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Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)

Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)

Titel: Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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leben können, klettern Sie immer höher auf der Leiter. Nächste Station: Chief Inspector!« Sie salutierte sogar kurz.
    »Ich schwör’s, ich habe mit niemandem gesprochen! Ich wollte Roadkill doch auch laufen lassen; wir hatten ja nichts gegen ihn in der Hand. Ich habe ihn sogar nach Hause gefahren!«
    »Und wie kommt’s dann, dass dieser Reporter Ihnen mit der einen Hand die Schulter tätschelt und mit der anderen Insch den Arsch versohlt?«
    »Ich … Ich weiß es nicht.« Lügner. »Er denkt, wir sind befreundet. Ich habe vielleicht ein halbes Dutzend Mal mit ihm geredet. Und DI Insch hat jedes Wort vorher abgesegnet.« Lügner ist gar kein Ausdruck. »Ich glaube, er mag den Inspector nicht.« Wenigstens das entsprach der Wahrheit.
    »Das kann ich nachvollziehen. Viele können Inschy nicht leiden. Ich selbst? Ich mag ihn. An dem ist wenigstens was dran. So ein Arsch – da will man doch gleich reinbeißen.«
    Logan versuchte, sich das nicht allzu bildhaft vorzustellen.
    DI Steel nahm einen tiefen Zug von ihrer Zigarette und ließ den Rauch mit einem fröhlichen Grinsen durch die Zähne entweichen. »Haben Sie schon mit ihm gesprochen?«
    »Mit wem – mit DI Insch?« Logan senkte den Kopf. »Nein.«
    »Hmm … Tja, er ist heute ziemlich früh gekommen. Hab seine Vierrad-Kutsche heute Morgen auf dem Parkplatz gesehen. Wahrscheinlich heckt er mit denen da oben einen tückischen Plan aus und lässt Sie in die Gorbals versetzen – in die übelsten Slums von Glasgow!« Sie saß da und grinste, und Logan konnte beim besten Willen nicht sagen, ob sie ihn auf den Arm nahm oder nicht.
    »Ich hatte gehofft, dass Sie vielleicht mit ihm reden könnten …«
    Aus dem Grinsen wurde ein Lachen.
    »Soll ich ihn fragen, ob er auf Sie steht?«
    Logan spürte, wie ihm die Röte den Hals hinauf in die Wangen schoss. Er kannte doch DI Steel. Hatte er wirklich damit gerechnet, bei ihr Mitgefühl und Unterstützung zu finden? Vielleicht war er wirklich zu blöde, um ohne Aufsicht zu atmen. »Entschuldigung«, murmelte er und erhob sich mühsam von seinem Stuhl. »Ich sollte mich wieder an die Arbeit machen.«
    Sie hielt ihn erst auf, als er schon im Begriff war, die Tür hinter sich zu schließen. »Er wird stinksauer sein. Vielleicht nicht auf Sie, vielleicht nur auf diesen Miller, aber er wird stinksauer sein. Und wenn er Sie nicht anhören will, müssen Sie vielleicht mal über den Zusammenhang zwischen Hobeln und Spänen nachdenken. Dass Sie die Geschichte nicht ausgelöst haben, heißt noch lange nicht, dass Sie sie nicht nutzen können.«
    Logan hielt in der Bewegung inne. »Sie nutzen?«
    »Ehrgeiz, Mr. Polizeiheld. Ob es Ihnen passt oder nicht, Sie könnten sich trotzdem am Ende auf seinem Stuhl wiederfinden. Es muss Ihnen ja nicht gefallen, wie das Ganze zustande gekommen ist, aber trotzdem könnten Sie’s damit zum DI bringen.« Sie steckte sich die nächste Zigarette an den glimmenden Überresten der letzten an und schnippte den Stummel anschließend in ihren Kaffeebecher. Es zischte kurz, während sie Logan zuzwinkerte. »Denken Sie mal drüber nach.«
    Das tat Logan. Auf dem Weg in sein kleines Soko-Büro dachte er gründlich darüber nach. Seine Assistentin hing schon wieder am Telefon, schrieb Namen und Zeugenaussagen auf. Nachdem in den Zeitungen und den Fernsehnachrichten ausführlich über Roadkills Festnahme berichtet worden war, wurden sie von Krethi und Plethi mit Informationen überschüttet. Das ermordete Mädchen, Officer? Klar – die hab ich mit eigenen Augen in das städtische Müllauto einsteigen sehen. Frech wie Oskar, mit diesem Typ aus der Zeitung …
    Auch von den Gesundheitsbehörden kamen die ersten Reaktionen auf seine Anfrage bezüglich aller kleinen Mädchen, die in den letzten vier Jahren wegen Tb behandelt worden waren. Die Liste der in Frage kommenden Kinder war kurz, aber sie würde im Lauf des Tages noch länger werden.
    Logan überflog die Namen. Die meisten hatte seine Assistentin schon durchgestrichen. Sie interessierten sich ausschließlich für Kinder, die zum jetzigen Zeitpunkt zwischen dreieinhalb und fünf Jahre alt sein müssten. Noch vor dem Abend würden sie wissen, wer die Kleine war.
    Er hatte mit dem Anruf gerechnet, doch als er dann tatsächlich kam, krampfte sich alles in ihm zusammen: Er sollte sich im Büro des Superintendent melden. Jetzt durfte er sich also seinen Anschiss abholen für etwas, was er gar nicht getan hatte. Er hatte doch nur Colin Miller angelogen. Und

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