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Die dunkle Quelle

Die dunkle Quelle

Titel: Die dunkle Quelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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Eßwaren nicht schneller wegschimmeln, als wir sie verputzen können.
Mäuse gibt’s keine, und die Spinnen …«
    Â»â€¦Â hast du schon vor
uns in Sicherheit gebracht, tadellos«, vollendete Rodraeg. Sie gingen wieder
hoch. »Hier neben der Kellertreppe ist das Klo. Da mußte ich auch einiges
ausbessern. Die Grube ist tief genug, aber wenn die irgendwann voll ist, muß
ich mich halt drum kümmern. Daneben, ebenso winzig, ein Raum für einen
Badezuber. Hier hinten geht es hinaus in ein Gärtchen.« Sie traten durch eine
noch nicht erneuerte Tür in ein trostloses, von einer einen Schritt hohen
Backsteinmauer umgrenztes Areal, vier mal vier Schritte klein. »Hier wuchs
erstmal gar nichts außer Brennesseln und Gras, aber der Boden an sich ist ganz
in Ordnung, glaube ich.«
    Naenn ging in die
Hocke, nahm etwas Erde prüfend zwischen zwei Finger und schnupperte daran. Sie
nickte. »Ich könnte hier Kräuter anpflanzen. Vielleicht gedeihen auch Bohnen
und Mohrrüben.«
    Â»Könntest du oder
möchtest du?« fragte Rodraeg.
    Voller Zuneigung
betrachtete sie die klägliche, vom Winter ausgemergelt wirkende Erdfläche. »Es
würde mir Freude machen.«
    Â»Dann ist das
beschlossene Sache. Naenn ist die Herrin über den Garten. Wir helfen nur mit,
wenn du es wünscht.«
    Sie lächelte. »Ich
werde ein paar Geräte brauchen und eine Gießkanne.«
    Â»Können wir alles bei
Bep Immergrün besorgen, das ist der größte Ausrüstungsladen in der Stadt, da
findet man fast alles.«
    Â»Was ist mit dem
Krämerladen nebenan?« fragte Rodraeg.
    Cajin verzog das
Gesicht. »Unfreundlicher Bursche. Nideon Hallick. Ich hatte schon mehrmals
Ärger mit ihm, weil ich natürlich viel herumgehämmert habe und dabei nicht
immer samtfederleise war. Vielleicht kommt ihr ja besser mit ihm klar, aber bei
mir und ihm, fürchte ich, wird das keine Blutsbrüderschaft mehr. Das hier
rechts ist übrigens sein Warenlager. Links ist der Garten von der
Nachbarsfamilie Stahlert, und geradezu beginnt der etwas weitläufigere
Gartenbereich der Familie Andelpfand. Nur damit ihr wißt, wer unsere direkten
Nachbarn sind.«
    Sie gingen wieder
hinein und die Treppe ins Obergeschoß hinauf. Hier gab es einen mittleren, von
zwei Fenstern erhellten Flur, links und rechts je drei Türen. »So, hier oben
sind nochmal sechs Zimmerchen, fünf davon leider genauso mickrig wie meine
Kammer unten, und die beiden mittleren haben nicht mal ein Fenster.« Die
Zimmer, die er ihnen nun zeigte, enthielten alle ein karg, aber stabil
wirkendes Bettgestell, bis auf das etwas größere Zimmer gleich neben der
Treppe, das völlig leer war. »Hier war ich ein wenig überfragt. Fünf Betten
habe ich zusammengeschustert. In das große Zimmer hier könnte man auch zwei
Betten quetschen, aber so weit bin ich noch gar nicht gekommen. Ich hatte auch
darüber nachgedacht, Wände einzureißen und aus den vier Kämmerchen zum Beispiel
zwei größere Räume zu machen, aber ich wollte nicht voreilig sein, bevor wir
nicht wissen, wie viele Leute wir hier unterbringen müssen.«
    Rodraeg rechnete im
Kopf schon durch. »Diese Kammern sind wirklich mickrig. Wenn wir Besuch
erhalten, vom Kreis oder anderen Leuten, mit denen wir uns treffen und
zusammenarbeiten müssen, können wir diesem Besuch wohl kaum so eine Miniaturzelle
zumuten. Ich würde also vorschlagen, das größere Zimmer wird ein Gästeraum.
Zwei Betten könnten hier rein, die man auch zusammenschieben kann, damit man es
gemütlich hat. Dann haben wir hier oben also noch fünf kleinere Zimmer. Eins
für mich, eins für Naenn. Drei weitere Gruppenmitglieder. Mehr geht nicht.«
    Cajin rieb sich das
Kinn. »Man könnte aber – wie gesagt – eine Wand weghebeln und einen Schlafraum
für drei oder sogar vier Leute draus machen. Dann hätte man fünf
Gruppenmitlieder. Sechs im Notfall. Acht oder neun, wenn man den Gästeraum dazu
nimmt.«
    Rodraeg schüttelte den
Kopf. »Und Verhältnisse wie in einem Sklavenquartier in Diamandan. Nein, das
können wir nicht machen. Die Leute werden hier wohnen und leben, möglicherweise
für mehrere Jahre, wenn wir dem Kreis so lange nützlich sind. Da kann man ihnen
nicht zumuten, in einem Massenstall zusammengepfercht zu sein wie Nutzvieh. Ein
eigener Raum, und sei er auch

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