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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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auszuführen. Lassen wir daher gegenseitige Schuldzuweisungen.«
    Seine Frau bewegte sich still um den Tisch und füllte Gläser nach. Mit einem abrupten Zucken des Kopfes verbannte ihr Ehemann sie wieder in die Frauenquartiere, und sie verschwand auf der Stelle. Huggins entspannte sich nun sichtlich und zwang ein Lächeln auf sein Gesicht.
    »Ich nehme die Zurechtweisung an. Vergeben Sie mir, Schwert Simonds, unsere Lage würde ausreichen, um den Glauben des Heiligen Austin selbst zu prüfen.«
    »In der Tat, Ältester Huggins«, pflichtete ihm das Schwert mit demselben Maß an falscher Liebenswürdigkeit wie Huggins bei, »und ich kann nicht ableugnen, daß die Verantwortung für die Beseitigung der Situation mir als Oberkommandierendem unserer Streitkräfte obliegt.«
    »Vielleicht«, warf sein Bruder ungeduldig ein, »aber die Lage haben wir ebensosehr wie du herbeigeführt – mit dem einzigen Unterschied, daß du auf den Rat dieses Heiden gehört hast.« Die Kiefer des Vorsitzenden Ältesten mahlten, und ihm schien der Kopf tiefer zwischen die Schultern zu sinken.
    »Aus Fairneß gegenüber Schwert Simonds«, warf Sands in dem zurückhaltenden Ton ein, den er seinen Vorgesetzten gegenüber stets anschlug, »müssen wir zugeben, daß Yus Argumente sehr stichhaltig schienen. Und meinen Quellen zufolge waren sie im allgemeinen sogar aufrichtig. Seine Motive waren selbstverständlich seine eigenen Motive, doch er glaubte wirklich, über die Kampfkraft zu verfügen, die zu besitzen er behauptete.«
    Huggins schnaubte, doch niemand stritt mit Sands. Die masadanische Theokratie hatte sich große Mühe gegeben, dem ›Verbündeten‹ jeden Einblick in die eigenen Untergrundaktivitäten zu verwehren, und jeder im Raum wußte, wie umfassend Sands’ Netz war.
    »Dennoch befinden wir uns in ernsten Schwierigkeiten, weil wir auf ihn gehört haben.« Der Vorsitzende Älteste sah seinen Bruder scharf an. »Glaubst du, es stimmt, was er über seine Fähigkeit behauptet, alles zu zerstören, was von der Flotte des Apostats noch übrig ist?«
    »Selbstverständlich hat er recht«, antwortete das Schwert. »Er hat die Effektivität von Jericho zu Anfang überschätzt, doch meine Leute in seiner Taktischen Abteilung versichern mir, daß seine Einschätzungen korrekt gewesen sind. Wenn ein einzelner Zerstörer unserer Flotte solchen Schaden zufügen konnte, dann könnten der Donner Gottes und der Fürst das Apostat zu Hackfleisch verarbeiten.«
    Matthew war sich bewußt, daß Huggins Yu nicht mehr im geringsten traute – oder jemandem, der mit dem Haveniten einer Meinung war. Doch daß er soeben die Wahrheit gesagt hatte, mußte für jeden auf der Hand liegen. Allerdings verschwieg er, wie dieselben Leute in Yus Taktischer Abteilung die Entscheidung des Schwertes, im Jelzin-System Franks’ Taktik zu unterstützen, kommentiert hatten. Er hatte es sich nicht gerne sagen lassen, aber wenn er die Männer dafür bestraft hätte, dann würden sie ihm mit Sicherheit beim nächsten Mal melden, was er hören wollte und nicht, was sie wirklich dachten.
    »Stimmen Sie zu, Diakon Sands?«
    »Ich bin kein Soldat, Vorsitzender Ältester, aber – ja. Unsere eigenen Quellen bestätigen, daß manticoranische Systeme besser sind als havenitische, doch die technische Überlegenheit wiegt den Kampfkraftvorteil des Donner Gottes gegenüber allem, was dem Apostat zur Verfügung steht, bei weitem nicht auf.«
    »Also können wir ihn weitermachen lassen, wenn es nicht anders geht?« verlangte der Vorsitzende Älteste zu wissen.
    »Wenn Makkabäus versagt, sehe ich keine andere Möglichkeit«, antwortete Sands ungerührt. »In diesem Fall kann uns nur eine militärische Lösung helfen. Und mit allem schuldigen Respekt muß ich sagen, daß uns die Zeit davonläuft. Makkabäus konnte uns nicht sagen, ob die manticoranische Eskorte zurückkehrt, doch wir müssen davon ausgehen, daß wir höchstens noch einige Tage Zeit haben. Auf die eine oder andere Weise müssen wir bis dahin beide Planeten kontrollieren.«
    »Aber Makkabäus ist und bleibt unsere größte Hoffnung.« Huggins warf dem Schwert einen giftigen Blick zu. »Ihr Unternehmen sollte ihn unterstützen, Schwert Simonds. Es war als Vorwand gedacht, nicht als ernsthafter Eroberungsversuch!«
    »Mit allem Respekt, Ältester Huggins«, fuhr Matthew auf, »das …«
    »Friede, Brüder!« Der Vorsitzende Älteste klopfte mit dem knochigen Knöchel auf den Tisch und funkelte sie beide an, bis sie sich

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