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Die dunkle Prophezeiung des Pan

Die dunkle Prophezeiung des Pan

Titel: Die dunkle Prophezeiung des Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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Aber hatte er mir etwas hinterlassen?
    Das
Stilett!
    »Wie
war das?« Ciaran neigte den Kopf.
    Ich
durchwühlte meine Tasche. »Mein Grandpa hat mir das hier
hinterlassen.« Ich nahm das Stilett aus seinem Beutel und hielt
es Ciaran hin.
    Er
betrachtete es eingehend.
    »Äh,
Vorsicht«, warnte ich und nahm es ihm ab. »Wenn du
nämlich das hier berührst, geschieht das.« Ich
drückte die kleine Einkerbung am Griff und ließ die zehn
zentimeterlange Klinge herausschnellen.
    Ciaran
zuckte zurück. Er starrte auf das Stilett und dann auf mich.
»Weißt du, was das ist?«, fragte er leise.
    »Ein
Stilett«, antwortete ich achselzuckend.
    Ciaran
streckte noch einmal die Hand danach aus. »Darf ich?«
    Ich
reichte es ihm mit dem Griff voran.
    »Das
ist ein Drachenmesser, Felicity. Und du sagst, dein Großvater
hat es dir hinterlassen?«
    Ich
nickte.
    »Hat
er dir etwas dazu erklärt?«
    Ich
schüttelte den Kopf. »Er meinte nur, es diene zur
Verteidigung.«
    Ciaran
betrachtete den Griff eingehend. »Hast du diese Rillen gesehen?
Das ist eine Schrift. Die Ogam-Schrift. Uralt und nur von ein paar
Eingeweihten zu lesen.«
    »Meinst
du mit Eingeweihten Druiden und Elfen?«
    Er
nickte und strich über jede einzelne Kerbe und mir fiel wieder
auf, wie gepflegt seine Hände waren.
    »Kannst
du die Schrift lesen?«, fragte ich ihn neugierig.
    Er
schüttelte langsam den Kopf. »Nein. Dieses Wissen ist ein
paar wenigen Druiden vorbehalten.«
    Ich
erinnerte mich wieder: Diese Schrift kam auch im Buch der
Prophezeiung vor.
    Er
gab mir das Stilett zurück. »Aber so interessant das alles
auch ist, es bringt uns nicht weiter.« Er seufzte und sah mich
von unten herauf an, als überlege er, was er jetzt mit mir
machen sollte.
    »Können
wir nicht Lee suchen?«, fragte ich leise.
    Er
lächelte spöttisch. »Vermisst du deinen Verlobten?«
    »Ich
vermisse meinen Freund«, antwortete ich ehrlich und fügte
düster hinzu: »Und wenn ich ihn zurückhabe, werde ich
ihm klarmachen, was ich von dieser Verlobung halte.«
    Jetzt
grinste Ciaran aufrichtig. »Na, dann werde ich mal ein paar
andere Quellen anzapfen, in Ordnung?«
    »In
Ordnung«, sagte ich mit einem ebenso aufrichtigen Lächeln.
    »Gut.
Und jetzt zurück in den Unterricht mit dir. Will zieht mich
schon ständig mit dir auf.«
    Ich
rollte die Augen. »Daran bist du selber schuld.«
    Sein
Blick wurde ein wenig boshaft. »Er ist tatsächlich ein
bisschen eifersüchtig.«
    Ich
stöhnte und ging.
    »Darf
ich deine Tasche tragen?« Paul stand nach der Physikstunde an
meinem Spind.
    Ich
schloss auf, tauschte die Bücher aus und sah dann erst Paul an.
»Nein, Paul. Ich trage meine Tasche selber. Und ich sage dir
jetzt, dass wir beide kein Paar werden. Du bist nett, aber ich habe
einen Freund.«
    Paul
sah überrascht aus. »Lee?«
    »Nein.
Er heißt Richard und ist nicht hier am College. Das muss
reichen.« Ob ich Richard tatsächlich als meinen Freund
bezeichnen konnte, wusste ich nicht. Trotzdem war es besser, als Paul
zu sagen, dass ich absolut nicht auf ihn stand.
    »Du
warst nicht mit ihm auf dem Ball.«
    Ach
sieh mal an. Paul war auf dem Ball gewesen? »Nein, ich war mit
ihm beim Sunrise-Avenue-Konzert«, erklärte ich.
    Jetzt
wirkte Paul betroffen. Wortlos wandte er sich um und ging.
    Ich
seufzte. »Paul! Warte!«
    Er
blieb stehen und sah aus wie ein geprügelter Hund.
    »Ich
würde mich freuen, wenn wir befreundet blieben.«
    Paul
schaute mich lange an. »So wie mit Jayden und Corey?«
    »Genau.
Wie mit Jayden und Corey.«
    »Jayden
ist seit Ewigkeiten in dich verknallt. Ich habe immer geglaubt, ihr
kämt irgendwann richtig zusammen.«
    Musste
er ausgerechnet jetzt in dieser Wunde bohren?» Ich sehe in
Jayden eher meinen Lieblingsbruder«, gestand ich.
    Paul
sah auf seine Fußspitzen.
    »Kann
ich mit dir nicht genauso befreundet sein? Ich meine, du kannst uns
gerne mal beim Joggen begleiten.« Ich sah sein zweifelndes
Gesicht. »Oder was anderes.«
    Paul
nickt ergeben. »Würdest du mit mir mal schwimmen gehen?«
    Ich
sah ihn verblüfft an. »Schwimmen?«
    »Ja.
Eis essen oder Kino ist doch überholt.«
    Wo
er recht hatte … Ich lächelte. »Klar.«
    »Im
Kingfisher Leisure Center?«
    »Gern«,
sagte ich und war ehrlich erleichtert.
    Gemeinsam
gingen wir zum Chemieunterricht. Als Miss Black den Raum betrat,
dachte ich, dass niemand zuvor Paul so viel hatte sagen hören.
Sogar seine Stimme klang nicht mehr ganz so piepsig.
    Richard.
Das Gespräch mit Paul hatte ihn wieder ganz nach

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