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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ihr taktisches Display und verfolgte die Vektoren an ihren Ursprung auf Blackbird zurück, um die Startrampen zu lokalisieren.
    »Die Werfer angreifen, Ma’am?« fragte Cardones angespannt, während seine Antiraketen starteten.
    »Noch nicht, Mr. Cardones.«
    Wenn irgend möglich, wollte Honor die Basis intakt einnehmen. Noch besaß sie keine eindeutige Identifizierung der modernen Kriegsschiffe, denen sie gegenüberstand. Möglicherweise würde sie deren Klassen schon in kurzer Zeit auf die harte Tour herausfinden; wenn nicht, gab es in der Basis Aufzeichnungen – oder Menschen –, die ihr verraten konnten, was sie wissen wollte.
    Eine zweite Raketensalve startete. Sie bestand aus genau der gleichen Anzahl Vögelchen wie die erste. Honor nickte, als sie das Zeitintervall ablas. 34 Sekunden. Das ONI (Office of Naval Intelligence) nahm an, daß die neusten bodengestützten Raketenwerfer der Havies ein Drei-Schuß-Magazin besaßen und eine Nachladedauer von 30 bis 40 Sekunden aufwiesen. Die Abschußzeiten deuteten darauf hin, daß auf Blackbird nur dreißig Raketenwerfer standen. Als nächstes stellte sich die Frage, wie viele Raketen jeder Werfer hatte.
    Sie rief die erste Salve auf den Bildschirm. Das gegnerische ECM war besser, als das ONI vorhergesagt hatte. Fünfzehn Vögelchen hatten Cardones’ vorderste Abfangzone durchbrochen; die Computer waren bereits damit beschäftigt, die ursprünglichen Feuergleichungen auf neusten Stand zu bringen und die Ergebnisse an die Apollo und die Troubadour zu übermitteln. Die kräftigen Antriebe der angreifenden Raketen verliehen ihnen eine unglaublich hohe Geschwindigkeit; sie bewegten sich bereits in dieser Phase des Anflugs um 50 Prozent schneller als jede Rakete der Fearless aus dem Stand hätte werden können. Doch reine Geschwindigkeit war noch kein Zauberstab.
    Die Gefechtsentfernung ließ genug Zeit, um zahlreiche Kontermanöver zu berechnen.
    Das Display piepte, als eine dritte Salve gestartet wurde, und Honor biß sich innen auf die Lippe – etwas zu weit auf der linken Seite, denn sie schmeckte Blut, bevor sie den Druck minderte.
    Neunzig Raketen waren es jetzt. Honor hätte selbst den Haveniten nicht zugetraut, daß sie solchen Fanatikern wie den Masadanern eine derart stattliche Anzahl übergeben würden. Wenn es eine vierte Salve gab, dann mußte sie den Plan aufgeben, die Basis einzunehmen, und sie ausradieren.
    Vier Raketen aus der ersten Salve durchbrachen die mittlere Abfangzone, und auf den taktischen Anzeigen der Fearless blinkten Lichter auf. Die Computer arbeiteten auf Hochtouren und errechneten bereits Abfangkurse gegen die Raketen der dritten Welle, während sie gleichzeitig die Antiraketen der Apollo und Troubadour gegen die zweite steuerten und mit den Nahbereichs-Abwehrlasern aller drei Schiffe auf die Reste der ersten Salve feuerten. Honor verspürte ein wildes Aufzucken von Stolz auf ihr Geschwader, als die letzte Rakete der ersten Welle 35.000 Kilometer vor der Fearless zerstört wurde.
     
    Admiral Wesley Matthews klopfte das Herz bis zum Hals, als er die Dichte des feindlichen Beschusses und die Beschleunigung der feindlichen Raketen sah und sich erinnerte, was weit kleinere und langsamere Raketen mit der Navy von Grayson gemacht hatten. Doch diesmal waren sie in keinen Hinterhalt geraten, und nicht Ingenieure hatten Harringtons Schiffe gebaut, sondern Zauberer! Die Schiffe besaßen diese glatte, saubere Effizienz, eine ästhetisch befriedigende, tödliche Präzision, mit der sie die feindlichen Raketen erledigten, drei, vier, nein, fünf auf einmal.
    Seine Brückencrew hatte alle militärisch-disziplinierte Zurückhaltung vergessen, die Männer jubelten und pfiffen wie bei einem Sportereignis. Matthews hätte sich ihnen am liebsten angeschlossen, doch er ließ es sein. Nicht Disziplin hielt ihn davon ab. Auch nicht Würde oder das Bewußtsein, daß er den Männern ein Beispiel geben mußte. Sondern der Gedanke, daß irgendwo dort hinter den heranrasenden Raketen wenigstens ein Schiff war, das mit allem, was Harrington tat, gleichziehen konnte.
     
    »Da gehen die letzten, Skipper«, sagte Hillyard bitter, und Theisman grunzte. War ja klar, daß dieser Franks das Geld nur so zum Fenster rausschmeißt , dachte der Kommandant zornig. So effizient Harringtons Nahbereichsabwehr auch gewesen sein mochte, ihre Systeme mußten am Rande der Kapazität arbeiten. Wenn Franks seine Folgesalven nur länger zurückgehalten hätte, bis sich der Abstand

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