Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die dunkle Prophezeiung des Pan

Die dunkle Prophezeiung des Pan

Titel: Die dunkle Prophezeiung des Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
Vom Netzwerk:
und man
kann sich auch leicht verlaufen. In ihrer ersten Woche hat sich
Fiannon hier verirrt. Sie wurde erst nach einem Tag wiedergefunden.«
Liam grinste in Erinnerung daran und zeigte damit deutlich, dass ihm
so etwas nie passiert wäre.
    Mir
kam ein Gedanke. »Liegt hier das Buch der Prophezeiung?«
    »Eine
Kopie davon. Das echte Buch befindet sich im Schloss von König
Oberon in der Anderwelt. Nur dort ist es noch sicherer als auf
Avalon.«
    »Darf
man hier lesen, was man will?«
    Liam
zuckte die Achseln. »Natürlich. Was willst du lesen? Die
Bibliothek ist in verschiedene Abteilungen untergliedert.« Er
stieg zwei Stufen zu einer Nische empor. »Hier befinden sich
Bücher über das Meer. Dort hinten findest du etwas zur
Weltgeschichte und weiter da drüben Pflanzen und Bäume. Wir
haben sogar Belletristik.« Er deutete auf ein Regal hinter mir.
    Ich
drehte mich neugierig um und machte große Augen. »Harry
Potter?!«
    »Klar.
Elfen kommen auch darin vor. Da hinten in der Ecke befindet sich
sämtliche menschliche Literatur, die ausschließlich Elfen
und Anderwelt behandelt. Wir müssen immer wissen, was die
Menschen von uns denken und wie sie uns einschätzen.« Das
sagte er mit einem ziemlich abfälligen Ton.
    »Du
bist auch zur Hälfte Mensch«, konnte ich mir nicht
verkneifen.
    Sein
Gesicht verdüsterte sich ein wenig. »Ich weiß. Aber
meine Mutter war eine drogenabhängige Prostituierte in Liverpool
und die ersten Jahren meiner Kindheit sind nichts, woran ich mich
gerne erinnere.«
    Ich
schluckte. Elfen gingen zu Prostituierten?
    Liam
war meinen Gedanken gefolgt. Er wandte sich abrupt um. »Können
wir gehen? Morgen um sieben Uhr beginnt der Unterricht bei Siôr.
Weltreligionen und Theologie. Dafür muss man ausgeruht sein, um
sich richtig konzentrieren zu können.«
    »Ich
möchte mir die Kopie vom Buch der Prophezeiung ausleihen, wenn
ich darf«, erwiderte ich schnell.
    Liam
schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Das darf die
Bibliothek nicht verlassen. Nimm dir Harry Potter mit. Das ist wohl
eher deine Art Lektüre.«
    Ich
fühlte meine Wangen heiß werden und griff nach dem
erstbesten Buch, das hinter mir stand.
    Liam
brachte mich zurück zu meinem Zimmer. Als er sich verabschieden
wollte, hielt ich ihn am Ärmel zurück.
    »Tut
mir leid, Liam. Ich wollte deine Gefühle nicht verletzen. Egal
was sie war, sie war deine Mutter und du hast sie bestimmt geliebt.«
    Liam
schüttelte meine Hand von seinem Arm. »Ich habe sie
gehasst und ich hasse sie heute noch. Ich war sehr dankbar, als sie
endlich starb und der Merlin mich hierher nach Avalon geholt hat.«
    Ich
runzelte die Stirn. »Der Merlin kam dich abholen? Wie alt warst
du damals?«
    »Acht.«
    Ich
war überrascht. Liam sah aus, als wäre er mindestens
zweiundzwanzig.
    Er
schnaubte abfällig. »Ich bin fünfundzwanzig. Die
Ausbildung hier dauert zwanzig Jahre. Du glaubst doch nicht, dass
dieses umfangreiche Wissen in sechs oder zehn Jahren vermittelt
werden kann!« Er atmete tief durch und sein Blick wurde etwas
weicher. »Du bist absolut unwissend, nicht wahr, Felicity
Morgan? Aber das wirst du ja jetzt alles lernen.«
    »Ich
kann nicht hierbleiben!«, sagte ich. »Ich muss zurück.«
    »Wieso?
Du bist aus einem ganz bestimmten Grund hier. Du wirst erst
zurückgebracht werden, wenn du deine Examen gemacht hast.«
    »In
zwanzig Jahren?«, rief ich entsetzt.
    Fynn
steckte den Kopf aus einer Tür am Ende des Flurs. »Alles
in Ordnung, Felicity?«
    »Nein.
Nichts ist in Ordnung.«
    Er
kam näher und stellte sich neben Liam. Die beiden könnten
nicht unterschiedlicher sein: Fynn mit seiner Glatze und den
freundlichen Augen und der schlaksigen Gestalt neben dem großen
Liam, mit einer Modelfrisurund der sportlichen Eleganz.
    Liam
sah mich irritiert an. »Wie solltest du sonst lernen, was du
wissen musst als Teil der Anderwelt?«
    »Ich
kann nicht hier bleiben«, entgegnete ich forsch. »Ich
muss zurück. Ich gehöre nicht wirklich hierher. Ich will
Lehrerin werden. Ich darf nicht zu viel verpassen und ich war
kürzlich erst unfreiwillig in Versailles. Ich bin jetzt noch am
Aufholen, was ich dort verpasst habe.«
    »Du
bist die Prophezeite«, erklärte Fynn verwirrt. »Wenn
jemand hierher gehört, dann du.«
    »Wieso
warst du in Versailles?«, überging Liam Fynns Aussage.
    »Ich
hatte etwas mit meinen Freunden getrunken und als ich aufwachte,
stand Marie Antoinette vor mir. Wie ich das gemacht habe, weiß
ich auch nicht.«
    Fynn
und Liam sahen mich groß

Weitere Kostenlose Bücher