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Die dunkle Seite des Ruhms

Die dunkle Seite des Ruhms

Titel: Die dunkle Seite des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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fehlte mir noch, dachte Ballister bis ins Innerste erschrocken. Lora und Felicitas vor der Kamera in ihren natürlichen Rollen. Wer ist so idiotisch und fährt in das Auge eines Taifuns, statt ihm auszuweichen?
    Von seinem Büro rief er später Hunters an. Der Präsident war beleidigt und dementsprechend ungnädig. »Sie wünschen, Ballister?« fragte er steif. Ballister mußte lächeln. Manchmal war Hunters wie ein kleiner böser Junge. Unter vier Augen duzten sie sich seit über zehn Jahren. Damals war Hunters als neuer Präsident zu ACF gekommen, von der Aktionärsversammlung gewählt. Er kam aus einem fremden Milieu, vom Direktorsessel einer pyrotechnischen Fabrik. Bei seiner Antrittsrede sagte er: »Bisher habe ich Raketen in die Luft geschossen, das soll sich fortsetzen. Ich werde ACF in den höchsten Fernsehhimmel schießen!« Vier Tage später hatte er mit Ballister Brüderschaft getrunken, weil er mit sicherem Blick erkannt hatte, daß in diesem Mann einer seiner Raketentreibsätze steckte.
    »Hunters, hör einmal ausnahmsweise still zu«, sagte Ballister ernst. »Ich vertraue dir jetzt ein Geheimnis an. Schlag dir Lora aus dem Sinn. Sie ist todkrank. Dr. Meyer hat mir die Diagnose schonungslos mitgeteilt. Jede Aufregung kann Loras Tod bedeuten.«
    »Aber den toten Varone in eurem Teich hat sie blendend überlebt!«
    »Sie hat hinterher vier Tage gelegen und Tabletten geschluckt. Ein Zusammenspiel mit Felicitas hält sie nicht aus!«
    »Ach, so ist das«, sagte Hunters gedehnt.
    »Du denkst wieder um die Ecke«, sagte Ballister abweisend. »So ist nichts. Ich möchte nur nicht Lora als Opfer diesem gefräßigen Moloch Fernsehen hinwerfen.«
    Red Cummings war in eine verteufelte Lage geraten. Er begriff das sofort, als er die ersten Zeitungen las. Die Suche der Polizei konzentrierte sich auf jenen unbekannten Mann, der auch Arthur Darkster niedergeschlagen hatte, anscheinend, weil er glaubte, Darkster habe etwas von dem Mord an Varone bemerkt. Es stand einwandfrei fest, daß der Mörder von außen gekommen war und nicht zu den Gästen gehörte. Die Lorbeerhecke war im hintersten Winkel zerstört. Der Täter hatte mit Gewalt ein Loch hineingerissen, um das Grundstück betreten und verlassen zu können. Eine Rekonstruktion der Tat war damit leichter geworden. Nur das Motiv fehlte noch. Von allen Italo-Amerikanern war gerade Tito Varone der harmloseste gewesen. Nun rief die Polizei Augenzeugen auf. Wer hatte in jener Nacht in der Nähe der Ballister Villa einen verdächtigen Mann gesehen? Vielleicht sogar noch mit Lorbeerblättern oder Zweigen am Anzug?
    Cummings setzte sich sofort in seinen klapprigen Wagen und fuhr zum College. Dort ließ er Rosa unter dem Vorwand, er käme vom Sender und müsse ihr etwas Dringendes von ihrer Mutter bestellen, aus dem Unterricht holen.
    Sie ging hinaus in die breite Eingangshalle, sah Cummings und drehte sich sofort auf den hübschen Beinen um.
    »Rosa …«, sagte Red flehend. »Nur einen Augenblick! Ich brauche dich.«
    »Was soll das heißen?« Sie drehte sich wieder um, betrachtete ihn mißbilligend und rutschte unaufhaltsam ins Mitleid ab. Cummings sah irgendwie verwildert aus, aus den Fugen geraten.
    »Hast du die Zeitungen gelesen?« fragte er.
    »Natürlich.«
    »Sie suchen mich.«
    »Wenn sich einer so dämlich anstellt, habe ich kein Mitleid!« sagte sie entgegen ihrer Empfindungen.
    »Ich habe doch Varone nicht umgebracht.«
    »Das weiß ich.«
    »Ich kenne ihn gar nicht.«
    »Du kanntest Arthur auch nicht. Trotzdem …«
    »Er hat dich umarmt.«
    »Geh zur Polizei und erkläre alles.«
    »Die glauben mir keinen Ton!«
    »Das befürchte ich auch. Was willst du also tun?«
    »Nichts!« sagte Cummings kläglich. »Ich werde das Phantom bleiben müssen, nach dem die Polizei jagt.«
    »Und den wirklichen Mörder deckst du damit für alle Zeiten.«
    »Das ist es, was mich verrückt macht! Rosa, mit wem könnte man darüber sprechen?«
    »Mit keinem, Red.« Sie kam auf ihn zu, streichelte ihm das Gesicht und lächelte ihn ermutigend an. »Es ist ein Geheimnis, das nur uns gehört. Und wir werden mit ihm fertig werden müssen.«

IV
    Wer Hunters kannte, mußte damit rechnen, daß er einen so schönen Plan wie die Ballister-Party als Fernsehserie nicht kampflos aufgab. Der Stoff war auch wirklich zu publikumswirksam, um ihn gleich am Veto von Ballister sterben zu lassen.
    Pemm erschien bei Ballister, warf seine Sportmütze, die er immer trug und sein Markenzeichen war,

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