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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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am Boden«, überlegte Yu. »Ich muß den Botschafter unter vier Augen sprechen – ich traue den Signalverbindungen nicht.«
    In Wahrheit traute der Captain, soviel Manning wußte, auch dem Signaloffizier nicht, denn dieses Ressort war längst mit masadanischem Personal besetzt.
    »Ich verstehe, Sir.«
    »Gut.« Yu rieb sich über das Gesicht. Dann richtete er sich auf. »Tut mir leid, daß ich Sie angeschrien habe, George. Sie kamen mir nur gerade recht.«
    »Dafür hat man ja schließlich einen Eins-O, Sir«, erwiderte Manning grinsend. Er hütete sich hinzuzufügen, daß nur wenige Kommandanten sich dafür entschuldigen würden, ihren Ersten für eine ganz natürliche Sache benutzt zu haben.
    »Ja, vielleicht.« Yu rang sich ein Lächeln ab. »Zumindest ist das unser letzter Schlepptrip.«
    »Jawohl, Sir. Und Commander Theisman behält die Lage im Jelzin-System im Auge, bis wir zurück sind.«
    »Lieber er als dieses Arschloch von Franks«, knurrte Yu.
     
    Schwert der Wahren Gläubigen Simonds klopfte an die Tür und trat herein in den verschwenderisch möblierten Raum. Sein Bruder, Vorsitzender Ältester Thomas Simonds von den Wahren Gläubigen der Kirche der Entketteten Menschheit, sah auf, und sein Gesicht war alles andere als ermutigend. Neben Thomas saß der Oberälteste Huggins und wirkte noch weniger ermutigend. Huggins gegenüber saß Diakon Ronald Sands. Sands war einer der jüngsten Männer, die jemals den Rang des Diakons erreicht hatten, und sein Gesicht wirkte erheblich weniger sturmverheißend als das seiner Vorgesetzten. Zum Teil war das vielleicht auf seine untergeordnete Stellung zurückzuführen, doch Schwert Simonds argwöhnte, daß es eher daran lag, daß Masadas Meisterspion klüger war als die beiden anderen und sich zudem dessen bewußt.
    Das Rascheln von Kleidung ließ Simonds den Kopf wenden, und er erblickte die jüngste Frau seines Bruders. Er konnte sich an ihren Namen nicht erinnern, und sie trug die traditionelle, alle Formen verbergende Kleidung masadanischer Frauen, ihr Gesicht aber war unverschleiert, und das Schwert mußte sich ein Grinsen verkneifen, weil er begriff, daß Huggins’ Wut wenigstens zum Teil auf diesen skandalösen Bruch der guten Sitten zurückzuführen war. Thomas war schon immer auf seine Manneskraft stolz gewesen, und wahrscheinlich hatte es seiner Eitelkeit geschmeichelt, sich eine Frau zu nehmen, die kaum achtzehn T-Jahre alt war. Er besaß schon sechs andere, und Matthew bezweifelte, daß er noch die Energie aufbrachte, auch nur eine von ihnen zu besteigen; dennoch hatte Thomas es sich zur Gewohnheit gemacht, die Schönheit seiner neuesten Trophäe zur Schau zu stellen, wann immer seine Kollegen sich in seinem Haus trafen.
    Diese Angewohnheit trieb Huggins in den Wahnsinn – einer der Gründe, warum Thomas es überhaupt tat. Hätte die Magd jemand anderem gehört, der Feuer und Schwefel predigende Ältere hätte sie zur öffentlichen Auspeitschung an den Pflock gebracht und dem Mann, der solch gottloses Verhalten bei seiner Frau duldete, scharfe Worte an den Kopf geworfen; wenn der Mann unwichtig genug gewesen wäre, hätte er vielleicht sogar seine Steinigung gefordert. Doch wie es war, mußte Huggins vorgeben, nichts bemerkt zu haben.
    Schwert Simonds überquerte den Teppich und ignorierte die Anwesenheit der Magd. Er setzte sich auf den Stuhl am Fuße des langen Tisches. Der Anschein eines Tribunals, bei dem er den Angeklagten spielte, war mit Sicherheit kein Zufall.
    »Da bist du also.« Thomas’ Stimme war brüchig vor Alter. Er war das älteste Kind von Tobias Simonds’ erster Frau, während Matthew der zweite Sohn der vierten Frau war.
    »Ja, da bin ich.« Matthew war sich der Gefahr, in der er schwebte, wohl bewußt, doch wenn er seinen Gegnern auch nur einen Hinweis gab, daß er sich über seine Verwundbarkeit im klaren war, dann würden sie sich auf ihn stürzen wie ein Pack Rattenhunde auf eine Masada-Antilope.
    »Es freut mich zu sehen, daß Sie wenigstens einige Befehle befolgen können«, keifte Huggins. Der verbitterte Ältere betrachtete sich als den Hauptkonkurrenten des Schwertes um den Stuhl des Vorsitzenden, und Matthew wandte sich ihm zu, um ihm eine Retourkutsche zu erteilen. Doch Thomas’ erhobene Hand wies den Ältesten bereits zurück. Aha. Wenigstens ließ sein Bruder ihn nicht völlig im Stich – noch nicht.
    »Friede, Bruder«, wandte der Vorsitzende Älteste sich an Huggins. »Wir alle sind nur hier, um den Willen Gottes

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