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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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geschafft, so auszusehen, als sei er ordentlich verprügelt worden. Sein Hemd war zerrissen, er hatte einen kleinen Schnitt auf der rechten Wange, und um sein linkes Auge begann ein beeindruckendes Veilchen zu erblühen. Er begann zu sprechen, als Sammael noch einige Meter entfernt war.
    “Es tut mir leid, Sammael”, sagte er, rieb sich den Nacken und senkte seinen Blick. “Ich habe sie nicht einmal kommen hören, da hatten sie mich schon überwältigt. Ich habe dich enttäuscht.”
    Sammael bedachte den Menschen mit seinem falschen mildtätigen Lächeln. “Wir haben von dir nicht erwartet, es mit
Strigoi
aufzunehmen und zu gewinnen, Jim”, sagte er. “Alles ist gut. Dorian wird dir kein Leid mehr zufügen.”
    Jim bedachte ihn mit einem bemitleidenswert dankbaren Blick. Sammael ging an ihm vorbei zur De Havilland.
    “Wir müssen sofort aufbrechen”, sagte er.
    “Natürlich, Sammael”, sagte Jim und trottete hinter ihm her, “aber es ist besser, wenn wir nicht die ganze Nacht fliegen.”
    Sammael schnaufte. “Bring uns über die Grenze, dann machen wir eine Zwischenlandung in San Antonio.”
    Jim nickte und wiederholte den Vorgang, der die Maschine zum Fliegen brachte. Sammael führte Gwen in die Kabine und sicherte die Klappe. Er schubste sie in einen Sitz und nahm ihr gegenüber Platz. Die De Havilland begann zu rangieren, und nach wenigen Minuten befanden sie sich in der Luft.
    Gwen starrte aus dem Fenster und hielt nach dem zweiten Flugzeug Ausschau. “Wohin bringen Sie uns?”, fragte sie.
    “Zurück zu Pax, natürlich.”
    “Dorian …”
    “Keine Angst. Eure Trennung wird nur kurz sein und sollte euch keine starken Schmerzen verursachen.”
    Seine Worte erinnerten sie daran, dass er nicht wusste, dass sie den Bund mit Dorian gebrochen hatte. “Das ist sehr großzügig von Ihnen”, sagte sie kalt. “Aber Sie haben mir immer noch nicht gesagt, was Sie eigentlich wollen.”
    Sammael beugte sich im Sitz nach vorn. In seinen Augen flackerte eine Art beängstigender Ernst. “Es gibt so vieles, was Sie nicht verstehen, Miss Murphy”, sagte er. “So vieles, das Ihnen erst klar werden wird, wenn Sie uns wahrhaftig verstehen.”
    “Sie glauben, ich werde gutheißen, was Sie getan haben, wenn ich Sie erst ‘verstehe’?”
    “Unser einziger Zweck ist es, für das Wohl aller zu arbeiten.”
    “
Ihr
Wohl.”
    “Das Wohl der ganzen Menschheit, Miss Murphy. Der ganzen Welt.”
    “Sie glauben wirklich, dass man die Welt retten kann, indem man Menschen umbringt?”
    “Ja. Vor uns.”
    “Vor Pax?”
    “Vor
uns
, Miss Murphy”, sagte er leise. “Vor der Lust und der Verderbtheit der
Strigoi
.”
    Er fasste in seinen Mantel und zog ein kleines, in Leder gebundenes Buch hervor. Der Einband war abgestoßen und von vielen Jahren ständiger Benutzung abgenutzt. In den Deckel war ein Symbol eingelassen – ein nach oben zeigendes Dreieck, das eine stilisierte Flamme umgab.
    “Haben Sie das schon einmal gesehen?”, fragte er gespannt.
    Gwen brauchte ihre gesamte Kraft, um nicht zu zeigen, dass sie es erkannte. Sie tat so, als würde sie das Buch eingehend betrachten. “Ich erkenne das Symbol. Es war in meinem Zimmer bei Pax.”
    “Aber Sie haben kein anderes Buch genau wie dieses gesehen?”
    “Nein. Warum sollte ich?”
    Sammael sah sie scharf an. “Lügen Sie mich an, Miss Murphy?”
    “Nein.” Sie erwiderte seinen Blick. “Warum ist das Buch so wichtig?”
    Sammael legte seine Ausgabe auf seinen Schoß und strich immer und immer wieder mit dem Daumen über das abgegriffene Symbol. “Was haben Sie gedacht, kurz nachdem er Sie umgewandelt hatte, Miss Murphy?”
    “Warum spielt das eine Rolle?”
    “Haben Sie Nachsicht mit mir.”
    “Ich war nicht darauf vorbereitet. Niemand könnte das sein.”
    “Und Sie haben Dorian für das gehasst, was er Ihnen angetan hat.”
    Sie gab sich Mühe, seinem Blick nicht auszuweichen. “Er hat versucht, mir das Leben zu retten.”
    “Für den Preis Ihrer Seele.” Er schüttelte den Kopf. “Sie würden wieder zu einem Menschen werden, wenn Sie die Wahl hätten. Oder nicht?”
    Und das, dachte Gwen, ist eine Frage, die ich nicht beantworten kann. Micahs Schrift hatte sie dazu inspiriert, anzunehmen, was sie nicht ändern konnte. Aber wenn sie die Wahl hätte …
    “Da auch Sie keine Heilung kennen dürften”, sagte sie, “kann ich nicht zurück.”
    “Und Sie sind an Dorian gebunden, sein Eigentum”, sagte Sammael. “Sehen Sie nicht die Perversion

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