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Die dunklen Engel (German Edition)

Die dunklen Engel (German Edition)

Titel: Die dunklen Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susannah Kells
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er für immer behalten könnte. Verwundert schüttelte er den Kopf, legte den Arm um ihre Schultern und hielt sie, als wollte er sie nie wieder loslassen, nie wieder einen Augenblick ohne sie verbringen.
    Sie wollte etwas sagen, wollte lachen vor Glück, doch es gab nichts zu sagen, nicht einmal, als er sich von ihr löste, ihre Hand nahm und sie hochzog. Lächelnd trat er ans Feuer, und sie ging mit ihm über die Wiese. Der Widerschein des Feuers spielte auf seinen dunklen, schönen Zügen. «Ich liebe dich.»
    Sie sah ihn an. Ein Zigeuner musste sehr mutig sein, wenn er eine Dame bat, seine Frau zu werden. Sie wusste, worum er sie jetzt bat. «Ich weiß.» Sie brachte kaum ein Wort heraus.
    Er ließ ihre Hand los und griff, ohne den Blick von ihren Augen zu lösen, nach dem Schnürband an ihrem Hals.
    Die Angst, köstlich und zitternd, schlug nach ihr wie mit Flügeln. Sie sah in seine seltsam hellen Augen. Er beobachtete sie, und da sie sich nicht rührte, zog er das Schnürband auf, fasste an den Kragen und strich ihr den Umhang von den Schultern.
    Der Umhang fiel zu Boden.
    Sie schluckte. Ihr Herz klopfte wie das eines jungen Pferdes, das sich gegen das Zaumzeug wehrt. Sie hielt den Blick auf ihn gerichtet. Er beugte sich vor. Da schloss sie die Augen, und sein Mund legte sich warm auf ihren Mund. Seine Zunge huschte über ihre Augenlider, seine Lippen strichen an ihren Wangen vorbei. Sie hob ihm das Gesicht entgegen. Seine Hand, stark und fest, fuhr ihr zärtlich vom Nacken über den Rücken. Sie zitterte, und sie spürte, dass auch seine Hände zitterten, als sie an den Bändern an ihren Röcken zogen.
    Sie hielt die Augen geschlossen, spürte, wie die Schnüre an ihrer Taille sich lösten, und hielt die Röcke mit den Händen fest. Ihr Herz pochte gegen die Siegel auf ihrer Brust.
    Zärtlich fuhr er über ihr Gesicht. «Du musst nur nein sagen.»
    Sie brachte kaum einen Ton heraus. «Sag mir, dass du mich liebst.»
    «Besser kann ich’s nicht sagen, Liebste.»
    Sie spürte seinen Atem auf ihrem Gesicht, und sein Mund umschloss warm und fest ihren Mund. Mit geschlossenen Augen erwiderte sie seinen Kuss. Seine starken, flinken Hände wanderten zu ihrem Hals, und die Nachtluft strich kühl über ihre Haut, als er die Knöpfe einen nach dem anderen öffnete.
    Nicht in ihren kühnsten Träumen hätte sie sich je ausgemalt, gleichzeitig solche Angst, solche Freude und solche Anspannung zu empfinden, und sie verbarg das Gesicht an seinem Gesicht, denn sie fürchtete, er könnte sie verschmähen oder würde über sie lachen. Da umfassten seine starken Hände ihre Schultern und strichen warm über ihre nackte Haut.
    Er schob die Baumwollbluse hinunter. Die Nachtluft strich über ihre Brüste, die Schnüre seines Mantels streiften ihre Haut, und als er nach ihren Händen griff, musste sie ihre Röcke loslassen.
    Sie zitterte. Ihre Kleider lagen zu ihren Füßen, und sie stand nackt da. Das heidnische Gold zwischen ihren Brüsten fing das Licht des schmalen, harten Mondes ein.
    Er umarmte sie, als wollte er ihre Nacktheit vor ihr verbergen, und sie zitterte, denn dies war der Zauber, den die Männer geleugnet hatten. Sie ließ sich von ihm hochheben und ins kalte Gras legen. Ihre Angst erfüllte die Dunkelheit. Sie wollte nicht, dass er die Arme von ihr löste, denn wenn er sie so eng hielt, konnte er sie nicht ansehen. Fast verzweifelt schüttelte sie den Kopf, als er sich von ihr löste. Doch er nahm ihren Umhang und bedeckte sie sanft vom Hals bis zu den Füßen.
    Sie schlug die Augen auf. Nervös und still lag sie da – fast wie ein Kind – und wagte nicht zu sprechen, voller Angst, ein Laut oder eine Bewegung könnte den Zauber brechen.
    Auch er sagte nichts. Langsam, den Blick auf ihre Augen gerichtet, legte er seinen Mantel ab und warf ihn ins Gras. Dann schnürte er sein Hemd auf und zog es sich über den Kopf. Die glatten Muskeln seiner Brust schimmerten matt im Mondlicht. Ohne den Blick von ihr zu wenden, entledigte er sich seiner Stiefel, dann schnallte er seinen Gürtel auf und trat aus seiner Reithose. Campion lag schweigend da. Seine Schönheit erschien ihr wie die schlanke, schimmernde, kraftvolle Schönheit eines Vollbluts.
    Er trat zu ihr, kniete nieder und griff nach ihrem Umhang.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Er beugte sich über sie, sein dunkles Haar strich über ihr Gesicht, und er küsste ihre Wangen, ihre Lippen, ihr Haar. «Ich liebe dich.»
    Als sie spürte, wie der Umhang sich hob, rührte

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