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Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman

Titel: Die Echsenwelt: Ein Pip& Flinx Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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fiepte es, als ob da eine Metallmaus an einem Stahlkäse nagte. Beunruhigende Geräusche.
    Und beunruhigende Worte dazu. »Anzugintegrität wurde verletzt.«
    Mit einem humorlosen Grinsen schaute Flinx ohne seine Schritte zu verlangsamen auf sein rechtes Bein hinab. Zumindest hatte es aufgehört zu bluten. »Das sehe ich. Sonst noch was?«
    »Bedauerlicherweise ja. Der Parc Neun-Null Elektrostatik-Destillator wurde beschädigt.«
    Wie vom Blitz getroffen blieb Flinx stehen; Pip musste ihren Griff verstärken, um nicht von seiner Schulter zu rutschen. Mit einem zerrissenen Anzug wäre er ja noch zurechtgekommen. Aber ein kaputter Destillator ...
    »Kannst du ihn reparieren?«
    »Ja«, teilte der Anzug Flinx zu dessen großer Erleichterung mit. »Eine neue Außenspule und ein neues externes Kondensatoraggregat werden die Funktionsfähigkeit der Einheit wieder zu hundert Prozent herstellen. Es befinden sich je zwei der benötigten Austauschkomponenten in Achternversorgungsraum vier.«
    »An Bord der Teacher «, stellte Flinx mit tonloser Stimme fest.
    »An Bord der Teacher «, bestätigte der Anzug.
    Den Blick auf den Boden gerichtet, scharrte Flinx mit einem stiefelbewehrten Fuß müßig auf einer kleinen Fläche mit zarten dunkelblauen Azurit-Kristallen herum. »Das nützt mir herzlich wenig, solange ich keine Möglichkeit hab, mit dem Schiff Kontakt aufzunehmen.«
    »Das stellt in der Tat ein Problem dar«, stimmte der Anzug ihm zu.
    »Irgendwelche Vorschläge, wie sich das Problem kompensieren lässt?«
    Fortgeschrittenes Denkvermögen zählte nicht zu den besonderen Stärken des Anzugs. Letzten Endes war er nicht mehr als ein Hilfsmittel. »Weniger trinken.«
    Flinx nickte matt und verkniff sich eine Antwort. Jeder Sarkasmus war an diese Einheit verschwendet. Es bedurfte einer höher entwickelten KI, um Ironie zu verstehen.
    Er ließ den Blick umherschweifen und sondierte so gut es ging die nähere Umgebung; schließlich suchte er sich eine ausgetrocknete, durch Auswaschung entstandene Vertiefung als neue Schlafstätte aus. Die Unterseite des kleinen Felsüberhangs, unter dem er sich niederlegte, glühte förmlich vor lauter riesigen, rotorangenen Kristallen aus Vanadinit. Flinx indes würdigte ihre feurig flammende Pracht nicht im Geringsten. Er war einfach nicht in der Stimmung dazu.
    Vorsichtig befreite er sich von seinem Überlebensanzug und legte ihn beiseite. Jetzt konnte er das wahre Ausmaß des Schadens erkennen. Nicht nur war der Destillator ruiniert, zudem lagen etliche andere Komponenten offen den Elementen ausgesetzt oder waren auf irgendeine Weise defekt. Die räumlichen Sensoren funktionierten noch, was es ihm ermöglichen würde, auch weiterhin die Position des Landetrupps von der Crotase durch Anpeilung der schwachen Strahlung ihrer Elektronik zu lokalisieren. Inzwischen allerdings berechnete er die Entfernung zu ihrem Standort nicht mehr in Kilometern, sondern in Wasserschlucken. Das Reservoir des Anzugs war zwar voll, doch in Anbetracht der brütenden Hitze, die hier tagsüber herrschte, würde es nicht lange reichen. Allenfalls ein paar Tage – vorausgesetzt, seine Marschbedingungen blieben einigermaßen annehmbar. Zudem sollte er ab nun tunlichst weiteren brenzligen Begegnungen mit der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt aus dem Wege gehen. Was er, wenn er am Lager angelangt war, für einen Schluck Wasser bereit sein würde zu tun, konnte er im Moment noch nicht sagen.
    Er musste den Befehl drei Mal wiederholen, bevor der beschädigte Anzug endlich seiner Aufforderung nachkam, das interne Kühlsystem abzuschalten. Wenn er es bei hochgeklappter Gesichtsblende und flatterndem zerrissenen Hosenbein, also bei ausgiebiger Luftzufuhr, morgen unterwegs auf Maximalleistung laufen ließ, sollte sich auf der gekühlten Innenseite eigentlich etwas Kondenswasser bilden. Er würde die kostbaren Tropfen sammeln und auf diese Weise das Wasser in dem isolierten Reservoir des Anzugs so lange aufsparen, bis ihm keine andere Wahl mehr blieb, als davon zu trinken.
    Nachts würde es zwar kälter sein, doch das Vorankommen noch lange nicht leichter. Die Möglichkeiten der integrierten Anzugbeleuchtung waren durchaus begrenzt. Und ohne ausreichende Sicht nach vorn konnte er leicht in eine dunkle Felsspalte treten – oder auf irgendeinen Verwandten jener schwerfälligen, doch gut getarnten Räuber, die er soeben hinter sich zurückgelassen hatte. Besser, er wartete bis Sonnenaufgang, wenn er die Hindernisse, die

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