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Die Eheprobe

Die Eheprobe

Titel: Die Eheprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Gideon
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Wasserglas und sage, was von mir erwartet wird: »Auf die nächsten zwanzig Jahre.«
    Zoe studiert prüfend meinen hin- und hergerissenen Gesichtsausdruck. »Meine Frage, wie zwanzig Jahre Ehe so sind, hast du hiermit beantwortet.«
    Sie wendet sich an William. »Und das ohne weitere Klarstellungen meinerseits.«
    Eine Stunde später, wir sind zu Hause, setzt sich William mit einem Seufzer in seinen Sessel, die Fernbedienung in der Hand, nur um kurz darauf wieder aufzuspringen. »Alice!«, ruft er, eine Hand am Hintern.
    Ich werfe einen Blick auf seinen Sitzplatz. Auf dem Kissen ist ein riesiger nasser Fleck. Ach, Jampo!
    Â»Ich habe heute Nachmittag ein Glas Wasser verschüttet«, sage ich.
    William riecht an seinen Fingern. »Das ist Pisse.«
    Jampo kommt ins Wohnzimmer gerannt, springt auf meinen Schoß und vergräbt seinen Kopf in meiner Achselhöhle. »Er kann nichts dafür. Er ist ein Welpe.«
    Â»Er ist zwei Jahre alt!«, brüllt William.
    Â»Vierundzwanzig Monate. Kein Kind ist mit vierundzwanzig Monaten sauber. Er macht das nicht mit Absicht.«
    Â»Aber wie er das mit Absicht macht«, sagt William. »Erst mein Kopfkissen und jetzt meinen Sessel. Er kennt all meine Plätze.«
    Â»Mach dich nicht lächerlich«, sage ich.
    Jampo linst aus meiner Achselhöhle heraus und knurrt William an.
    Â»Böser Junge«, flüstere ich ihm ins Ohr.
    Er knurrt etwas lauter. Ich habe das Gefühl, in einem Cartoon mitzuspielen. Ich kann nichts dafür – ich muss losprusten. William starrt mich schockiert an.
    Â»Ich kann’s nicht glauben, dass du lachst.«
    Â»Es tut mir leid, es tut mir leid, es tut mir wirklich leid«, sage ich und lache immer noch.
    Er sieht mich zornig an.
    Â»Ich gehe dann mal ins Bett«, sage ich und klemme mir Jampo unter den Arm.
    Â»Du nimmst ihn mit?«
    Â»Nur bis du ins Bett kommst, dann schmeiße ich ihn raus«, sage ich. »Versprochen.«
    Ich wedele mit dem eReader herum.
    Â»Was wirst du als Erstes lesen?«, fragt William.
    Â» The Stand – Das letzte Gefecht . Unglaublich, dass du dich daran erinnerst, wie sehr ich es mochte. Mal sehen, ob ich es noch so gut finde wie beim ersten Mal.«
    Â»Du bringst dich gerade für eine Enttäuschung in Position«, sagt William. »Ich schlage vor, du legst nicht dieselben Maßstäbe an.«
    Â»Was – soll ich einen neuen Maßstab schaffen?«
    Â»Du bist keine siebzehn mehr. Dinge, die damals wichtig waren, sind es heute nicht mehr.«
    Â»Da muss ich widersprechen. Wenn es damals spannend war, dann sollte es heute auch noch spannend sein. Daran erkennt man einen Klassiker. Einen Dauerbrenner.«
    William zuckt mit den Achseln. »Der Hund hat meinen Stuhl ruiniert.«
    Â»Es ist doch nur Pipi.«
    Â»Das ins gesamte Kissen gezogen ist. Und in den Rahmen.«
    Ich seufze. »Fröhlichen Hochzeitstag, William.«
    Â»Zwanzig Jahre. Das ist schon was, Alice.«
    William wischt sich die Haare aus dem Gesicht, eine Geste, die mir so vertraut ist, und einen Moment lang sehe ich den jungen Mann, der er einmal war, an dem Tag, als ich ihn zum ersten Mal sah, bei meinem Vorstellungsgespräch. Alles prallt aufeinander, Vergangenheit und Gegenwart und Zukunft. Ich halte Jampo so fest, dass er quiekt. Ich möchte William etwas sagen. Etwas, damit er mir die Hand reichen und mich von der Kante wegziehen kann.
    Â»Bleib nicht zu lange auf.«
    Â»Nein«, sagt William und hat die Fernbedienung wieder in der Hand.
    In dieser Nacht schläft er auf dem Sofa.

Kapitel 69
    John Yossarian
    gefällt Cluedo.
    vor 2 Stunden
    Lucy Pevensie
    hat Derzeitiger Wohnort zu Gästezimmer geändert.
    vor 2 Stunden
    Wie war der Hochzeitstag, Ehefrau 22?
    Verwirrend.
    Ist das meine Schuld?
    Ja.
    Was kann ich tun?
    Sagen Sie mir, wie Sie heißen.
    Das kann ich nicht.
    Ich nehme an, Sie haben einen altmodischen Namen. So was wie Charles oder James. Oder vielleicht einen, der ein bisschen moderner ist, wie Walker.
    Ihnen ist doch klar, dass sich alles ändern wird, wenn wir gegenseitig unsere Namen kennen. Es ist einfach, sein wahres Ich vor Fremden offenzulegen. Weitaus schwieriger ist es, diese Wahrheiten vor denen offenzulegen, die wie kennen.
    Sagen Sie mir, wie Sie heißen.
    Noch nicht.
    Wann?
    Bald – das verspreche ich.

Kapitel 70
    73. Ja, bei Peter war es anders. Nach der Geburt, nachdem ich ein paar Stunden

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