Die dunklen Gassen des Himmels: Bobby Dollar 1 (German Edition)
ob ich von dem bisschen Geld, das Sie mir zahlen, jemanden Vollzeit anstellen könnte. Das ist das erste Mal seit einigen Monaten, dass Sie mir Arbeit geben. Und nur, weil jemand Sie umbringen will, soll plötzlich alles hopplahopp gehen.«
»Sehr witzig. Hören Sie, diese neuen Leute sind alle …« Ich unterbrach mich. »Ich weiß nicht mehr, George, habe ich Ihnen erzählt, was inzwischen los ist?«
»Was, dass noch mehr Seelen verschwunden sind? Yeah, richtig unheimlich. Und das sind die?«
»Es sind einige davon«, sagte ich. Monica hatte mir eine Liste mit insgesamt fünf Namen geschickt. »Nur die von hier.«
»Wow.« Er schien aufrichtig beeindruckt. »Dann passiert es auch anderswo?«
»Soweit ich weiß ja. Aber sie halten offenbar den Deckel drauf. Wenn nicht mal Sie was darüber wissen, müssen ja beide Seiten eine komplette Vertuschungspolitik betreiben.«
»Hab schon jede Menge Gerüchte gehört, aber die Psyops-Jungs auf beiden Seiten sind schlau, Bobby. Sie versuchen nicht einfach, so was zu leugnen oder zu entkräften, sondern streuen einfach noch mehr Gerüchte, immer mehr und noch mehr, bis das ursprüngliche Signal im Rauschen untergeht.«
»Okay, ich brauche alles über diese Leute, was ich kriegen kann.« Ich war zu dem Schluss gekommen, dass es nützlich sein könnte, in Erfahrung zu bringen, was Edward Walker, wenn überhaupt, mit diesen anderen Fällen gemeinsam hatte. »Und haben Sie noch irgendwas über die Magianer herausgefunden oder über diesen, wie hieß er noch mal, Kephas?«
»Nichts, was Sie nicht auch selbst hätten finden können, außer dass ich doch noch ein paar obskure Äußerungen über die Magianische Gesellschaft ausgegraben habe, hauptsächlich auf diversen religiösen Diskussionswebsites. Es scheint sich um irgendeine karitative Organisation oder so was zu handeln, undsie haben Verbindung zu ein paar anderen Gruppen, einer in Berlin, die sich Der Dritte Weg nennt, und einem Shaw Philosophical Trust in London und Dublin. Aber welcher Art diese Verbindungen sind und was diese Organisationen konkret tun – das ist viel schwerer herauszufinden.«
Ich seufzte beim Gedanken, dass ich diesen Habari und seine Klapperkiste voller hastig verladener Magianer-Memorabilien vor der Nase gehabt hatte.
»Okay, danke. Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie noch was finden.«
»Klar. Ach ja, und auf der Straße erzählt man sich, dass Ihr Freund Grasswax nicht nur ein Glücksspielproblem hatte, sondern richtig tief in der Tinte saß.«
»Warum bezeichnen alle dieses unselige tote Dämonenschwein als meinen Freund? Na, egal, erzählen Sie.«
»Also, Sie wissen ja, Ihr anderer Freund …« Er hatte den Anstand, sich zu unterbrechen und noch mal neu anzusetzen. »Also, dieser Eligor, der momentan nicht so gut auf Sie zu sprechen ist? Sie wissen ja, dass er ein hoher Macker der Hölle ist? Okay, der Typ, bei dem Grasswax Spielschulden hatte? Der steht auf der Leiter noch über Eligor.«
»Was?«
»Das kriegt man so hier und da mit. Sitri heißt er. Prinz Sitri. Ein Prinz der Hölle. Offenbar ist auch er ein Spieler, aber er verliert nicht besonders oft, und er mag es nicht, wenn Leute ihre Schulden nicht bezahlen.«
»Sitri?« Ich kannte den Namen natürlich, aber viel sagte er mir nicht. Ein Oberbonze, okay. Mir schwirrte der Kopf. Hieß das, dass jemand, der in der Höllenhierarchie noch über Eligor stand, ebenfalls meinen Kopf wollte? »Kann nicht behaupten, dass ich viel über ihn weiß. Was bedeutet überhaupt ›Prinz‹ und ›Großfürst‹ dort unten?«, fragte ich.
»Macht vor allem«, erklärte Fatback. »Wie viel von der Hölleihnen gehört. Und sie hassen sich alle gegenseitig.« Er gluckste. »Sonst hätten sie euch schon lange geschlagen.«
»Wahrscheinlich. Grasswax selig stand also bei diesem Prinzen in der Kreide? Womit? Geld? Seelen?«
»Weiß ich nicht, Mr. D. Aber laut dem großen Buch ist Sitri nicht die Sorte Dämon, die man allzu lange auf ihren Gewinn warten lassen sollte, egal, worin der besteht. Totenfresser, Satans garstiger Jäger, Geißel der verirrten Seelen et cetera.«
»Ja, wie gesagt, den Namen habe ich schon gehört. Aber viel mehr weiß ich nicht über ihn, also beschaffen Sie mir alles, was irgendwie brauchbar aussieht, okay? Mann, dieser Pfuhl wird ja immer tiefer.«
Ich wollte gerade auflegen, als er sagte: »Halt, warten Sie, Bobby. Noch etwas.«
»Ja?«
»Dieses Ding, das Sie angeblich haben? Das, das Eligor gestohlen wurde? Also, ich
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