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Die dunkle Seite des Ruhms

Die dunkle Seite des Ruhms

Titel: Die dunkle Seite des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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TV-Empfänger aufgebaut.
    Ballister zog seine Jacke aus, hängte sie an einen Riegel der weißen Klappläden und nahm in einem Korbsessel neben dem Tisch Platz. Als Felicitas im Pool wendete und zurückschwamm, sah sie Ballister, winkte ihm zu, stieg aus dem Wasser und lief auf ihn zu. Sie war nackt, und es war immer wieder ein Erlebnis, ihren Körper zu sehen. Ballister sprang auf, nahm ein großes Badetuch und schlang es um Felicitas, als sie vor ihm stand. Sie küßte ihn, machte sich steif und wartete, bis Ballister sie abfrottiert hatte, von den Schultern bis zu den Beinen. Er schien das nicht zum erstenmal zu machen, seine Hände waren geschickt. Als er ihre Brüste und die Hüften trocken rieb, schloß sie die Augen und streichelte sein Gesicht.
    »Ich denke an La Rochefoucauld«, sagte sie. Ihre Stimme hatte einen viel dunkleren Klang als sonst. »Der Mensch bedarf weit größerer Tugenden, das Glück zu ertragen als das Unglück, hat er gesagt. Nach dieser Philosophie sind wir die größten Tugendbolde.«
    Ballister beendete seine Frottiertätigkeit und ging zu seinem Korbsessel zurück. Er füllte zwei Gläser mit Fruchtsaft und brachte Felicitas eines. Sie hatte sich auf die Gartenliege gelegt, das Badetuch zur Seite fallen lassen und bot ihren Körper der Sonne und Ballister dar. Für sie war das eine Selbstverständlichkeit. Ballister kannte jeden Zentimeter ihres Körpers. Schamhaftigkeit, nur weil es Tag war, hielt sie für eitle Heuchelei. Sie gehörte ihm, dazu braucht man keine Uhr.
    »So ernst?« fragte sie. »Hast du gewußt, daß Rosa heute im College bleibt?«
    »Nein –«
    »Du bist nicht gekommen, um diese so seltene Chance auszunutzen?«
    »Ich komme von Hunters, Lici.«
    »Pardon! Der Herr Abteilungsleiter ist dienstlich hier!« Sie schlug das Badetuch um ihre Nacktheit und hielt es über der Brust zusammen. »Wird verlangt, daß ich mich züchtig bekleide?«
    »Auch Pemm hat mich belästigt.«
    »Ich weiß. Er will die Mutter Courage mit bloßem Oberkörper spielen lassen und sucht nun überall Befürworter dieser genialen Idee.«
    »Er hat gesagt, daß du begeistert wärst, mit Lora zusammen in einem Film zu spielen, der unsere schreckliche Party behandelt.«
    »Er hat mir von dem Plan erzählt. Ich finde ihn hervorragend.«
    »Lici!« Ballister starrte sie entgeistert an. »Verzeih, aber ich verstehe dich nicht mehr! Kennst du wirklich die Rolle?«
    »Vom Exposé her, ja.«
    »Du spielst Loras Rivalin! Du bist meine Geliebte!«
    »Wir werden das Leben spielen, mein Schatz.«
    »Lora wird das nicht überstehen! Sie wird die Parallelen merken.«
    »Lora ist härter im Nehmen, als ihr alle glaubt.«
    »Ich halte dieses Thema für einen ausgemachten Unsinn!« Ballister lief aufgeregt vor Felicitas auf der Terrasse hin und her. »Ich wehre mich dagegen, daß das Entsetzen, das uns alle gepackt hat, nun kommerziell ausgeweidet wird! Und es enttäuscht mich maßlos, daß du so etwas mitmachst! Gerade von dir hätte ich sicher erwartet, daß du –«
    Ballister schwieg. Er begegnete Felicitas' Blick und fühlte sich plötzlich unbehaglich. In ihren Augen lag eine Warnung, aber er wußte noch nicht, in welcher Form der Angriff kommen würde.
    »Bob ist in Vietnam geblieben«, sagte sie. Ballister hob beide Hände.
    »Was soll denn das wieder? Das ist doch etwas ganz anderes.«
    »Er wollte nur an einer nahen Quelle Wasser holen, er war nicht an der Front, er war hinten zur Auffrischung, zur Erholung, zum Empfang von Ersatzleuten, alles war ruhig, die Dorfbevölkerung freundlich, die Mädchen hurten mit Bobs Soldaten, das gehörte dazu, denn die Soldaten hatten Schokolade und Fett, Zucker und Fleischdosen, und Bob ging eben nur mal zur Quelle, um Wasser zu holen. Er kam nicht wieder. Als man ihn suchte, fand man ihn … in einer Fallgrube, die man nahe bei der Quelle ausgehoben hatte, mit Pappe und Erde gedeckt, die einbricht, wenn ein ausgewachsener Mann darüber geht. Bob lag in drei Meter Tiefe, auf zugespitzten Bambuspfählen aufgespießt. Sieben Pfähle hatten seinen Körper durchdrungen.«
    »Lici …«, sagte Ballister dumpf.
    »Auch schrecklich, nicht wahr? Aber hat euch das abgehalten, darüber einen Film zu drehen? Peinlich genau … ein US-Captain, der zu einer Quelle geht und in einer Fallgrube aufgespießt wird. Der Film wurde ein großer Erfolg. Ich habe ihn mir nie ansehen können! Und du schreist herum, weil wir eine Party verfilmen wollen, auf der ein alter Sänger mit einem

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