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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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plauderte, ihm zwar in gewisser Weise verwandt, aber eben doch anders.
    Während er dastand, beobachtete, seine emphatischen Fühler ausstreckte und zu entscheiden versuchte, wie er weiter vorgehen wollte, blieben die anderen nicht untätig. Nachdem der Streit offenbar beigelegt war, wandte sich der größere der beiden Diskutanten an die anderen. Dann trat er einen Schritt vor, kramte irgendetwas aus seinem Einsatzgürtel hervor und warf es direkt in das Zentrum der glatten, schillernden Membrane, die wie ein psychedelisches Spinnennetz zwischen den beiden Säulen aus unbegreiflicher Energie gespannt hing.
    Flinx zog in seinem Versteck reflexartig den Kopf ein, und ein paar Zuschauer von der Crotase zuckten zurück, doch das Einzige, was das schillernde Stück Folie tat, war, den Wurfgegenstand komplett zu verschlucken. Es gab ein leises Knistern, ein kurzes Auflodern von goldglänzenden Funken an der Stelle, wo das Objekt eingetaucht war, und dann geschah ... nichts.
    Triumphierend drehte sich der Werfer zu den anderen um und hielt dem Mann, der ihm Paroli geboten hatte, einen längeren Vortrag. Flinx hinter seiner Kante aus metallisch glänzenden Glas richtete sich erneut ein kleines Stück auf, um den Geschehnissen besser folgen zu können. Mahnahmi begab sich in Begleitung eines ihrer Gesprächspartner zur Seite.
    In diesem Moment regte sich irgendetwas in den hinteren Regionen von Flinx' Bewusstsein. Es war keine Emotion, aber es war ein Empfinden. Er hatte solche Sinneseindrücke in der Gegenwart vernunftbegabter Wesen schon häufiger erlebt. Für gewöhnlich waren sie die Folge von plötzlichen Einfällen, willkürliche Projektionen, abgestreift von denkenden Gemütern, ohne sich über ihre Bedeutung weiter Gedanken zu machen, so wie Träume regelmäßig all das närrische Zeug entsorgten, das sich wie seelischer Abfall in den entlegenen Winkeln des Unterbewusstseins angesammelt hatte.
    Doch das hier war anders. Erst ein einziges Mal hatte er etwas Ähnliches gespürt, vor langer, langer Zeit, noch bevor er jenem verderbten Geschöpf, bekannt als Mahnahmi, begegnet war. Also war relativ klar, dass es nicht von ihr ausging. Und doch konnte er es nicht einordnen. Auf jeden Fall fehlte ihm dafür die Zeit. Sein Körper und sein Geist reagierten, und er warf sich auf den Boden. Noch während er fiel, konnte er aus den Augenwinkeln sehen, dass Mahnahmi herumfuhr. In ihrem Gesicht malte sich Entsetzen ab, während sie auf die gleichen Stimuli ansprach.
    Der schillernde Membranlappen implodierte. Seine zwei Stützen aus dunkler Energie wurden von relativ harmlosen summenden, schimmernden Säulen zu feurigen Lanzen von grimmiger Größe und Pracht. Kreischend und schreiend, verzweifelt um sich tretend nach irgendeinem Halt suchend, wurden die Besatzungsmitglieder der Crotase eines nach dem anderen unaufhaltsam in die Feuersbrunst gezogen, die sich zwischen den beiden lodernden Energiesäulen entfacht hatte.
    Eine Frau hielt sich an einem milchigen, halbdurchsichtigen Kabel fest. Fast waagerecht hing sie in der Luft, strampelte wie wild mit den Füßen, während sie auf und ab flatterte wie eine zerfetzte Fahne im Sturm. Gepackt von der gewaltigen Macht des Portals, oder was immer das Phänomen auch darstellen mochte, wurden ihr zuerst ihr Einsatzgürtel, dann die Stiefel und zuletzt der gesamte Overall vom Leibe gerissen. Die Hände blutig von ihrer verzweifelten Anstrengung, nicht loszulassen, stieß sie einen letzten, heulenden Schrei der Verzweiflung aus, als ihre Finger den Halt verloren und schließlich auch sie in den tödlichen Mahlstrom hineingesaugt wurde.
    Der tosende Feuerstrudel zeigte keinerlei Anzeichen, an Kraft einzubüßen. Flinx klammerte sich an eine der Stützen des silbernen Glasmonolithen, dessen Masse ihn vor dem Großteil der verheerenden Wirkungskraft schützte. Ihre Windungen um seinen Oberarm geschlungen, klebte Pip ebenso unverrückbar an ihrem Gefährten wie dieser an der starren Apparatur. Ihre Augen waren fest verschlossen, ihr Kopf abgewandt von dem unerbittlichen Sog. Wenn ihr Freund und Begleiter ihm nicht standhalten konnte, so würde sie, wie immer, mit ihm gehen.
    Verzweifelt um sein Leben kämpfend, spürte Flinx, wie sich seine Füße leicht vom Boden hoben, während der Schlund an ihm zerrte. Als er es für einen kurzen Moment schaffte, an der silberfarbenen Stütze vorbeizuspähen, sah er, dass Mahnahmi sich dort, wo sie noch vor wenigen Augenblicken geplaudert hatte, mit

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