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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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nicht mehr sinnlich, sondern durch und durch verdorben. »Nicht weil du es nicht kannst. Ich hab das Gefühl, dass du durchaus dazu imstande wärst, ungeachtet allem, was ich unternehmen könnte, um es zu verhindern.
    Du wirst es deshalb nicht tun, weil du niemals deine eigene Schwester umbringen würdest.«

16
    Nervös und mit zusammengepressten Lippen begegnete er, ohne seine Pistole zu senken, dem unergründlichen Blick ihrer tiefdunklen Augen. Unbehaglich regte sich Pip auf seiner Schulter, verwirrt von den Emotionen, die sie von ihrem Begleiter empfing.
    »Du bist verrückt. Nicht nur gemeingefährlich, sondern verrückt. Ich kann meine Schwester nicht umbringen, weil sie bereits tot ist. Es geschah vor Jahren, nachdem du von Ulru-Ujurr geflohen bist. Du kanntest sie gut. Ihr Name war Teleen auz Rudenuaman.« Erinnerungen brachen ungebeten über ihn herein. An eine Auseinandersetzung auf Ulru-Ujurr. An niemals gewollte Offenbarungen. An einen schrecklichen Moment, der nicht zu verhindern gewesen war. »Pip hat es getan, um mich zu beschützen«, flüsterte er. »Sie hatte keine andere Wahl. Teleen hätte sonst mich getötet.«
    »Ach ja, die Welt zu groß geratener pelziger Freaks. Ich erinnere mich nur zu gut an sie. Ich mochte den Ort nicht, und seine Bewohner mochte ich auch nicht.« Sie wandte sich von ihm ab, und er umfasste seine Waffe etwas fester. Pip auf seiner Schulter spannte sich an. Aber Mahnahmi suchte nur eine Stelle, wo sie sich hinsetzen konnte.
    »Du bist viel zu sehr mit dir selbst beschäftigt, Flinx. Ich hab das schon vor Jahren gespürt, und ich sehe jetzt, dass es dein Leben noch immer beherrscht. Nun, vielleicht interessiert es dich zu erfahren, dass deine Wirklichkeit nicht die einzige ist, die nach Aufmerksamkeit verlangt. Versuch doch, auch mal die von anderen zu verstehen, nur für ein paar Augenblicke. Mach mal einen Abstecher auf eine andere Straße des Lebens, Bruder.«
    »Hör auf, mich so zu nennen«, herrschte er sie wütend an.
    Sie lachte. Es war ein ungewöhnliches Lachen, einladend, wohlklingend, und verhieß dennoch nichts Gutes. »Hör zu, ich will dir eine Geschichte erzählen, Flinx. Nicht gerade eine Gutenachtgeschichte und auch keine ganz alltägliche. Du hast dich immer so ungemein für deine Vergangenheit interessiert. Jetzt stell sie mal für einen Moment lang auf Pause, und hör dir meine an:
    Ich bin reich. Genau genommen kontrolliere ich eine Anzahl von Firmen, unter verschiedenen Dachorganisationen. Der Schwerpunkt liegt auf Biochemikalien, Gentechnik, Pharmazeutika und ähnlichen Produkten. Larnaca Nutrition ist die Gruppe, deren Mittel ich mich bediene, wenn ich hin und wieder in eigener Sache unterwegs bin.« Das Lächeln flachte ein wenig ab. »Alles einigermaßen harmlos, findest du nicht?«
    Bei dem Geräusch eines unverständlichen Gebrummels drehte Flinx sich um und sah, wie die Qwarm sich gegen ihre Fesseln aufbäumte. Überzeugt, dass sie fest genug verschnürt war, wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Mahnahmi zu. »Schwer zu glauben.«
    Sie schürzte die Lippen. »Um die Wahrheit zu sagen, hab ich ziemlich viel geerbt, ich hatte also eine solide finanzielle Basis, auf der ich aufbauen konnte. Als Conda Challis' Addoptivtochter kam ich nach seinem Tod ganz legal zu seinem Besitz.« Abscheu flackerte in ihrem Blick auf. »Jahrelang hab ich ihm Ratschläge gegeben und unzählige wirtschaftliche Entscheidungen für ihn getroffen, ohne dass es irgendwelche Beanstandungen gab. Niemand ahnte auch nur, dass er sich in finanziellen und geschäftlichen Dingen von einem Kind beraten ließ. Ein kleiner Schwindel, den ich auch nachher oft als sehr nützlich empfand. Ich habe Männer mit Kantenkinn, muskelbepackten Brustkörben und voll Testosteron, die meine Unternehmen ›leiten‹, im Wechsel mit supermondänen Frauen mit eiskalter Stimme und stechendem Blick, habe Handlanger und Firmenmanager, alles. Und alle sind in letzter Instanz mir unterstellt. Heimlich, versteht sich, sodass die anderen großen Handelshäuser und Firmen nicht erfahren, wo und von wem die wirklich wichtigen Entscheidungen getroffen werden. Ich finde, ich hab meine Sache ganz gut gemacht; gut genug jedenfalls, um mir ein bisschen Freizeit zu gönnen und mich zwischenzeitlich einigen Dingen von persönlichem Interesse zu widmen.«
    »Dinge wie Pyrassis«, bemerkte er.
    »Ja, genau.«
    »Und Conda Challis hatte keine weiteren Verwandten, keine anderen Erben außer dir?«
    »Oh, ein paar

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