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Die dunklen Farben der Begierde (German Edition)

Die dunklen Farben der Begierde (German Edition)

Titel: Die dunklen Farben der Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Lloyd
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Reaktionen abzuschätzen, und ihr Gesicht erstarrte zu Stein. Die Männer führten sie vom Treppenabsatz auf der Galerie einen langen roten Flur hinunter, an dem entlang Porträts hingen und chinesische Vasen standen, dann in einen Vorraum mit gelbgestreiften Seidentapeten. Vor einer eichenen Doppeltür, die mit nietenbesetztem Leder verkleidet war, blieben sie stehen.
    «Für Lord Alec solltet Ihr so gut wie möglich aussehen, meint Ihr nicht?», meinte Brinley grinsend.
    Mit einer einzigen raschen Handbewegung griff er nach dem weiten Ausschnitt ihres Kleides und riss die violette Seide von ihren Schultern. Der Stoff riss ein wenig auf, und er zerrte die schöne Spitze so über die Arme hinab, dass sie fest an ihren Seiten gehalten wurden. Sie gab ein entsetztes Keuchen von sich, und der Diener schob, in sich hineinlachend, eine Hand in ihr Unterkleid. Seine kalten, dünnen Finger legten sich um die Rundung ihrer rechten Brust, die er wie eine blasse Kugel heraushob.
    Brennende Wut kochte in ihren Adern. Atemlos vor Empörung wich sie zurück und stolperte gegen den mächtigen Körper des Stallmeisters. Mit seinen massiven Armen packte er sie bei der Taille und drückte ihr fast die Luft ab. Sie schrie und strampelte, aber ihr Widerstand zeigte keinerlei Wirkung. Mit demselben grausamen Vergnügen tauchte Brinley noch einmal mit seinen Fingern in ihr Hemd ein und befreite die Fülle ihrer zweiten Brust.
    Sie konnte überhaupt nicht fassen, was gerade geschah.
    Jake ließ sie los, und Brinley trat einen Schritt zurück. Sein lüsterner Blick legte sich auf ihre sanften weißen Hügel, verschlang ihre Kurven, schoss von einer Brustwarze zur anderen.
    «Wie könnt Ihr es wagen, so etwas zu tun?», schäumte Clarissa und stampfte gereizt mit dem Fuß auf.
    Der Diener grinste sie an, und seine Augen sprangen von ihrem bebenden Busen zu ihrem Gesicht.
    «Befehl ist Befehl», sagte er, indem er ironisch seine Augenbrauen in die Höhe zog. «Ihr werdet wohl kaum wünschen, dass wir uns Seiner Lordschaft widersetzen, oder etwa doch?»
    Clarissa versuchte ihre Wut zu zügeln. Er hatte befohlen, tatsächlich seinen Dienstboten befohlen, sie so zu entblößen. Nun, wenn er so entschlossen war, sie zu beleidigen, dann könnte sie ebenso entschlossen sein, sich das nicht anmerken zu lassen. Ihr Gesicht nahm einen beherrschten Ausdruck an, und sie sah den Diener unbewegt an. So leicht würde Lord Marldon sie nicht aus der Reserve locken. Sie würde ihm die Stirn bieten, statt in Angst und Scham zu versinken.
    «Reizend», knurrte Jake. Seine klauenartige schwere Hand griff nach ihren nackten Hügeln, und Brinley schlug sie sofort zur Seite.
    «Du darfst sie nicht anfassen», wies er ihn zurecht.
    «Nur einmal ein bisschen drücken», schimpfte der Mann beleidigt, indem er Brinleys Arm abschüttelte. «Die sind so verdammt süß.»
    Mit einer Bewegung packten seine groben Wurstfinger eine Brust. Er befummelte sie heftig, kicherte dabei beglückt, hielt sie fest und zerrte daran, als wollte er sie für sich behalten.
    Clarissa schrie, die ganze kühle Fassade war vergessen.
    Brinley stürzte sich auf den massigen Körper des Stallmeisters, woraufhin der Wüstling zurückwich und seinen Arm schlaff sinken ließ.
    «Verflucht nochmal», schnauzte der Diener. «Ich habe Hunde mit mehr Verstand gesehen. Sieh doch, was du angerichtet hast, du verdammter Idiot.»
    «Die Schlampe hat mich dazu gebracht», murmelte Jake und sah zerknirscht zu Boden.
    Clarissas weiße Haut wies rote Striemen auf. Saphirfarbene Blitze schossen aus ihren Augen, und ihr Gesicht war dunkel vor Wut.
    «Dafür wirst du einstehen, Grimshaw», sagte Brinley und drehte den vergoldeten Türknauf. «Den Ärger dafür will ich nicht bekommen.»
    Er schob Clarissa vorwärts. Ihr siedendes Blut kühlte langsam wieder ab, und sie drohte in Angst zu versinken, als sie in einen riesigen Salon eintraten, der sanft erleuchtet war und sich zu beiden Seiten der Eingangstür öffnete. Drei sehr große Kronleuchter, die aus fließendem Kristall und eisblauen tropfenden Perlen bestanden, markierten eine gerade Linie in der Mitte des Raumes. Mit scharfem Blick sah Clarissa von links nach rechts, hielt Ausschau nach Lord Marldon. Sehen konnte sie niemanden, aber trotzdem fühlte sie die Gegenwart vieler.
    Der Salon war von ungewöhnlichem Schnitt, voll von Orten, an denen man sich verstecken konnte. Es gab keine Wände im eigentlichen Sinn, aber Reihen von Bögen, die durch

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