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Die dunkle Prophezeiung des Pan

Die dunkle Prophezeiung des Pan

Titel: Die dunkle Prophezeiung des Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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nicht nur eine Schulinsel. Hier werden auch Konferenzen
abgehalten, weil viele die Anderwelt nicht betreten können.
Avalon ist der sicherste Ort der Welt, wenn man so will. Niemand kann
die Insel betreten, der den Weg nicht erlernt hat, und
Satelliten-Frequenzen durchdringen diese Nebelwand nicht. Du hast
wahrscheinlich schon gemerkt, dass sie ein wenig magisch ist. Hier
ist es also sicherer als auf jedem G8-Gipfel der Welt.«
    »Kommt
Lee auch regelmäßig hierher?«
    Einen
kleinen Moment lang glaubte ich ein Funkeln in Liams Augen zu sehen.
»Ja. Aber er war auch schon etwas länger nicht mehr hier.«
Wir setzten unseren Weg fort. Wie beiläufig fragte er: »Kennst
du Lee gut?«
    Ich
schnaubte. »Ach, komm schon. Soweit ich mitbekommen habe, kennt
jeder hier das Buch der Prophezeiung und weiß über unsere
Verbindung Bescheid.«
    Liam
grinste schuldbewusst. »Dass du angeblich mit ihm verlobt bist,
heißt noch lange nicht, dass du ihn kennst.« Ehe ich
diesen kryptischen Satz hinterfragen konnte, stieß er eine Tür
auf. »Wir sind da. Hier ist das Refektorium.«
    Wir
betraten einen Saal, der gut als Vorbild für Odins Halle gedient
haben könnte. Die Decke war mit keltischen Ornamenten verziert,
die teilweise gemeißelt, teilweise gemalt waren. Die Wände
waren mit großen Wandteppichen verhangen und in der Mitte
befand sich eine Tafel in T-Form. Am Längstisch saßen
fünfzehn junge Leute und am Quertisch sieben ältere Männer
und Frauen.
    Fynn
hatte nicht gelogen, einige hatten sich eine Glatze rasiert. Ich
konnte sofort die Elfen erkennen, deren volle Haarpracht im sanften
Kerzenschein golden schimmerte. Ich zählte fünf Elfen unter
den Schülern, erkennbar an den extrem spitzen Ohren, die aus den
hellblonden Haaren herausstachen, und den blauen Augen in jeder
erdenklichen leuchtenden Farbnuance; vier Menschen – alle mit
Glatze, auch ein Mädchen mit hübschen großen
Kulleraugen; und zwei Halbelfen inklusive Liam. Die Halbelfe (ihr Ohr
lag frei und war ebenfalls etwas spitzer) war ein hübsches
Mädchen mit hellbraunem Haar und hellgrauen Augen.
    Als
wir eintraten, verstummten die Gespräche und alle starrten uns
an. Ehrlich gesagt, sie starrten mich an. Liam legte mir sanft eine
Hand auf den Rücken und schob mich zu einem freien Platz am Ende
des Tisches. Doch als ich mich schon setzen wollte, um all den
Blicken zu entkommen, hielt er mich am Ellbogen fest und deutete zu
dem Quertisch.
    »Herzlich
Willkommen auf Avalon«, sagte der Mann in der Mitte des
Lehrertisches. Er hatte eine frappierende Ähnlichkeit mit Hugh
Laurie. Ich starrte ihn an. »Ich bin …«
    Dr.
House , dachte
ich und hatte ganz vergessen, dass man hier Gedanken lesen konnte.
Die Schüler am Längstisch begannen alle zu kichern.
    Hugh
Laurie runzelte missbilligend die Stirn. »… der Merlin
dieser Schule. Mein Name ist Lughaidh Ceallach. Du hast einen
anstrengenden Weg hinter dir und bist bestimmt hungrig. Wir werden
uns in den nächsten Tagen ausführlicher unterhalten.«
    Ich
nickte dankend und setzte mich schnell hin. Liam ließ sich mir
gegenüber nieder. Fynn, der etwas weiter unten am Tisch saß,
winkte mir freundlich zu. Ich lächelte zurück und begegnete
dabei den neugierigen Blicken der anderen Schüler.
    »Hallo,
Felicity Morgan. Ich bin Dylan.« Der junge Mann mit den
markanten dunkelblauen Augen und glatt rasiertem Kopf neben mir
reichte mir die Hand. »Ich freue mich, dich kennenzulernen. Das
sind Lauriel, Dafydd, Fiannon und Brian. Und dann Gwilynn, Farion,
Shannon und Shawnee. Fynn kennst du ja schon.«
    Sie
nickten mir alle kurz zu. Die Namen würde ich mir nie merken
können. Wer hieß schon noch Fiannon? Oder Gwilynn?
»Hallo«, sagte ich und lächelte schüchtern.
    Vier
Plätze weiter am Tisch sagte ein Elf mit spitzem Kinn, Dafydd,
wenn ich es richtig in Erinnerung hatte: »Wieso bist du jetzt
erst gekommen?«
    »Liam
kam mich eben erst abholen«, antwortete ich ein wenig verwirrt.
Wieder wurde gekichert.
    »Das
meinen wir nicht«, erklärte er. Wieso bist du nicht schon
seit dem Sommer hier? Du bist die Prophezeite. Du solltest hier
ausgebildet werden.«
    Das
war eine gute Frage. Und ich als Prophezeite hatte absolut keine
Antwort darauf. »Ich war die Prophezeite. Wahrscheinlich deshalb.«
    Ein
erstauntes Luftholen war zu vernehmen, doch bevor jemand nachhaken
konnte ertönte laut und vernehmlich die Stimme des Merlin: »Wir
werden den Rest der Mahlzeit schweigend einnehmen.« Sofort
senkte jeder den Blick auf

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