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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wenn wir nicht angreifen. Unsere Informationen über ihre Behandlung sind begrenzt, aber beunruhigend. Unter den Umständen muß jedes vertretbare Risiko eingegangen werden, um sie dort herauszuholen. Und obwohl Major Ramirez seinen Angriffsplan so herabgesetzt hat, habe ich großes Vertrauen in ihn und seine Leute.« Sie begegnete offen Matthews’ Blick. »Nach den Informationen, die wir besitzen, halte ich den Plan für das Beste, was wir tun können. Ich bitte um Ihre Erlaubnis, es zu versuchen, Sir.«
    » Meine Erlaubnis?« Matthews lächelte beinahe ein wenig traurig. »Selbstverständlich haben Sie meine Erlaubnis – und ich bete darum, daß Sie Erfolg haben.«
     

25.
    Captain der Wahren Gläubigen Williams schritt im Kommandoraum auf und ab und kaute auf seiner Unterlippe. Nicht zuletzt seiner Frömmigkeit wegen hatte man ihn für dieses Kommando ausgewählt – und nun schürte gerade diese Frömmigkeit seinen Zorn über die Katastrophe, die von einer Frau verursacht worden war. Und so heftig er auch versuchte, es zu leugnen: In seinen Zorn mischte sich auch Furcht. Furcht um sich und Furcht um Gottes Werk. Der Apostatenadmiral, der mit der manticorardschen Schlampe herumhurte, hatte die Kapitulationsforderungen eingestellt; und das konnte nur bedeuten, daß sie bald ein direkteres Vorgehen versuchen würden.
    Aber was?
    Williams wußte es nicht, und in ihm vibrierte die Unwissenheit wie eine weitere Schicht der Wut. Dieses Miststück! Wenn sie nicht zurückgekehrt wäre – zurück in ein Sonnensystem, in dem weder sie noch diese Hurenkönigin etwas verloren hatten –, dann hätte Masada Gottes Werk bereits vollendet. Aber sie war zurückgekehrt, sie und ihre verfluchten Schiffe, und hatten, mit Ausnahme des Kraß und des Donner Gottes die gesamte verbleibende masadanische Flotte in nur zwei kurzen Tagen vernichtet. Sie hatte sich gegen Gottes Werk und Seinen Willen gestellt, wie es Frauen von jeher getan hatten, und beim Auf- und Abschreiten verfluchte Williams sie mit stiller Wildheit.
    Es hätte so nicht kommen dürfen. Als kommandierender Offizier von Blackbird hatte Williams von Makkabäus gewußt; ihm war bekannt gewesen, daß die militärischen Manöver nur als Rauchvorhang zur Verschleierung des eigentlichen Unternehmens dienten, und tief in seinem Innern fragte er sich, ob die Ältesten sich vielleicht doch für ein wenig zu schlau hielten. Und dennoch, sie hatten jahrzehntelang Makkabäus’ Organisation aufgebaut, und der Sicherheitsdienst der Apostaten hatte nicht einmal einen Verdacht gehegt. Das mußte doch ein Zeichen sein, daß das Vorgehen Gott gefällig war! Und dann hatten die heidnischen Haveniten das letzte, entscheidende Ingredienz angeboten, das Mittel um die Krise zu schaffen, die Makkabäus benötigte. Welchen besseren Beweis für das Wirken göttlichen Willens konnte es geben als die Gelegenheit, Heiden zur Niederwerfung des Apostats zu benutzen?
    Dennoch hatte Williams Zweifel gehegt, und in den Alpträumen, die ihn seit Jericho plagten – und noch schlimmer seit der Rückkehr der Schlampe –, hatte ihn ein neuer Gedanke gemartert: Hatte sich durch seinen eigenen Mangel an Glauben Gottes Herz von ihnen abgewandt? War er es gewesen, der es Satans Hure und ihren Schiffen ermöglichte, das Werk zu vereiteln?
    Solche Gedanken konnten nicht erlaubt werden, doch unterdrücken konnte Williams sie auch nicht. Auch Gebet und Bußwerk hatten versagt – statt dessen enthüllten ihm die schlaflosen Nächte eine weitere Wahrheit. Satans Diener mußten bestraft werden, und so hatte er sie bestraft, hatte gehofft, Gottes Zorn von den Wahren Gläubigen abwenden zu können, indem er seinen Glauben erneut unter Beweis stellte.
    Und er hatte versagt. Der Allmächtige hatte Sein Herz noch immer von Seinen Wahren Gläubigen abgewandt. Warum sonst war der Donner Gottes noch nicht zurückgekehrt, um die Schlampe zu vernichten? Warum sonst hatten die Raketen der Blackbird-Basis noch nicht einmal ein einziges LAC vernichtet? Es konnte keine andere Antwort geben, und während er auf und ab schritt und sich grämte und die Furcht ihm den Magen verknotete, betete er verzweifelt zu Gott, sich wieder Seinem Volk zuzuwenden und es zu retten.
     
    »Die Covington meldet, daß sie fertig ist, Major.«
    »Vielen Dank.«
    Tomas Ramirez bestätigte die Meldung und sah auf. Sergeant-Major Babcock stand neben ihm in dem überfüllten Truppenraum der Pinasse. Durch das offene Visier ihres Panzeranzugs leuchteten

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