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Die dunklen Engel (German Edition)

Die dunklen Engel (German Edition)

Titel: Die dunklen Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susannah Kells
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behandschuhter Finger auf ihn, «dich kümmern wirst. Erzähl es ihm, Belial.»
    Valentine Larke lehnte sich zurück. «Es gibt eine Tochter. Sie heißt Campion.» Er sprach den ungewöhnlichen Namen langsam und verächtlich aus. «Für eine junge Frau ist sie bemerkenswert gebildet. Im Augenblick liegt die ganze Verantwortung für Lazen in ihren Händen. Ihr Vater ist krank, ihr Bruder abwesend, und sie führt die Verwaltung. Und das macht sie, wie mir zu Ohren gekommen ist, recht gut.» Er unterbrach sich, um einen Schluck Wein zu trinken. «Unser Problem, Chemosch, ist einfach. Der Graf weiß, wie dünn der Faden ist. Er weiß, dass sein Sohn keinen Erben hat, dass das Erbe womöglich an Sir Julius übergeht, und Sir Julius ist ein Spieler. Lazen ist in Gefahr, und wir glauben, dass die junge Frau für ihn die Lösung ist. Erstens, sie könnte erben, obwohl ich das bezweifle. Zweitens erbt sie vielleicht einen Teil des Vermögens, obwohl ich nicht annehme, dass der Graf das Erbe aufteilt. Drittens, und das ist am wahrscheinlichsten, wird der Erbe weiterhin unter ihrer Fuchtel stehen. Kurzum, das Gut wird in ein unteilbares Erbgut umgewandelt, und sie wird dieses Erbgut verwalten.» Er zuckte die Achseln. «Wir können uns ihrer nicht gleich entledigen, denn dann wird der Graf sein Testament ändern, was er auch tun würde, wenn der Sohn stürbe, also müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen.»
    «Du musst dir etwas anderes einfallen lassen», sagte Luzifer, und wieder stach sein Finger nach Chemosch. «Deine Aufgabe, Chemosch, ist es, dafür zu sorgen, dass Lady Campion Lazender keine Bedrohung für uns ist. Insbesondere, dass sie nicht heiratet.»
    Das verstand Chemosch sofort. Wenn sie heiratete, erhielte ihr Ehemann ihren Besitz und hätte die Kontrolle über das Erbgut oder das Gut. Falls ihr Bruder und ihr Cousin starben, konnten ihre Kinder erben. «Ich hindere sie daran zu heiraten?»
    «Du hinderst sie daran zu heiraten, mit allen Mitteln, außer mit Mord. Sie wird sterben, aber erst, wenn ihr Vater unter der Erde ist.»
    Chemosch hatte jetzt seine Aufgabe. Er hatte sie verdient, und er war Teil einer Verschwörung, die den Lauf der Weltgeschichte in eine neue, klarere Zukunft führen würde. Er fühlte sich privilegiert, an diesem Ort zu sein, wo Entscheidungen gefällt wurden, die – ähnlich denen, die in Geheimgesellschaften zum Sturz Frankreichs geführt hatten – jetzt zum Untergang Großbritanniens führen würden. Er war Chemosch, trug den Namen des Gefallenen Engels, der menschliche Opfer verlangte, und er war dem Tod entkommen, indem er einen anderen Menschen getötet hatte. Jetzt verstand er, warum sie ihn für diese Initiation hatten töten lassen, denn nur ein Mann ohne Erbarmen, der begriff, dass die Diener der Vernunft über den unbedeutenden Gesetzen der Menschen standen, war würdig, ein Gefallener Engel zu sein. Chemoschs Hochstimmung hielt an, während Luzifer seine letzten Anweisungen gab. Er, Chemosch, würde seine Befehle von Valentine Larke empfangen, während Larke über Marchenoirs Boten mit Frankreich Verbindung halten würde. Doch für Chemosch waren das nur unbedeutende Einzelheiten. Er aalte sich in seinem Hochgefühl.
    Als Luzifer schließlich aufstand, verschob sich die Kapuze ein wenig, und wieder erhaschte Chemosch einen Blick auf die tief im Schatten glitzernden Augen. Es schien, als wären sogar Luzifers Augen silbern. Dann rutschte die Kapuze wieder nach vorn, und die trockene, raschelnde Stimme fuhr fort: «Wir sind fertig. Ich gehe, ihr folgt in zehn Minuten. Ich wünsche euch allen eine sichere Reise. Erfolg muss ich euch nicht wünschen, denn wir sind Anhänger der Vernunft und können daher nicht versagen.»
    Ein letztes Mal schimmerte sein Gewand, dann verschwand er durch den Durchgang an der Rückseite der Kammer.
    Marchenoir wartete, bis die Schritte ihres Anführers verhallten und Stille eintrat, dann stand er auf, reckte seine kräftigen Arme, trat zu den bemalten Türen und stieß sie auf. Chemosch sah, dass die Leiche der jungen Frau verschwunden war. Der Marmorboden glänzte.
    Marchenoir grinste. «Pass auf, Chemosch.»
    «Aufpassen?»
    Mit dem Kopf wies der Franzose in Richtung der leeren runden Kammer.
    Es war totenstill. Chemosch warf Valentine Larke einen verdutzten Blick zu. Jetzt, wo Luzifer gegangen war, schob dieser sich die Kapuze vom Haar, das trotz seiner fünfzig Jahre immer noch glänzend schwarz war und gekräuselt wie der harte Sand in

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