Die dunkle Seite des Spiegels - Thriller
Kathedrale ist herrlich.«
»Wir werden sie gleich besichtigen. Und ein großartiger Ort zum Beten ist sie auch. Von Licht durchflutet.«
Dalmate öffnete seine Aktentasche und nahm eine Klarsichthülle heraus, in der sich ein Blatt mit dem Foto von Lora Dimitrova sowie einem kyrillisch geschriebenen Text befand. Mistral sah ihm interessiert zu.
»Das ist in diesem Land hier Brauch. Wenn jemand stirbt, heftet man sein Foto mit einem Text an eine Mauer oder einen Baum. Es ist eine Art, dem Toten die letzte Ehre zu erweisen, sich von ihm zu verabschieden und an ihn zu denken. Wenn ich Ihnen gleich die Stadt zeige, werden Sie immer wieder einmal auf solche kleinen Texte stoßen.«
»Und was geschieht dann damit?«, wollte Mistral wissen.
Andächtig heftete Dalmate die Klarsichthülle an einen Baum gegenüber der Alexander-Newski-Kathedrale. Mistral schien plötzlich nicht mehr zu existieren. Mit der flachen Hand glättete Dalmate das Blatt in einer letzten Liebkosung. Er sah Lora Dimitrova an und richtete seine Worte nur an sie.
»Gar nichts. Und später trägt der Wind dich davon.«
D ANK
Ich möchte mich bei Madame Dominique Duvernier, Fachärztin für Psychiatrie, sowie bei dem Gerichtsmediziner Monsieur Yves Schuliar für ihre Hilfe, ihre Ratschläge und ihre Freundschaft bedanken.
Jean-Marc Souvira
Jean-Marc Souvira ist Polizeikommissar und arbeitet seit 25 Jahren bei der Pariser Kriminalpolizei. Seit 2004 hat er auch die Schriftstellerei für sich entdeckt und in seiner Freizeit unter anderem an Drehbüchern mitgewirkt, die von Starregisseuren wie Luc Besson verfilmt wurden. Er lebt in Paris, ist verheiratet und hat zwei Kinder. D IE DUNKLE S EITE DES S PIEGELS ist nach D ER Z AUBERER sein zweiter Roman.
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