Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die dunklen Gassen des Himmels: Bobby Dollar 1 (German Edition)

Die dunklen Gassen des Himmels: Bobby Dollar 1 (German Edition)

Titel: Die dunklen Gassen des Himmels: Bobby Dollar 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
Vom Netzwerk:
Stadt, was Flügel oder Hörner hatte, obwohl der Walker-Selbstmord wahrscheinlich auch ein gewisses Quantum an irdischer Aufmerksamkeit erregen würde. »Was war denn da los?«
    Ich zuckte die Achseln. »Was da los war? Ziemlich banal. Sie haben den Leichnam aus dem Wagen gezogen, aber der entscheidende Teil dieses Typen war einfach nicht da.«
    »Oooh.« Monica machte ein mitfühlend-betroffenes Gesicht. »Wie irre!«
    Jimmy the Table, Sweetheart und ein paar andere kamen herüber. Das einzig Gute an dem ganzen Schlamassel war, dass ich wenigstens diesen einen Abend lang meine Drinks nicht selbst bezahlen musste.
    »Glaubst du, das war die Gegenseite?«, fragte Monica. »Wollen die irgendwas provozieren?«
    »Guter Gott, woher soll ich das wissen? Sie haben selbst ziemlich schnell einen Problembereiniger hingeschickt. Eine Frau, die Gräfin genannt wird …?«
    Jimmy the Table ließ ein schrilles Lachen los. »Von der hab ich schon gehört! Es heißt, sie hätte auf der Betriebsweihnachtsfeier eine Halskette aus menschlichen Klöten getragen!«
    »Ich glaube nicht, dass die Gegenseite Weihnachten feiert, Herzchen«, erklärte Sweetheart sanft.
    »Dann eben bei irgendeiner anderen Party – ist ja egal.« Jimmy genoss es ungemein, der Informierte zu sein. »Jedenfalls haben sie ihr die Sache übertragen, und das heißt was. Das wird euch jeder sagen, der Ahnung hat – die Gräfin ist ein knallhartes Aas. Ihr erinnert euch doch an Zeppy? Zeppu–irgendwas?«
    »Zepuriel«, sagte Sweetheart. »Der mit dem knackigen Hintern?«
    »Egal«, sagte Jimmy, der ausnahmsweise nicht auf den Köder anbiss. »Was glaubt ihr, warum er damals von den Anwaltsengeln wegversetzt wurde, in die Regenbogenmalabteilung oder wo er gelandet ist? Er ist mal bei einem Job auf sie getroffen, und sie hat ihn so übel zugerichtet, dass er’s nie verwunden hat.«
    »Du redest nichts als Stuss«, sagte Walter Sanders hinter seinem Bier ganz in der Ecke. »Stimmt nicht.«
    »Fick dich, Mann, ich war doch dabei …!«, sagte Jimmy, und eine halbe Minute später hatten die beiden uns andere völlig vergessen und gingen ganz darin auf, sich auf eine Art zu beschimpfen, die jeder Außenstehende für todernst gehalten hätte. In irgendeiner Konstellation stritten sich Jimmy the Table, Walter Sanders und Jung Elvis stets über irgendeinen Blödsinn, aber das war mir egal. Man verbringt nun mal eine Menge Zeit damit, sich die Zeit zu vertreiben, wenn man die Ewigkeit zur Verfügung hat.
    »Ich hab auch schon von ihr gehört«, sagte Monica zu mir, alsder Rest des Ganzen Kaputten Chors das Gelärme eingestellt hatte. »In einem hat Jimmy recht – nach allem, was ich gehört habe, ist dieses Weibsstück wirklich ein mieses Aas.«
    »Nicht mein Bier«, sagte ich. In Wirklichkeit dachte ich die ganze Zeit an die Problembereinigerin der Hölle, ihre schlanken hellen Beine und ihr atemberaubendes Gesicht – selbst den dezidiertesten Höllenhassern unter uns himmlischen Gesellen fällt es manchmal schwer, sich vor Augen zu halten, was innendrin steckt, wenn die Karosserie toll genug ist. Natürlich war ich nicht so dumm, das Monica gegenüber zuzugeben. »Für mich ist das erledigt. Hab dem Minister meinen Bericht abgeliefert und dem Mull auch noch einen. Und wenn diese Chose mit der verschwundenen Seele wirklich stimmt, liegt sie sowieso meilenweit jenseits unseres Zuständigkeitsbereichs. Ich glaube nicht, dass jemand von uns je wieder was davon hört.«
    Es ist wirklich verblüffend, was ich manchmal für dummes Zeug rede. Man könnte einen eigenen Wissenschaftszweig damit beschäftigen, was sich alles als falsch erweist, noch während ich es behaupte. Keine Stunde später nämlich kamen Sam und Jung Clarence hereinspaziert, was mir in dem Moment als eine überaus glückliche Fügung erschien, denn Monica und ich saßen zusammen an einem Tisch, und ich konnte mich kaum noch erinnern, warum wir aufgehört hatten, miteinander das zu machen, was wir gemacht hatten. Ja, ich hatte einiges intus. Jedenfalls kamen Sam und sein Nachwuchsengel herein, und ich brauchte nur einen Blick auf Jung Clarence zu werfen, um zu wissen, dass ich gar nichts hören wollte. Er hatte dieses Aufgeregter-Neuling-Gesicht, das nie Gutes verheißt. Günstigstenfalls wird es einen nur ein paar kostbare Stunden des ewigen Lebens kosten, weil man irgendwas zurechtrücken muss, aber der Preis kann auch wesentlich höher sein.
    »Sie erinnern sich doch an den Ankläger Grasswax?«, fragte

Weitere Kostenlose Bücher