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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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gesorgt.«
    »Kenboka?« Sein unverhohlener Vorwurf ließ sie vollkommen kalt. »Er wurde zu einem Problem für mich, wie er da so an meinem Bein hing. Aber von wo bist du heruntergefallen?« Bei einem plötzlichen Gedanken sah sie alarmiert an ihm und ihrer Leibwächterin vorbei. »Briony, das letzte Mal, als ich das Pech hatte, diesem Typen hier zu begegnen, hatte er so ein Schoßtierchen dabei. Einen ziemlich gefährlichen Warmblüter mit Flügeln.«
    »Ist ausgeschaltet.« Die Qwarm deutete nach hinten, ohne ihren Gefangenen aus den Augen zu lassen.
    Mahnahmi nickte knapp. Oberflächlich gesehen war sie bezaubernd. Doch ihr Gefühlsleben war zutiefst verstörend. »Gut. Kannst du dich, mein lieber Flinx, noch erinnern, was ich zu dir sagte, bevor ich mich dank deiner Einmischung gezwungen sah, Ulru-Ujurr und allem, wofür ich mich jahrelang abgerackert hatte, adieu zu sagen?«
    »Das ist lange her.« Ob Pip sich wohl nach und nach allein aus ihren Fesseln herauswinden konnte? Es hing davon ab, wie resistent die Fasern gegen ihr ätzendes Gift waren.
    »Nicht so sehr lange, denke ich.« Sie kam noch ein kleines Stück näher, streckte die Hand aus und fuhr mit dem Finger an seinem Hemdverschluss auf und ab. »›Eines Tages werde ich stark genug sein, um zurückzukommen und es dir heimzuzahlen.‹ Erinnerst du dich?« Sie stieß ein kurzes, unangenehmes Lachen aus. »Ich hätte niemals gedacht, dass du zu mir zurückkommen würdest.«
    »Darum bin ich nicht hier. Glaub mir, ich hätte nicht damit gerechnet, dich überhaupt noch einmal wiederzusehen.«
    Sie neigte leicht den Kopf, trat einen Schritt zurück und sah ihn mit abschätziger Neugierde an. »Und was machst du stattdessen hier?«
    »Vielleicht ja das Gleiche wie du«, wagte er einen Schuss ins Blaue. »Ein bisschen Ausschau halten nach meinem wahren Ich.«
    Sie zögerte einen Moment, dann lachte sie amüsiert. »Ach was, tatsächlich? Wenn du nicht einmal weißt, wo es sich herumtreibt, dann muss es ja ziemlich beunruhigend für dich sein, wenn es andauernd weg ist. Zum Glück habe ich keine solchen Probleme. Und du auch bald nicht mehr.« Ihre Miene verfinsterte sich. »Da du dich schon nicht an meine Abschiedsworte erinnerst, nehme ich an, dass du auch nicht mehr weißt, was ich bei unserer ersten Begegnung zu dir gesagt habe, oder?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich hatte genug mit den Janusjuwelen zu tun. Und du warst ein kleines Mädchen.«
    »Ich war niemals ein kleines Mädchen!« Ihre heftig aufwallende Angst und Wut bestürzten ihn. »Niemals! Dafür hat Conda Challis schon gesorgt, sollen seine aufgeblasenen, großkotzigen, perversen Überreste in irgendeiner einfallsreichen Hölle schmoren!« Ihre Stimme wurde wieder leiser, aber der Ausdruck in ihrem Gesicht blieb. »Ich sagte damals: ›Töte ihn.‹«
    Flinx spürte, wie das Schallstilett seinen Rücken berührte, direkt unterhalb seiner linken Schulter, etwa in Höhe des Herzens. Die unmittelbare Todesgefahr traf ihn mit der Wucht eines schweren Hammers und löschte alle anderen Gedanken aus. Er hatte sich schon des Öfteren in ähnlichen Situationen befunden. Und jedes Mal war etwas passiert. Jedes Mal war sein Verstand in den Hintergrund getreten, während ein Teil seiner selbst, der für Bedrohungen ausgesprochen empfänglich war, auf die Gefahr reagierte.
    Diesmal jedoch schien sein bevorstehendes Ableben nicht mehr abwendbar zu sein. Die Qwarm war zu nah, ihre Reflexe zu schnell, das Stilett allzu tödlich und der Befehl zu plötzlich erteilt. Sein hastiger Versuch, störende Empfindungen von Furcht und Wehrlosigkeit auf die Assassinin zu projizieren, mündete nur in mentalem Chaos. Dunkelheit senkte sich über ihn, und er fragte sich, ob das der nahende Tod sei. Allein – er spürte keinen Schmerz. So sauber ein Schallstilett auch tötete, sollte es doch mit ein paar Schmerzen verbunden sein.
    Als er seine Augen öffnete, lag die Qwarm Briony vier Meter hinter ihm verkrümmt auf dem Boden, mit der einen Hand das Stilett umklammernd, in der anderen ihre Pistole. Benommen und verwirrt stand Flinx da, sein Sehvermögen war mehr als nur ein bisschen getrübt. Als es sich wieder klärte, sah er vor sich eine verdutzte, doch keineswegs angsterfüllte Mahnahmi, die seinen Blick erwiderte.
    »Wie hast du das gemacht?« Sie sah ihm fest in die Augen, so als versuche sie, seine Gedanken zu erforschen. »Du hast sie ausgeknockt. Nein – du hast sie ausgeknockt und in hohem Bogen durch die Luft

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