Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
geworfen. Keine versteckte Strahlenwaffe, keine Kampfsporttricks, kein gar nichts.« Ihr Blick wanderte zu dem schlichten, bequemen Alltagsoverall hinunter, den er, wenn er an Bord der Teacher unterwegs war, am liebsten trug. »Manchmal, wenn ich richtig, richtig wütend bin, kann ich auch solche Dinge tun. Und ich bin ziemlich oft wütend, kann ich dir sagen. Aber nicht jetzt. Jetzt bin ich bloß neugierig. Was hast du da benutzt? Dein angeborenes Talent? Oder etwas Banaleres, so was wie ein aufgeladenes Repulsionsfeld zum Beispiel, das automatisch auf jeden Versuch eines körperlichen Angriffs reagiert?«
    »Ja, genau das. Du hast doch nicht etwa geglaubt, dass ich mich auf die Erkundung eines solchen Ortes begeben würde ohne irgendeine Möglichkeit, mich zu wehren, oder?« Tatsächlich hatte er nicht den blassesten Schimmer, was soeben passiert war. Irgendetwas Unbekanntes hatte ihm das Leben gerettet – und das auch nicht zum ersten Mal. Es war in seiner Vergangenheit des Öfteren vorgekommen, dass seinem Dasein ein Ende gesetzt werden sollte und dann etwas Unbegreifliches zu seinen Gunsten einschritt. Auch nach diesem jüngsten Zwischenfall war er kein bisschen klüger als bei früheren Gelegenheiten, nicht einen Deut schlauer, was die Natur der mysteriösen Selbstverteidigungsmechanismen, die unentwegt über ihn wachten, betraf. Dass sie irgendetwas mit seinen launischen Fähigkeiten zu tun hatten, stand für ihn völlig außer Frage. Es hatte etwas ungeheuer Frustrierendes, derartige Talente zu besitzen, ohne die geringste Ahnung zu haben, woher sie eigentlich kamen und wie sie funktionierten.
    Nicht, dass er undankbar sein wollte. »Bleib, wo du bist«, warnte er sie, »oder mit dir passiert das Gleiche!« Würde es das, fragte er sich? Oder würde sie, eingedenk ihrer eigenen einzigartigen Fähigkeiten und ungeachtet dessen, was er alles zu tun vermochte, einfach auf ihn zukommen und ihm eine knallen? In Anbetracht der Unterschiedlichkeit ihrer geheimen Talente war so ziemlich alles denkbar.
    Nun, nachdem er ein oder zwei Augenblicke gewonnen hatte, unternahm er den gezielten Versuch, Angst und Unruhe in sie hineinzuprojizieren, wie er erst kürzlich Liebe und Vertrauen in die Gedanken einer Sicherheitskraft namens Elena Carolles projiziert hatte. Doch Mahnahmi glotzte ihn einfach nur an. Ob er scheiterte, weil sie immun gegenüber seinen Anstrengungen war oder weil sein Talent gerade mal wieder streikte, ließ sich schwer sagen.
    Er wusste nur, dass die akute Todesgefahr irgendetwas geweckt hatte, das tief in seinem Innern schlummerte, etwas, das dazu gedacht war, sein Überleben zu sichern. Es wäre wirklich schön, dachte er, wenn er mal erführe, was zum Teufel da in ihm steckte. Aber für den Augenblick würde er sich wohl damit begnügen müssen, dass es existierte. Wenn es freilich ebenso wankelmütig wie sein anderes Talent war, konnte er nicht unbedingt darauf zählen, dass es jedes Mal, wenn irgendein Verhängnis sich anbahnte, auf ihn achtgeben würde.
    Seine Warnung reichte aus, um sie zögern zu lassen, auch wenn sie ihrer reglosen Aufpasserin einen sehnsüchtigen Blick zuwarf. Ihr Zaudern verschaffte Flinx genau die Zeit, die er brauchte. Die unentschlossene junge Frau im Auge behaltend, trat er zurück, bis er neben dem sehnigen, doch kraftlosen Körper der Profikillerin stand. Dann ging er in die Hocke und langte als Erstes nach ihrem Stilett. Obwohl sie bewusstlos war, war der Griff der Qwarm so fest, dass er ihr mit beiden Händen die Waffe aus den Fingern lösen musste. Sodann durchstöberte er ihren gefährlich aussehenden Ausrüstungsgürtel und fand ein Sortiment Fesseln. Er suchte sich ein Paar davon aus und benutzte sie an ihren Hand- und Fußgelenken. Mahnahmi schaute ihm schweigend zu und fragte sich wahrscheinlich, ob es irgendeinen Sinn hatte, ihm den Besitz der Waffen streitig machen zu wollen. Und obwohl sie fortwährend ein Gesicht zog, war sie noch schön.
    Unter behutsamem Einsatz machte die Spitze des Schallstiletts mit Pips klebrigen Fesseln kurzen Prozess. Nachdem sie solchermaßen befreit war, begann sich die fliegende Schlange zu säubern, indem sie winzige Mengen von Gift absonderte und die letzten Reste des lästigen Zeugs damit zersetzte. Den Minidrachen seiner Toilette überlassend, deaktivierte Flinx das Stilett und befestigte es an seinem eigenen Gürtel. Dann ging er zurück, um seiner blassen, blonden Nemesis gegenüberzutreten. Nach außen hin gelassen,

Weitere Kostenlose Bücher