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Die dunkle Quelle

Die dunkle Quelle

Titel: Die dunkle Quelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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vor vier Tagen hier angekommen, um die Bücher zu
prüfen und entgegenzunehmen, und habe mir den Bach gleich am ersten Tag genau
zeigen lassen. Eine deutliche Verbesserung seit der Höhlenlösung im vergangenen
Jahr.«
    Â»Aber das Wasser ist
erwärmt, und wo es sich staut, bildet sich Schaum aus.«
    Deterio zuckte die
Schultern. »Wie ich schon sagte: Eine deutliche Verbesserung gegenüber der
Situation vorher.«
    Â»Das mag ja sein, und
es freut mich auch sehr, daß Ihr an Verbesserungen interessiert seid.« Rodraeg
lehnte sich nach vorne und stützte die Ellenbogen auf die Knie. »Deshalb bin
ich überzeugt, daß das Angebot, das ich zu unterbreiten habe, von größtem Interesse
für Euch ist. Die Fabrikation ›Tiego‹, die ich vertrete, erarbeitet magisch
unterstützte Vorgehensweisen, um Verunreinigungen solcher Art zu beheben.«
    Â»Das hört sich sehr
kostspielig an«, lächelte Deterio.
    Â»Bei weitem nicht so
kostspielig wie das Anheuern einer berüchtigten und im großen und ganzen
vollkommen überflüssigen Söldnertruppe«, widersprach Rodraeg, ebenfalls mit
einem Lächeln. »Wenn Ihr die Verschmutzung vollständig rückgängig machen
könntet, könntet Ihr auf die Söldner augenblicklich verzichten, denn kein
empfindsamer Magier und kein pilzesuchender Wanderer würde mehr Eure Fährte
aufnehmen und diesen gut versteckten Ort aufspüren. Momentan ruft Ihr dem
gesamten Kontinent zu: ›Hier sind wir, wir scheren uns einen Dreck um den
Lairon-See, kommt und findet heraus, was wir hier Geheimnisvolles tun!‹
Verzeiht bitte meine deutlichen Worte, aber ich bin aufrichtig der Meinung, daß
Ihr mein Angebot dringend nötig habt.« Wieder öffnete sich hinter ihm die Tür,
wieder ein Arbeiter, Tuschelei, Bewegung hinter ihrem Rücken. Bestar versuchte,
gleichzeitig wachsam und beruhigend zu wirken. Rodraeg war tatsächlich sehr
froh, nicht ganz alleine zu sein. Der Arbeiter ging wieder, Deterio beugte sich
zu Tugri und raunte ihm etwas ins Ohr. Tugri nickte und richtete seine
Aufmerksamkeit dann wieder auf Bestar.
    Â»Was tun wir hier denn
Geheimnisvolles?« fragte Deterio unvermittelt.
    Â»Bodenschatzbohrungen.
Das ist doch offensichtlich.«
    Â»Ja. Aber was genau
bauen wir hier ab?«
    Â»Ich habe nicht die
geringste Ahnung«, gab Rodraeg offen zu.
    Â»Ist das nicht seltsam?
Wenn Ihr beruflich mit Verschmutzungen zu tun habt, mit dem – wie habt Ihr es
ausgedrückt: ›natürlichen Gleichgewicht des Kontinents‹ –, und wenn Ihr sogar
mit Magiern zusammenarbeitet … wie ist es dann möglich, daß Ihr nicht
wißt, was wir hier abbauen?«
    Rodraegs Armhärchen
stellten sich auf. »Der Magier wußte es, aber er hielt es für besser, wenn ich
es selbst herausfinde.«
    Â»Weshalb?«
    Â»Weil es … zu
meiner Ausbildung gehört. Ich hatte gehofft, es nicht ganz so offensichtlich
werden zu lassen, aber ich führe das Geschäft meines Vaters erst seit einem
Jahr. Seit seinem Tod. Vorher habe ich dort gearbeitet, wo ich aufgewachsen
bin, in den Sonnenfeldern, als rechte Hand eines Bürgermeisters. Jetzt reise
ich und vertrete die Interessen von ›Tiego‹, des Kontinents und seiner Königin.
Ich habe noch viel zu lernen, aber ich bin ohnehin auf Eure Mitarbeit
angewiesen, mir die Funktionsweise Eurer Bohrstelle zu erläutern, damit ich
wirksame Abhilfe in die Wege leiten kann.«
    Deterio schien
nachzudenken. Sein Blick verlor sich hinter dem Spiegeln seiner Augengläser.
»Dieses Geschäft namens ›Tiego‹. Ich habe noch nie davon gehört. Wo in Aldava
befindet sich die Niederlassung?«
    Â»Am Oberen Ring 44.« Am
Oberen Ring gab es viele Läden und Geschäfte, die auch oft nach einigen Jahren
schon wieder wechselten, so daß es schwierig war, einen Überblick zu behalten.
    Â»Wie hieß Euer Vater
nochmal, mein Gruß gilt ihm bei den Göttern?«
    Â»Esair Tiego.« Rodraeg
benutzte den Vornamen seines eigenen Vaters. Die Romanfigur namens Demares
Tiego, die er verkörperte, hatte keinen namentlich erwähnten Vater.
    Â»Und seit wann gibt es
die Fabrikation namens ›Tiego‹?«
    Â»Wir haben jetzt
zwanzigjähriges Fabrikationsjubiläum. Ich weiß, worauf Ihr hinauswollt.«
    Â»Ach ja?«
    Â»Ihr habt noch nie von
uns gehört, nicht wahr?«
    Die Luft

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