Die dunkle Prophezeiung des Pan
helfen?«
»Das
Bernsteinzimmer.«
»Gut.
Ich verteile jetzt sieben Fotografien von Kunstgegenständen bzw.
Gebäuden und ihr bildet sieben Gruppen, in denen ihr euch mit
jeweils einem dieser Gegenstände beschäftigt. Ende der
Stunde möchte ich eine ausführliche Zusammenfassung, was
das jeweilige Werk so besonders macht.«
Phyllis,
Ruby, Corey und ich bekamen ein Bild des Bernsteinzimmers. Nicole und
Jayden hatten sich mit drei anderen zusammengetan. Die Stimmung
zwischen Nicole und Corey war noch immer etwas angespannt.
»Wann
redest du wieder mit ihr?«, fragte Phyllis Corey.
Er
zuckte die Schultern. »Was soll ich denn sagen? Zwischen Holly
und mir hatte es nun mal gefunkt und dann doch wieder nicht. Was hat
Nicole damit zu tun?«
»Sei
doch nicht so unsensibel«, zischte Ruby in ungewohnter Schärfe.
»Sie ist seit Ewigkeiten in dich verknallt.«
»Ich
habe ihr nie irgendwelche Hoffnungen gemacht, oder?«,
verteidigte sich Corey.
»Hey,
du hast ihr auf Jaydens Karaoke Party die Zunge bis zum Anschlag in
den Rachen geschoben«, verteidigte ich meine Freundin. »Wie
sollte sie sich da keine Hoffnungen machen?«
Corey
sah mich an, als seien mir Hörner gewachsen. Ruby und Phyllis
ebenso.
»Hat
das keiner von euch mitbekommen?«, fragte ich unsicher. »Ich
meine, ihr wart alle dabei.«
»Mehr
oder weniger«, gestand Phyllis unsicher.
Corey
lehnte sich erschüttert in seinem Stuhl zurück.
»Ich
dachte, du wüsstest das«, sagte ich entschuldigend.
Er
schüttelte den Kopf. »Nee. Ich bin morgens mit einem
höllischen Kater aufgewacht. Gut, Nicole lag halb auf mir, aber
Ruby auch.«
Ruby
wurde tiefrot. »Erinnere mich nicht daran! Das war peinlicher
als in der dritten Klasse, wie ich nach dem Sportunterricht in meiner
Unterhose aus der Kabine gegangen bin.«
Phyllis
und ich bissen uns schnell auf die Lippen, um nicht laut loszulachen.
Corey
hatte nur ein müdes Lächeln und das verblasste schnell
wieder. Er sah mich an. »Ehrlich? Nicole und ich?«
»Ehrlich.«
Er
neigte ein wenig den Kopf. »Ich hatte eigentlich gedacht, ich
hätte mit dir …« Jetzt wurde er rot.
Ich
war sprachlos. Mit mir? Corey?
»Komm
schon, City. Tu nicht so, als käme das total überraschend.
Du weißt genau, wie du dich in den letzten sechs Monaten
gewandelt hast. Deine Haare sind anders und du machst dich hübscher
zurecht. Das kann dich jetzt nicht so arg überraschen. Sogar
Jack Roberts steht auf dich.«
Ich
drehte unwillkürlich den Kopf zu Jack. Tatsächlich. Er saß
inmitten seiner Gruppe und sah zu mir. Als er meinen Blick bemerkte,
lächelte er mir zu. »Hä?«, machte ich und sah
wieder Corey an. »Was krieg ich eigentlich nicht mit? Ich
meine: Das ist immer noch Jack Roberts. Vom Star Club! Der konnte nie
genug auf uns rumhacken.«
»Tja,
seit der Party bei Cynthia hat sich da was geändert«,
stellte Corey lakonisch fest. »Sogar Mr Duncan steht auf dich.«
»Erinnere
mich nicht daran«, brummte ich. »Apropos. Sollten wir uns
nicht mal unserer Aufgabe zuwenden? Sonst kann ich wieder
nachsitzen.«
»Ist
das für dich wirklich so schrecklich?«, fragte Phyllis mit
hochgezogenen Brauen.
»Ja«,
erklärte ich kategorisch. »Er ist ein Tyrann.« Mir
war klar, dass er das letzte Wort vermutlich mit seinen
außergewöhnlichen Elfenohren hören konnte, aber das
war mir egal.
Wir
beugten uns über die Fotografie des Bernsteinzimmers. Ciaran
hatte zu jedem Objekt noch weitere Bilder hinzugefügt.
»Ein
bisschen viel Gelb und Gold für meinen Geschmack«, meinte
Corey.
Ich
stimmte ihm zu. Aber bei den Steinen, die um ein Gemälde
eingelassen waren, wurde ich wehmütig. So ähnlich war auch
der Stein in meiner Fibel gewesen. Unbezahlbar. Ich bezweifelte, dass
Philip auch nur annähernd einen entsprechenden Preis erzielt
hatte.
Während
wir ihr diktierten, machte Phyllis in ihrer schönsten
Sonntagsschrift fleißig Notizen zu besonders aufwendigen
Arbeiten. Da fiel mein Auge auf einem der Fotos auf einen Spiegel.
Darunter, in einer ganz besonderen Einfassung, befand sich ein Stein,
der exakt so aussah wie der in meiner Fibel. Ich sah genauer hin.
»Jayden, kannst du mir mal deine Brille leihen?« Ich nahm
die geschliffenen Gläser und hielt sie wie eine Lupe vor den
Stein. Es war der Stein aus meiner Fibel.
Aber
wie kam er nur dahin? Wurde das Bernsteinzimmer nicht gebaut, nachdem
Karl der Große mir die Fibel geschenkt hatte? Es mussten
mehrere Jahrhunderte dazwischenliegen. Was verstand ich hier nicht?
War
Weitere Kostenlose Bücher