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Die dunklen Gassen des Himmels: Bobby Dollar 1 (German Edition)

Die dunklen Gassen des Himmels: Bobby Dollar 1 (German Edition)

Titel: Die dunklen Gassen des Himmels: Bobby Dollar 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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guter Laune überschäumend, während ich anfuhr. »Wann geht es weiter mit dem Geschäft, Mister BD? Sind ja nur zwei Interessenten bei unserer Auktion totgeschossen worden – gibt immer noch jede Menge!«
    Ich überlegte, ob weitere Erkundungen in dieser Richtung etwas bringen könnten, aber nachdem Eligor bei unserer »geheimen« Auktion so schnell und so brutal zugeschlagen hatte, wollte ich nicht noch mehr Leute in Gefahr bringen.
    »Ich … ich glaube, ich bin raus aus dem Handel mit solchen Objekten.«
    Er sah mich clownesk-traurig an. »Echt? Aber es könnte doch noch so spannend werden! Sind Sie sicher? Ich könnte es ja das nächste Mal diskreter arrangieren – immer nur ein Interessent auf einmal, sicherheitsgecheckt von Foxy-Foxy persönlich!«
    Allmählich fragte ich mich, ob dieser Kerl für den Rest meines Lebens immer urplötzlich aus dem Nichts auftauchen würde. »Nein. Im Ernst. Ich will nichts verkaufen.«
    »Halten Sie hier«, sagte er unvermittelt. Wir waren mitten auf einer Straße wenige Blocks vom Beeger Square. »Denken Sie noch mal drüber nach, Dollar-Bob. Es gibt so viele Möglichkeiten, wie wir’s machen können …!«
    Der Ärger setzte sich jetzt über die Diskretion hinweg. »Hören Sie zu, ich habe das Ding nicht. Die Feder. Ich habe sie nie gehabt, ich wollte nur herausfinden, was alle dachten, was ich hätte. Inzwischen weiß ich es, also brauche ich keine Interessenten mehr.« Ich zog hinüber in eine Bushaltebucht vor einem Fitness-Center. Diverse Leute auf Laufbändern, Fahrradtrainern und Rudermaschinen sahen durch die Glasscheiben zu, wie dieAutotür aufging und Foxy in seiner ganzen bleichen, pirouettierenden Pracht zum Vorschein kam. Er lachte wieder, aber sein Blick war prüfend und seine ganze Aura so ernst, wie ich es an ihm noch nie erlebt hatte. »Ach, versuchen Sie nicht, Fox was vorzumachen, D-Man. Mit Foxy läuft das nicht. Glauben Sie, ich hätte meinen guten Ruf aufs Spiel gesetzt, wenn ich nicht hundertpro sicher gewesen wäre, dass Sie die Feder hatten. Ich hab sie an Ihnen gerochen.«
    »Was …?«
    Er beugte sich in den Wagen und schwenkte dabei immer noch sein dürres Hinterteil vor den Fenstern des Fitness-Gyms. Für die Mitglieder dort drinnen musste es aussehen, als ob ich einen Stricher absetzte, den ich am Hafen aufgelesen hatte. Foxys Gesichtsausdruck war so merkwürdig, dass ich kurz erwog, zur Fahrertür hinaus zu flüchten – er bleckte die oberen Zähne, und seine Nasenlöcher windeten. Ja, ich sagte, windeten. Ich weiß nicht mal, was das heißt, aber sie taten es.
    Er nickte. »Ich rieche es immer noch. Vielleicht nicht mehr so stark, aber den Geruch eines Boss-Engels, den kennt Foxy gut!« Er lachte abermals und zog sich wieder aus dem Auto zurück. »Lassen Sie mich’s wissen, wenn Sie damit fertig sind, Lachgeschichten zu erzählen. Denken Sie dran – Foxy-Foxy ist Ihr Freund, Mister Flügel-Bob. Er ist auf keiner Seite. Er will Ihnen helfen!« Er bedachte mich mit der Andeutung eines Jazz-Hands-Finales und spazierte dann davon, wobei er etwas vor sich hin pfiff, das wie ein mongolischer Gassenhauer klang.
    Während ich noch dasaß und darüber nachdachte, was zum Teufel er gemeint haben könnte, wie ich nach etwas riechen konnte, das ich nie gehabt hatte, und was für ein absonderliches Wesen dieser bizarre, ungreifbare Mr. Fox überhaupt war , klingelte mein Handy. Es zeigte Caz’ Nummer an.
    »Bin ich froh, dass du anrufst«, sagte ich schnell. »Ich muss dich unbedingt sprechen.«
    Sie zögerte kurz. Als sie sprach, war ihre Stimme seltsam tonlos. »Tut mir leid, ich wollte nur Bescheid geben, dass ich vorerst nicht zu sprechen bin. Ich bin in einer wichtigen Sitzung.«
    »Was heißt das? Du kannst nicht sprechen? Wann dann? Ich muss wirklich …«
    »Ja, danke. Freut mich, dass alles okay ist.« Und damit legte sie auf.
    Ich hatte nur Sekunden, um mich zu fragen, was das gewesen war, ehe das Handy wieder klingelte – diesmal eine noch vertrautere Nummer.
    »Sam?«
    »Wir nennen uns also beim Vornamen? Gut zu wissen, nachdem ich deinetwegen beinah umgekommen wäre und du mich nicht mal besucht hast, als ich als hilfloses Wrack im Krankenhaus lag.«
    »Sam, ich wollte ja! Aber Monica hat gesagt, ich dürfe nicht …«
    »Mann, mach dir nicht ins Hemd – ich wollte dich nur ein bisschen verarschen. Was treibst du?«
    »Wie geht’s dir? Bist du noch im Krankenhaus?«
    »Bin heute Morgen ausgebrochen. Leute mit Bettpfannen suchen mich

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