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Die dunkle Prophezeiung des Pan

Die dunkle Prophezeiung des Pan

Titel: Die dunkle Prophezeiung des Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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Auslandsaufenthalten
schwerlich telefonisch erreichen konnte?
    »Ich rufe ihn an.
Ich verstehe, wenn du das Geld sparen willst.« Nicole zückte
ihr Handy, und ehe ich es verhindern konnte, hatte sie die
eingespeicherte Nummer gedrückt.
    Wir hielten alle den
Atem an und konnten genau hören, wie die computergesteuerte
Frauenstimme die Mailbox ankündigte.
    »Hi Lee, hier ist
Nicole. Felicity wüsste gerne, ob du pünktlich zum Ball
zurück bist. Melde dich bitte bei ihr. Alles andere wäre
äußerst unhöflich.« Sie legte auf und sah
zufrieden in die Runde.
    »Was machst du,
wenn er nicht kommt?«, fragte Ruby leise.
    Bevor ich antworten
konnte, sagte Jayden überraschend: »Dann gehe ich mit dir
hin.«
    Ich war nicht die
einzige, die ihn anstarrte.
    In meinem Magen
breitete sich ein mulmiges Gefühl aus und ich hoffte sehr, Lee
würde sich melden. So sehr ich Jayden mochte: ich mochte ihn. Ich hatte keinerlei zärtliche Gefühle für ihn. Er
und Corey standen bei mir auf der gleichen Ebene wie Ruby und Nicole.
Nicht mehr und nicht weniger. Mein Handy klingelte.
    »Wow. Das ging
schnell. Pech für dich, Jayden«, sagte Corey und klopfte
ihm jovial auf die Schulter.
    Ich warf einen Blick
aufs Display, stand auf und entfernte mich ein paar Schritte aus der
Runde.
    »Hey, Richard«,
sagte ich aufrichtig erfreut. Mein Puls beschleunigte sich.
    »Hey, Felicity«,
hörte ich Richard Cosgroves fröhliche Stimme. Sofort schlug
mein Herz noch schneller. »Hast du Lust am Freitag mit ins
Studio zu kommen? Wir drehen eine große Ballszene und es werden
eine Menge Komparsen gesucht. Wir könnten gemeinsam tanzen und
in den Pausen den Catering-Service plündern.«
    Tanzen mit Richard? Das
klang verführerisch. In meinem Magen begann es aufgeregt zu
flattern.
    »Ich würde
mich wirklich freuen, wenn du meine Tanzpartnerin wärst«,
fügte er hinzu.
    Er wollte mit mir
tanzen. Mit mir! Das schmeichelte mir nicht wenig und ich lächelte
ins Mobiltelefon. »Wie laufen die Dreharbeiten?«, fragte
ich und Richard stöhnte zur Antwort.
    »Nicht ganz so
gut. England arbeitet ganz anders als Amerika. Ehrlich gesagt, freue
ich mich auf einen richtig guten …«
    Aber jemand riss mir
das Handy vom Ohr, ehe Richard den Satz vollenden konnte.
    Sprachlos starrte ich
Ciaran an, der einfach den roten Hörer drückte und
Anstalten machte, mein Telefon in seiner Hosentasche verschwinden zu
lassen.
    »Das Telefonieren
ist während der Schulzeit auf dem gesamten Schulgelände
verboten.«
    »Lass den Unsinn,
Ciaran«, sagte ich erbost und wollte mir das Handy zurückholen.
Er hob seinen Arm und damit das Handy aus meiner Reichweite. Ciaran
mochte nicht so groß sein wie Lee, aber er war noch immer einen
halben Kopf größer als ich.
    »Aber, aber, Miss
Morgan, Sie verstoßen soeben gegen die Schulregeln. Ich denke,
das bedeutet einmal Nachsitzen bei mir.«
    Ich funkelte ihn an.
»Ciaran, wage es ja nicht …«
    »Und das Duzen
des Lehrpersonals ist ebenfalls nicht erwünscht. Ein weiterer
Nachmittag in meinem Büro.«
    Ich wusste nicht mehr,
was ich sagen sollte. Die Schmetterlinge, die Richards Stimme
ausgelöst hatten, verwandelten sich in einen brodelnden Kessel.
Ciaran nutzte seine Stellung schamlos aus und ich erkannte an den
neugierig gaffenden Gesichtern um uns herum, dass ich machtlos war.
    Ich biss die Zähne
zusammen und zischte: »Geben Sie mir das Handy wieder, Mr.
Duncan . Ich muss für meinen Arbeitgeber
erreichbar sein.«
    Ciaran lächelte
süffisant und steckte es in seine Hosentasche. »Sie
bekommen es bei Ihrem zweiten Nachsitzen wieder. Sagen wir heute und
morgen Nachmittag. Halb fünf in meinem Büro.« Damit
drehte er sich um und ging.
    Ich starrte ihm
wutentbrannt hinterher. Da er mir den Rücken zukehrte, konnte
ich noch nicht einmal Schimpfwörter so denken ,
dass er sie registrierte. Frustriert trat ich gegen den Mülleimer
neben mir. Er flog in hohem Bogen davon und verteilte seinen Inhalt
auf dem Schulhof.
    Auf dem Schuldach
flogen erschreckt zwei Raben auf.
    »Damit wären
es dann drei Nachmittage Nachsitzen«, rief Ciaran fröhlich.
    Ich bat Phyllis, mir
ihr Telefon zu leihen, damit ich Richard vom Verlust meines Handys
berichten konnte. Er sandte eine SMS zurück, in der er fragte,
ob ich nicht heute Abend um sieben Zeit für einen Pub-Besuch
hätte.
    »Antworte«,
drängte Phyllis.
    »Aber die
Gebühren …«, wandte ich zögernd ein.
    Sie sah aus, als würde
sie mir gleich eine Kopfnuss verpassen. Grinsend antwortete

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