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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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halten. »Du bist ein eiskaltes, berechnendes kleines Luder, hab ich recht, Schwester? «
    Wieder kam die spöttische Verbeugung zum Einsatz. »Normalerweise mach ich mir nichts aus Komplimenten, aber da es von dir kommt, weiß ich diese spezielle Bezeichnung sehr wohl zu schätzen.« Als sie sich aufrichtete, sah sie ihm erneut in die Augen. »Also – was gedenkst du jetzt zu tun?«
    »Warum bist du so versessen darauf, mich tot zu sehen?«
    »Weil es, solange du am Leben bist, noch jemanden gibt, der mich als Adepten identifizieren kann, der meine Stimmungen, meine Emotionen spürt und, wenn sie ihm nicht passen, meine Pläne stören kann. Gar nicht zu reden davon, dass du mich bei den Behörden auffliegen lassen kannst. Ich mag es nicht, neben jemand anderem im Rampenlicht zu stehen, Flinx, auch wenn das Publikum in dem Stück nur wir beide sind. Deine Gegenwart macht mich nervös; dein Talent wirkt beunruhigend auf mich. Alles wäre viel schöner, wenn du von der Bühne verschwändest.«
    »Tut mir aufrichtig leid, wenn meine fortgesetzte Existenz dir solche Unannehmlichkeiten bereitet.«
    »Geht schon in Ordnung. Ist ja nicht für ewig. Wirst du jetzt versuchen, mich umzubringen? Ehrlich gesagt, ich bin immer noch nicht ganz sicher, ob du es kannst.« Die Hände in die Hüften gestemmt, musterte sie ihn aus unergründlichen, tiefschwarzen Augen, die Stimme ein unheilverheißendes Säuseln. »Du bist nämlich nicht die einzige unschuldige Zygote, die von diesen verfluchten Melioraren mit sonderbaren Talenten ausgestattet worden ist, weißt du?«
    Das war eine offene Kampfansage. Pip spürte es auch. Augenblicklich erhob sie sich aus ihrer ruhenden Position, die Flügel gespreizt, die Augen blitzend, und war bereit, jederzeit zum Angriff überzugehen. Mit ein paar Worten und beruhigenden Emotionen besänftigte sie Flinx wieder.
    »Ich will nicht gegen dich kämpfen, Mahnahmi. Deswegen bin ich nicht hergekommen. Für den Fall, dass du noch nicht drauf gekommen sein solltest, ich bin wegen der beiseite geschaffften vertraulichen Sybdatei hier. Da steckst du doch dahinter, stimmt's?«
    »Ja. In Anbetracht seiner heiklen Kennzeichnung erschien es mir sicherer, das Originalfile an Ort und Stelle zu belassen. Selbstredend in angemessener Weise geschützt. Genau wie du hab ich nach meiner Vergangenheit geforscht – wenn auch nicht mit der gleichen besessenen Hingabe. Ich hatte die Sache mit den Melioraren herausgefunden und wollte mehr darüber erfahren. Meine Nachforschungen ergaben nichts über einen eventuellen biologischen Vater. Wie ich bereits anklingen ließ, bin ich nicht einmal überzeugt, dass es überhaupt einen gab.«
    »Als ich kürzlich auf der Erde war und versucht habe, auf die Originalsyb zuzugreifen, hat sie zurückgeschlagen.«
    Mahnahmi wirkte nicht sehr überrascht. »Datenbombe. Nachdem ich die Syb geknackt, studiert und kopiert hatte, hielt ich es für das Beste, irgendwelche übereifrigen Behördenmitarbeiter davon abzuhalten, meinen kleinen Eingriff zurückzuverfolgen. Aber offensichtlich reichten meine Bemühungen nicht aus, um dich abzuhalten, allerdings hattest du wohl auch mehr Motivation als andere, sie ausfindig zu machen. Niemand hat sich dir an die Fersen geheftet und ist dir bis hierher gefolgt, nehme ich an?«
    »Zu einer unbedeutenden AAnn-Welt weit innerhalb der Grenzen des Kaiserreichs? Selbst wenn es technisch möglich gewesen wäre, warum sollte irgendjemand das tun?«
    »Du unterschätzt unseren außerordentlichen Rang, liebster Bruder. Wir stellen möglicherweise die letzten überlebenden, noch nicht umgemodelten Exempel für das schändliche Treiben der Meliorare-Society dar. Jedem Beauftragten einer beliebigen Commonwealth-Behörde würde mindestens eine fette Beförderung winken, wenn er unserer habhaft werden könnte – ob zappelnd und schreiend oder steif und stumm.«
    »Die haben die Akte Meliorare-Society längst geschlossen.«
    »Glaubst du? Dann bist du trotz deiner ganzen Reisen und Erfahrungen tödlich naiv, mein Bruder.«
    Er machte keinen Versuch, sie zu überzeugen oder über seine Behauptung länger zu debattieren. Obwohl sein Gefühl ihm etwas anderes sagte, konnte er nicht wirklich sicher sein, wer von ihnen beiden recht hatte. Commonwealth-Friedensbewahrer konnten mitunter nervtötend hartnäckig sein, und wer vermochte schon zu sagen, welche Untersuchungen die Vereinigte Kirche über die Melioraren noch am Laufen hatte? Es war ein beunruhigender Gedanke,

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