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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Wolkenschichten zu umkreisen. So konnte er sich unbemerkt an dessen einzigen, dicht umwölkten Mond heranpirschen.
    Die Crotase war dort, genau wie die KI vorausgesagt hatte. Abgeschirmt durch hochmoderne Militärtechnik, wie sie eigentlich auf einem Privatraumer nichts zu suchen hatte, ignorierte die Teacher die rudimentären Scanvorrichtungen des Frachters und trat in einen unabhängigen Orbit ein. Auch wenn Flinx' Schiff durch die Instrumente an Bord der Crotase nicht auszumachen war, hieß das noch lange nicht, dass nicht irgendjemand aus einer Luke herausschaute und das Schimmern eines in der Nähe dahintreibenden Raumschiffs mit bloßem Auge entdeckte. Doch indem er die Teacher auf der entgegengesetzten Seite von Pyrassis Zehn positionierte, war auch dieses ausgesprochen simple Problem aus der Welt.
    Allerdings brachte seine Ankunft keine großartigen Enthüllungen mit sich. In dem umfangreichen und stets anwachsenden Katalog substellarer astronomischer Objekte nahmen weder der Mond noch seine Mutterwelt einen besonderen Rang ein. Methanzwerge gehörten in dem Sternenlexikon zu den langweiligsten Planetenarten überhaupt. Pyrassis Zehn besaß weder psychedelisch gefärbte Wolkenbänder noch Ringe, noch vulkanisch verursachte Wirbelstürme. Seine Atmosphäre war braun, düster und unglaublich dicht, selbst für ein Gestirn von der siebenfachen Größe des Saturn. Und genauso wenig aufsehenerregend war auch sein Mond.
    Oder war es zumindest gewesen, bis die Teacher, neben den bei einem Anflug üblichen Standardscans, anfing, ihm mithilfe raffiniertester Instrumente genauer auf den Zahn zu fühlen.
    »Dieser Trabant ist nicht vollständig gasförmig. Er hat einen festen Kern.«
    Angestrengt starrte Flinx auf die schmutzig braune Kugel, konnte jedoch keinerlei Hinweis auf irgendetwas entdecken, dessen Beschaffenheit nicht dunstartig war. Dessen ungeachtet hielt sich seine Überraschung in Grenzen. Einige Methanzwerge besaßen einen festen Kern, andere waren durch und durch Gas, und in wieder anderen hatten sich bestimmte Gase im Zentrum zu einem kugelförmigen Ozean verdichtet. Durchaus denkbar, dass das Gleiche auch für einen Mond zutraf.
    »Von steiniger Substanz, Nickel-Eisen, hab ich recht?«, fragte er mäßig interessiert nach.
    »Der Kern hat eine breitgefächerte Zusammensetzung. Metalle sind vorhanden, jedoch in untypischer Kombination. Außerdem lassen sich Schichten von abweichender Konsistenz feststellen. Metallhaltige Flüssigkeiten zum Beispiel, oder flüssige Metalle. Alles in allem ein äußerst ungewöhnliches Objekt.«
    »Abmessung des Kerns?« Weder der Planet noch sein Mond ließen unterhalb der düsteren Wolken irgendein Anzeichen von Wetteraktivität erkennen; keine sich aufwärts schraubenden Stürme, keine himmelhohen Blitze eines monumentalen Gewitters.
    »Ungefähr vierhundertdreiundsechzig mal einhundertneununddreißig Kilometer.«
    Flinx runzelte die Stirn, als Pip unsicher auf seiner Schulter landete. »Ungefähr?«
    »Der Kern weist eine extrem ungleichmäßige Oberfläche auf, mit zahlreichen deutlich erkennbaren Erhebungen und Vertiefungen. Was nicht weiter verwunderlich ist angesichts seiner offensichtlichen Natur.«
    Das wurde immer seltsamer. »Und die wäre?«
    »Der Kern ist keineswegs natürlich. Es handelt sich um eine künstliche Konstruktion unbekannten Ursprungs.«
    Flinx' Interesse an dem soeben noch bemerkenswert tristen Mond loderte jäh auf. »Bist du sicher? Du meinst, das Ding ist nichts anderes als ein irrsinnig großer ... künstlicher Satellit?«
    »Ich habe seit der Kontaktherstellung ununterbrochen Scans und Analysen durchgeführt. Ein Irrtum ist ausgeschlossen. Der Kern dieses ›Mondes‹ ist nicht natürlichen Ursprungs. Er wurde gebaut.«
    Aber wieso dann diese gasförmige methanschwere Umhüllung? Flinx stand vor einem Rätsel. Tarnung? Die Folge von einer Art Leck im Innern des ... Phänomens? Ein Störfall in der Sternenmechanik? Was für ein Objekt war er eigentlich gerade im Begriff zu untersuchen? Eine Relaisstation vielleicht? Eine schwebende künstliche Kolonie, die seit langem verlassen war? Oder, die Gottheit stehe ihm bei, womöglich ein Schiff? Was immer es war, es war vierhundertsechzig und ein paar zerquetschte Kilometer lang. Selbst wenn es ihm gelang, sich Zutritt ins Innere zu verschaffen, würde er in den paar Tagen, die ihm zur Verfügung standen, wohl kaum in der Lage sein, es zu erforschen.
    Viel wichtiger jedoch und am interessantesten

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