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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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zwischen dem Sammeln von wichtigen Informationen und dem Nähren von Sammaels Wahnsinn auf schmalem Grat bewegte. “Darf ich das Buch einmal sehen?”
    Sammael schloss den Band und steckte ihn in seine Jacke. “Es ist nicht für die Ungeweihten bestimmt”, sagte er.
    Was bedeutete, dass er nicht wollte, dass sie es las. Gwen erinnerte sich genau an das, was Jim ihr gesagt hatte: Aadon glaubte, dass Sammael Micahs Worte für seine eigenen Zwecke umgeschrieben hat.
    Die Worte, die Sammael vorgelesen hatte, standen nicht in dem Buch, das Gwen in der Hütte gelesen hatte. Sie hatte nichts gesehen, was ihnen auch nur ähnelte. Es war, als hätte eine andere Person sie geschrieben. Eine Person, deren Ziele und Glauben das genaue Gegenteil von Micahs waren.
    “Was muss man tun, um geweiht zu werden?”, fragte sie. “Glaubt jeder bei Pax an das, was in dem Buch steht?”
    “Ja.”
    Gwen war sich sicher, dass er log. Jim hatte angedeutet, dass das, was Sammael die Medianten – wer auch immer die sein mochten – über Pax lehrte, nicht dasselbe war, was in Micahs echtem Buch stand.
Und ihr habt Dorian offensichtlich nichts von eurem wirklichen Plan erzählt. Er hat geglaubt, dass ihr wirklich Frieden wollt. Wie viele andere sind noch getäuscht worden?
    “Ich bin neugierig”, sagte sie. “Wie haben Sie vor, die ganzen Vampire umzubringen? Allein in New York muss es doch …”
    “Mehrere Hundert geben, ja. Und es gibt noch Tausende allein in den Vereinigten Staaten, und Abertausende auf der ganzen Welt.”
    “Und wie viele von ihnen gehören Pax an?”
    “Ah.” Er lächelte, als würden ihre Fragen ihn freuen. “Mehr als Sie gesehen haben, meine Liebe. Viel mehr, junge Männer, die für den Kampf ausgebildet und gehärtet werden. Und wir haben unsere Ressourcen mit Bedacht genutzt. Unsere Agenten in den Splittergruppen haben bereits die Grundlage gelegt. Bald wird alles vorbei sein.”
    “Dann haben Sie vor, sich bald um die anderen zu kümmern?”
    Er entspannte sich in seinem Sitz. “Es ist nicht nötig, dass Sie die Details unserer Pläne kennen. Lassen Sie mich nur sagen, dass Kyril, Christof und ihre Anhänger den Rest ihres Lebens in Tagen messen können.”
    Gwen verspürte den Drang zu lachen. “Sie glauben wirklich, Sie können alle bei einem einzigen Angriff umbringen?”
    “Vielleicht nicht. Aber wenn die Fraktionen erst einmal zerrüttet sind, wie viel leichter wird es dann sein, diejenigen, die übrig bleiben, zu beseitigen. Die Stadt wird von dieser Plage befreit werden.”
    “Und dann fangen Sie mit dem Rest der Welt an?”
    “Wenn unser Glauben stark bleibt.”
    “Stark genug, um Ihr eigenes Leben nehmen zu können? Ist das der nächste Schritt, nachdem Sie alle anderen umgebracht haben?”
    Das Flugzeug fiel in ein Luftloch, das Gwen halb aus ihrem Sitz warf. Sammael erholte sich schnell, warf Gwen einen vernichtenden Blick zu und ging nach vorn zum Cockpit.
    Diese Frage will er nicht beantworten, dachte Gwen.
Ich wette, in seinem kleinen Buch steht nichts von Selbstmord.
    Aber es war das Buch, das sie Jim gegeben hatte, um das sie sich jetzt Sorgen machte. Das Buch über Frieden, über Liebe und Bruderschaft, geschrieben von einem Mann, der unmöglich an die Dinge glauben konnte, die Sammael predigte.
    In Gwens Kopf schien ein Licht anzugehen.
Vida, Jim … sie alle verehren Micahs Worte als die Wahrheit. Sie vertrauen Sammael mit ihrem Leben, aber er hat sie alle hintergangen. Er muss Dads Ausgabe finden, damit er sie zerstören kann, weil sie alles widerlegt, was er Pax glauben machen will.
    Und die Mitglieder von Pax, die es nicht besser wussten, würden ihm blind in Blut und Feuer folgen, alles im Namen von Sammaels Besessenheit.
    Doch vielleicht würden diese naiven Leute anfangen, die Lügen zu hinterfragen, die Sammael ihnen aufgetischt hatte, wenn sie die Gelegenheit bekamen, das Buch ihres Vaters zu sehen, das von Hoffnung und wahrer Erlösung sprach.
    Bewahr das Buch gut auf, Jim. Um unser aller Willen, bewahr es gut auf.
    Sie flogen etwas mehr als drei Stunden und landeten dann in San Antonio, wo Jim das Flugzeug auftankte und sie sich für die Nacht Zimmer in einem billigen Hotel nahmen. Sie verließen die Stadt am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang und flogen mit angemessenen Zwischenstopps zum Auftanken weitere tausend Meilen, ehe sie in Nashville, Tennessee, noch einmal landeten. Am nächsten Nachmittag fanden sie sich auf einer Landebahn in Jersey City wieder.
    Gwen sah

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