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Die dunkle Macht des Mondes

Die dunkle Macht des Mondes

Titel: Die dunkle Macht des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Krinard
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der Befrager, die schnell den Raum verließen. Einen Augenblick später kamen zwei andere, die junge
Strigoi
namens Vida und ein Mann namens Nathaniel, und halfen Gwen dabei, aufzustehen. Gemeinsam mit Sammael trugen sie sie zurück in ihr Zimmer ein Stockwerk höher.
    Als sie in ihrem Bett lag, schickte Sammael Nathaniel, um warme Tücher und ein Glas kaltes Wasser zu holen. Gwen hätte sich gerne gegen ihre Versuche, es ihr bequemer zu machen, gewehrt, aber ihr fehlte die Kraft. Also ertrug sie es, genau wie sie die Folter ertragen hatte, und innerhalb einer halben Stunde begannen die Schmerzen nachzulassen und die Schwellungen um ihre Augen und ihren Mund waren abgeklungen.
    Vida blieb bei Gwen, auch als Sammael und Nathaniel gegangen waren. Trotz der Proteste der dunkelhaarigen Frau richtete Gwen sich auf und trank ihr Wasser aus. Sie wischte sich die letzten Blutspuren vom Mund,
    “Du musst heute sehr stolz sein”, sagte sie zu Vida.
    Die junge Frau zuckte verlegen mit den Schultern. “Ich verstehe nicht.”
    “Stolz auf Pax, meine ich. Ich frage mich, wie viele Sammael noch gefoltert hat, der Sache wegen?”
    Vida stand auf. Ihre Augen zuckten nervös von einer Seite zur anderen. “Das war ein Fehler.”
    Gwen berührte den verblassenden Schnitt auf ihrer Wange. “Ich wusste nicht, dass man jemandem so etwas aus Versehen antun kann.”
    Vida ging zur Tür, aber Gwen war noch nicht fertig. “Hast du je Micahs Buch gelesen, Vida? Das, von dem die dachten, ich hätte es?”
    Die junge Frau zögerte lange mit ihrer Antwort. “Nur Sammael hat das Buch gelesen. Er lehrt uns nach Micahs Worten.”
    “Tut er das? Das muss bedeuten, dass Micah es gutheißt, jemanden zusammenzuschlagen und ihn umzubringen, richtig?”
    Vida wirbelte herum. Ihre Haut war sehr weiß. “Micah lehrt … dass einige leiden müssen, damit viele errettet werden können.”
    Sie hat den ganzen Mist geschluckt, dachte Gwen, den Mist, den Sammael ihnen vorgesetzt hat, während nur er die echte Wahrheit kannte.
    “Hat man dir das gesagt, als du Pax beigetreten bist, Vida?”
    Ein verunsicherter Ausdruck erstarrte auf dem Gesicht der jungen Frau, und sie wich zurück. Gerade als sie die Tür erreicht hatte, öffnete Sammael sie. Er sah Vida an, scheinbar ohne ihre Aufregung zu bemerken.
    “Du kannst gehen”, sagte er ihr und nahm ihren Platz an Gwens Bett ein. “Es scheint Ihnen schon viel besser zu gehen”, sagte er. “Das freut mich.”
    Gwen setzte sich aufrechter hin. “Wenn ich noch menschlich wäre, wäre ich nicht ganz so glimpflich davongekommen.”
    Sammael zeigte nicht die geringste Spur von Reue. “Ich bewundere ihre Courage, Miss Murphy, auch wenn Ihr Trotz nicht angebracht ist.”
    “Ich habe Ihnen gesagt, dass ich Ihr verdammtes Buch nicht habe.”
    “Es scheint, dass mir nichts anderes übrig bleibt, als Ihnen zu glauben.”
    “Haben Sie meinen Vater umgebracht?”
    Er sah wirklich schockiert aus. “Nein. Wir haben nicht einmal gewusst, dass ihm das Buch gegeben wurde, bis …” Er schüttelte den Kopf. “Das ist nicht länger wichtig, Miss Murphy. Dennoch gibt es etwas, dass Sie für uns tun können.”
    Gwen lachte laut auf. “Sie wollen, dass ich Ihnen
helfe
?”
    “Es ist keine sehr schwere Aufgabe. Ich bitte Sie nur, Dorian dahingehend zu überzeugen, dass er mit uns zusammenarbeitet.”
    “Sie machen Witze.” Gwen schwang ihre Beine aus dem Bett, probierte, ob sie sie schon wieder trugen, und stellte sich so weit von Sammael weg, wie sie konnte. “Warum sollte ich das tun? Warum sollte er Ihnen helfen wollen, nachdem Sie darauf aus waren, ihn umzubringen?”
    Sammael stand auf, um ihr in die Augen sehen zu können. “Ich dachte, ich habe deutlich gemacht, dass wir nicht vorhaben, einen von Ihnen umzubringen.”
    “Warum sollten wir Ihnen glauben?”
    Sammael lächelte. “Meine Liebe, Sie haben keine andere Wahl. Sie sind hier, und sie werden uns nicht verlassen, bis ich sicher bin, dass Sie Pax das gegeben haben, was wir von Ihnen brauchen.”
    “Und was können Sie von Dorian wollen? Er hat seine Stellung bei Kyril verloren. Er …”
    “Er ist mehr, als wir je vermuten konnten”, unterbrach Sammael sie.
    Die Haare in Gwens Nacken stellten sich auf.
Er weiß es. Er weiß, was aus Dorian werden kann.
    “Inwiefern?”, fragte sie mit einer Ruhe, die sie nicht spürte.
    “Ich habe vernommen, dass er der Schlüssel zu unserem Sieg ist.”
    “Von wem vernommen?”
    “Von unserem Herrn.”
    Gwen

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