Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman
Beschleunigungshebel nach vorn. Der Skimmer schwenkte ab in südöstliche Richtung. Pip, die sich inzwischen von allen Strapazen wieder erholt hatte, ruhte zufrieden neben seinen Füßen.
Weniger als eine Stunde später verreckte das Getriebe.
Flinx schaffte es gerade noch, das Gefährt einigermaßen heil herunterzubringen – seine zweite Bruchlandung auf Pyrassis, konstatierte er zerknirscht. Obwohl er mit den technischen Spezifikationen des Alien-Vehikels nicht vertraut war, schien es zumindest äußerlich unbeschädigt zu sein. Diese gerissene, hinterlistige Schlange von einer AAnn hatte ihm offenbar einen unvollständigen Aktivierungscode gegeben. Zweifellos war es Absicht, dass der Skimmer ihn weit genug von ihrem Camp wegbefördert hatte, sodass er, wenn die Kiste ihren Geist aufgab, mehr als einen Tagesmarsch benötigen würde, um wieder nach dorthin zurückzukehren – und bis dahin wären sie längst aus ihrer Arrestzelle heraus und hätten sich bewaffnet und verbarrikadiert für den Fall, dass er wieder auftauchen sollte. Eine leise Verwünschung ausstoßend, warf er sich seine Vorräte über die Schulter und machte sich zu Fuß auf den Weg, immer Pip hinterher, die ihm durch die glühend heiße schwarze Landschaft mühelos vorausflatterte.
Es war schon fast Abend, als er das sich nähernde Flugfahrzeug entdeckte. Genau genommen waren es zwei, immer noch recht hoch, aber rapide fallend und unverkennbar AAnn-typischer Bauart. Auch wenn er über ihren beabsichtigten Zielpunkt keine Gewissheit haben konnte, war er sich doch, ausgehend von seiner letzten Begegnung, ziemlich sicher, zu wissen, in welche Richtung sie flogen. Obwohl er es für unwahrscheinlich hielt, dass irgendjemand an Bord, selbst wenn sie nach ihm suchten, imstande war, dort unten zwischen den tiefdunklen Windungen des halb versunkenen Transmitters eine einzelne Gestalt auszumachen, ging er kein Risiko ein und versteckte sich unter einem Vorsprung des pechschwarzen Materials, bis sie außer Sicht waren.
Als er schließlich weitereilte, drang aus der Ferne ein anschwellendes Dröhnen an sein Ohr. Sie setzten zur Landung an der Wissenschaftsstation an, schlussfolgerte Flinx, und ließen sich steil von oben herabfallen. Er wünschte, er hätte zwischen sich und den Außenposten mehr Abstand bringen können, bevor der Skimmer seinen Dienst versagt hatte. Es würde nicht lang dauern, bis die Neuankömmlinge das eingesperrte Wissenschaftlerpärchen entdeckten. Als sein Blick nach unten fiel, stellte er fest, dass er kaum Spuren auf der schwärzlichen, geriffelten Oberfläche zurückließ. Nur dort, wo der Sand sich in irgendwelchen Spalten und Ritzen angesammelt oder Miniaturdünen gebildet hatte, waren einzelne Fußstapfen zu sehen. Fortan achtete er darauf, die Sandhaufen zu meiden.
Falls sie ihm hinterherkamen, würde es schon raffinierterer Verfolgungsmethoden bedürfen, als mit dem bloßen Auge den Boden nach Fußabdrücken abzusuchen. Und dann hatte er ja auch immer noch das unergründliche Labyrinth des Transmitters, in dem er sich verstecken konnte, und nicht zu vergessen ein kleines bisschen Vorsprung. Aber vielleicht brachen sie auch in eine andere Richtung auf oder beschlossen, am Außenposten auf weitere Anweisungen zu warten.
Der Möglichkeiten waren viele.
Er verfiel in einen raschen Trott und versuchte, weiter auszuschreiten.
Seite an Seite setzten die AAnn-Transporter auf dem schmalen Bereich auf, der als Landezone gekennzeichnet war. Ein herkömmlicher Navigationsleitstrahl lotste sie herein. Dysseen hatte keinerlei Bedenken, und wie erwartet ließ sich weit und breit nichts blicken, was gegen ihre Ankunft Einwände erhob. Andererseits waren seine Kommunikatoren auch nicht in der Lage, das Pärchen zu kontaktieren, das den Entschluss gefasst hatte, im Namen der Wissenschaft an diesem unglückseligen Ort zu kampieren.
»Vielleicht ssind ssie eifrig bei der Arbeit, ehrwürdiger Ssir«, vermutete Unteroffizier Hizzvuak. »Oder irgendwo draußen unterwegss. Gussasst, wenn ssie nicht hier ssind, dann wüssssten ssie nichtss davon, dassss wir heute kommen, und würden daher auch keinen Bessuch erwarten.«
Dysseen bekundete mit einer Geste seine Zustimmung dritten Grades. Er mochte Hizzvuak. Der Unteroffizier war eine geradlinige und kompetente Person, die niemals aus der Rolle fiel. Ein Stoßtrupp stand bereit und erwartete den Befehl zum Ausschwärmen. Immerhin hatte der lange Flug vom Hauptquartier den unerträglich
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