Die effektive Fuehrungspersoenlichkeit
beginnen und sich auf die zahlreichen Anforderungen des Tages einstellen möchten?
Aber kaum klingelt der Wecker, lösen sich die guten Vorsätze in Luft auf. Sie kämpfen mit sich und drehen sich doch noch einmal um. Dann stehen Sie zu spät auf, ziehen sich hektisch an, trinken im Vorbeigehen einen Kaffee und stürzen aus dem Haus. In der Eile werden Sie ungeduldig und gereizt. Und all das nur, weil Sie zu lange geschlafen haben!
Eine ganze Kette unglücklicher Ereignisse und beklagenswerter Folgen ergibt sich daraus, dass Sie den ersten guten Vorsatz des Tages nicht eingehalten zu haben – zu einer bestimmten Zeit aufzustehen. Der Tag beginnt mit einer Niederlage und könnte auch so enden. Der zusätzliche Schlaf ist das kaum wert. Tatsächlich führt ein solcher Schlaf letztlich zu Ermüdung und Erschöpfung.
Was für einen Unterschied macht es dagegen, wenn Sie sich schon am Abend auf den nächsten Tag einstellen und zu einer vernünftigen Zeit ins Bett gehen. Ich halte die letzte Stunde vor dem Schlafengehen für die beste Zeit, um den nächsten Tag zu planen. Beim Weckerklingeln stehen Sie auf und bereiten sich in Ruhe auf den Tag vor. Ein solcher persönlicher Sieg am frühen Morgen gibt Ihnen das Grundgefühl, die Kontrolle zu haben und Schwieriges meistern zu können. Von diesem Grundgefühl getragen, werden Sie dann im Lauf des Tages weitere Herausforderungen bewältigen. Ein Erfolg führt zum nächsten. Wer den Tag mit einem Sieg über sich selbst beginnt, wird auch weitere Siege erringen.
Vorsatz Nr. 2
Um die Bremskräfte des Stolzes und der Anmaßung zu überwinden, nehme ich mir vor, an meinem Charakter und meiner Kompetenz zu arbeiten.
Sokrates sagte: »Der beste Weg zu einem ehrenwerten Leben besteht darin, das zu sein, was wir vorgeben zu sein.« Wir müssen uns also darum bemühen, das Bild, das wir anderen von uns vermitteln möchten, tatsächlich zu leben. Ein positives Image spielt eine wichtige Rolle, und der soziale |38| Spiegel beeinflusst unser Selbstbild sehr stark. Aber der Druck, mächtig, erfolgreich und schön zu wirken, verleitet manche Menschen dazu, sich zu verbiegen.
Wenn Sie in Harmonie mit Ihren Kernwerten und Grundsätzen leben, können Sie direkt, ehrlich und aufrichtig sein. Nichts verstört Menschen, die ihre Umgebung blenden wollen, mehr als schlichte Aufrichtigkeit – denn damit können sie nicht umgehen.
Ich war mit meinem Buch Die sieben Wege zur Effektivität auf einer längeren Medientour und erkannte dabei, welche Bedeutung der Unterhaltungsaspekt des Programms für mein Publikum hatte. Neulich war ich in San Francisco und kam auf den Gedanken, mein Interview etwas kontroverser zu gestalten, indem ich mich auf politisches Terrain begab. Aber meine Kommentare führten dazu, dass das Gespräch völlig vom Thema abkam. In allen Wortmeldungen wurden nur noch meine politischen Äußerungen kommentiert. Ich verlor letztlich die Kontrolle über meine Präsentation.
Immer wenn wir einem Bedürfnis nachgeben, lassen wir uns auch leicht von unserem Stolz und unserer Anmaßung verführen. Wir fangen dann an, uns aufzuspielen, in Rollen zu schlüpfen und andere zu manipulieren.
Wenn wir unser Selbstbild davon abhängig machen, was andere von uns denken – also von unserem sozialen Spiegelbild –, konzentrieren wir uns zu sehr auf deren Wünsche und Erwartungen. Je mehr wir versuchen, die Erwartungen anderer zu erfüllen, desto schwächer und unsicherer werden wir. So möchte ein junger Nachwuchsmanager bei seinen Vorgesetzten, Kollegen und Untergebenen beliebt sein, er entdeckt jedoch, dass diese Gruppen unterschiedliche Erwartungen an ihn richten. Er glaubt, die anderen vor den Kopf zu stoßen, wenn er sich selbst treu bleibt, und fängt deshalb an, eine Rolle zu spielen. Er gibt sich anders, als er eigentlich ist, um nicht anzuecken und sich nicht unbeliebt zu machen. Langfristig aber gibt er ein schwaches Bild ab, wenn er versucht, es allen recht zu machen. Sein wahres Ich kommt irgendwann zum Vorschein, und die Fassade bröckelt ab. Dann verliert er seine Selbstachtung und die Achtung der anderen obendrein.
Wenn eine Nachwuchsmanagerin ihre berufliche Entwicklung und Weiterbildung vernachlässigt, verliert sie schnell den Anschluss in einer Welt, die sich mit schwindelerregendem Tempo verändert. Vielleicht hat sie das Bedürfnis, nach den anstrengenden Studienjahren einmal eine Phase einzulegen, in der sie weniger hart arbeitet und die schönen Seiten des Lebens
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