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Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)

Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)

Titel: Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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rutschend die Stufen hinauf und riss die Tür des Hauses auf, in dem Martin Strichen mit seiner Mutter lebte.
    Mrs. Strichen lag im Wohnzimmer auf dem Bauch. Ihr Hinterkopf war zerschmettert, und dicke rote Striemen zogen sich über ihren Nacken. Aus der kleinen Küche drangen aufgeregte Stimmen.
    Logan lief hin und erblickte zwei uniformierte Polizisten. Der eine beugte sich gerade über eine am Boden liegende Gestalt, während der andere in sein Funkgerät bellte: »Wiederhole: Ein Beamter verletzt!«
    Logans Augen suchten blitzschnell den kleinen Raum ab und blieben an einem Haufen Stoff in der Ecke neben dem Mülleimer hängen.
    Ein dritter Uniformierter kam schwer atmend hereingestürzt. »Wir haben das ganze Haus durchsucht: kein Mensch weit und breit.«
    Logan ging in die Hocke und stieß den Stoffhaufen an. Das oberste Teil war einmal eine schwarze Hose gewesen, und darunter kamen die Überreste eines schwarzen Pullovers und einer weißen Bluse zum Vorschein. Ein Pullover mit Schlaufen, wie sie zur Befestigung von Polizei-Schulterklappen dienten. Er blickte sich um, als der vierte von DI Inschs Wachposten im Flur mit schlitternden Sohlen hinter seinem Kollegen zum Stehen kam. »Wo ist sie?«
    »Es ist niemand im Haus, Sir.«
    »Verdammt!« Logan sprang auf. »Sie und Sie« – er zeigte auf die beiden zuletzt eingetroffenen Beamten, die das Haus durchsucht hatten – »sofort vorne raus! Er hat Constable Watson in seiner Gewalt. Suchen Sie in jeder Gasse, hinter jeder offenen Tür, in jedem Winkel!«
    Die zwei zögerten noch einen Moment und blickten auf die zusammengesunkene Gestalt von Constable Simon Rennie auf dem Küchenboden hinunter.
    »Wird’s bald?«, schrie Logan.
    Die beiden rannten los.
    »Wie geht’s ihm?«, fragte Logan, während er über den am Boden Liegenden hinwegstieg und die Hintertür öffnete. Ein Schwall eisiger Luft wehte herein.
    »Hat ’nen ziemlich üblen Schlag auf den Hinterkopf gekriegt. Er atmet, aber allzu gut sieht’s nicht aus.«
    Logan nickte. »Bleiben Sie bei ihm.« Dann tippte er dem letzten der vier Constables auf die Brust. »Und Sie kommen mit mir.«
    Im Garten hinter dem Haus lag der Schnee kniehoch. An der Hauswand reichten die Verwehungen bis knapp unter die Fenster, doch die Schneise, die in die Dunkelheit hinausführte, war deutlich zu erkennen.
    »Verdammt.«
    Logan biss die Zähne zusammen und watete los, immer der Spur im Schnee nach.

38
    Es war kaum mehr als ein Schuppen. Eine Betonbaracke mit schrägem Dach am Rand der Zufahrtsstraße zum Steinbruch. Hier hatte er als Kind immer gespielt. Nein, nicht gespielt. Versteckt hatte er sich. Vor seinem Vater. Vor der ganzen Welt.
    Die granitgraue Schüssel des Steinbruchs war durch das Schneetreiben nur schemenhaft zu erkennen. Sie hatten zunächst senkrecht durch den Felsen geschnitten, wodurch eine steile Klippe entstanden war, und ihre Aufmerksamkeit dann den Ablagerungen darunter zugewandt, wovon nun ein tiefer, tückischer See zeugte. Selbst im Hochsommer war das Wasser kalt und dunkel; unter der Oberfläche lauerten wuchernde Wasserpflanzenwälder und nahe dem Ufer auch schon mal ein versunkener Einkaufswagen. Weiter zur Mitte hin ging es steil in die Tiefe. Niemand schwamm in diesem See, seit in den Fünfzigern zwei kleine Jungen spurlos verschwunden waren.
    Es war ein verhexter Ort. Ein Ort der Toten. Ideal für seine Zwecke.
    Die Polizei hätte ihm nicht im Haus auflauern dürfen! Das war nicht in Ordnung. Sie hatten dort nichts verloren … Schwer atmend stapfte er durch den knöcheltiefen Schnee auf die Steinbruchhütte zu. Seine Last war schwer; die Schultern taten ihm schon weh. Aber die Mühe würde sich lohnen. Sie war ein gutes Mädchen. Wehrte sich nicht. Martin hatte ihr nur einen einzigen Tritt an den Kopf versetzt, und danach war sie ganz brav gewesen. Hatte still und ruhig dagelegen, während er ihr die Kleider vom Leib geschnitten hatte.
    Bei der Berührung mit ihrer Haut hatten seine Hände zu zittern begonnen – so kühl und weich hatte sie sich angefühlt, als er den Stoff weggeschnitten und nur den BH und die Unterhose übrig gelassen hatte. Was sich darunter verbarg, machte ihm Angst. Bereitete ihm Qualen …
    Und dann klingelte das Telefon. Klingelte und klingelte und klingelte, während er sie über die Schulter warf, die große Reisetasche aufhob und zur Hintertür hinausstakste. Sie waren hinter ihm her.
    Die Tür der Hütte war mit einem großen Vorhängeschloss aus Messing

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