Die effektive Fuehrungspersoenlichkeit
Ganz gewiss gibt es vielerlei Anlass zur Sorge über Ereignisse innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Wenn wir jedoch sinnvolle Veränderungen herbeiführen wollen, müssen wir mit den Dingen beginnen, die wir selbst beeinflussen können. Es zeigt sich also auch hier wieder, dass wirklicher Wandel nur von innen kommt.
Stil . Ein partizipativer Führungsstil fördert einerseits Innovationsbereitschaft, Initiative und Engagement, andererseits hat er zur Folge, dass das Verhalten der Mitarbeiter weniger vorhersehbar wird. Das bedeutet, dass die Manager ein gewisses Maß an Kontrolle aufgeben müssen. Wenn sie von Partizipation reden, aber an ihren Kontrollbefugnissen festhalten, entsteht ein Klima der Resignation.
Fähigkeiten . Delegation, Kommunikation, Verhandlungsführung und Selbstmanagement sind wichtige Bereiche, die man beherrschen muss, um gute Arbeit zu leisten. Glücklicherweise können solche Kompetenzen durch Training und Weiterbildungsmaßnahmen erlernt oder aufgefrischt werden.
Gemeinsame Vision und Prinzipien . Wie soll gearbeitet werden? Um diese Frage beantworten zu können, müssen die Strukturen und die |133| Aufgaben des Managements möglichst einvernehmlich festgelegt werden. Leistungsvereinbarungen nach dem Win-win-Prinzip, die auf einer gemeinsamen Vision und gemeinsamen Prinzipien beruhen, geben beiden Seiten genügend Freiraum, um eigene Prioritäten zu setzen. Das kann so aussehen, dass der Mitarbeiter ein Projekt bearbeitet und der Vorgesetzte ihm unterstützend zur Seite steht. Fehlt eine solche Leistungsvereinbarung, wird der Vorgesetzte zu sehr von seinen Kontrollaufgaben beansprucht, weil die Mitarbeiter nicht für die Ergebnisse ihrer Arbeit verantwortlich sind.
Strukturen und Systeme . In Unternehmen gibt es verschiedene Arten von interdependenten Beziehungen, die bestimmte Strukturen und Systeme erfordern. Die beste Metapher dafür ist der menschliche Körper: Das Nervensystem übermittelt Nachrichten (Informationen), der Kreislauf transportiert Nährstoffe (Entlohnung); das Skelett (Struktur) hält den Menschen aufrecht; das Atmungssystem liefert Sauerstoff (Feedback).
All diese Systeme sind interdependent: Eine Krankheit kann ihr Gleichgewicht ganz empfindlich stören. Auch in Unternehmen gibt es ein Gleichgewicht, einen Zustand ohne nennenswerte Probleme, Konflikte und Bedrohungen. Damit ist jedoch noch nichts über den Grad der Produktivität ausgesagt. Die Mitarbeiter können äußerst kreativ sein, Synergie erzeugen, Teamgeist entwickeln und die Unternehmensziele aus Überzeugung unterstützen. Sie können aber auch ein Klima der Feindseligkeit pflegen, Intrigen spinnen, eine geringe Produktivität festschreiben und entsprechend magere Gewinne erwirtschaften. Selbst in diesem Fall kann sich ein Unternehmen im Gleichgewicht befinden, wenn auch auf einer niedrigen Leistungsstufe.
Die meisten Unternehmen kennen sechs Systeme:
Information . Die Führungskräfte möchten ein genaues, ausgewogenes, objektives Bild dessen, was im Unternehmen vor sich geht. Dazu benötigen sie ein Informationssystem, das ihnen auch Auskunft über die Stimmungslage aller Unternehmensmitglieder gibt. Verlässliche Daten ermöglichen kluge Entscheidungen (ein weises Urteilsvermögen vorausgesetzt).
|134| Entlohnung . Dazu zählen das Gehalt, Anerkennung, Verantwortung, Aufstiegschancen und jegliche Vergünstigungen, die mit einer Position zusammenhängen. Ein effektives Entlohnungssystem enthält sowohl finanzielle als auch psychologische Elemente. Es belohnt Kooperation und fördert den Teamgeist.
Personalentwicklung . In effektiven Programmen übernimmt der Lernende selbst die Verantwortung für seine Lernerfolge. Der Lehrer und die Lehrinstitution werden als hilfreiche Unterstützung angesehen. Der Lernende hat also mehr Kontrolle über das System als umgekehrt. Er kann sein Tempo selbst bestimmen und darüber entscheiden, mit welchen Methoden er die von beiden Seiten vereinbarten Ziele erfüllen will. Der Lernende gibt sein neu erworbenes Wissen weiter, was sein Engagement und den Lerneffekt erhöht. Die Ziele der Trainingsprogramme werden auf die individuelle berufliche Situation des Einzelnen abgestimmt.
Mitarbeiterauswahl . Prinzipienorientierte Manager wählen ihre Mitarbeiter sehr sorgfältig aus. Sie berücksichtigen die Fähigkeiten des Kandidaten, seine Begabungen und Interessen sowie die Anforderungen des Arbeitsplatzes. Besondere Stärken und Vorlieben werden sich auch auf das
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