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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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mir leid, Captain. Mehr, als ich Ihnen jemals sagen könnte.«
    Und nun saß sie vor dem Bullauge und starrte hinaus in die Sterne, ihr Herz war ein Eisklumpen in ihrer Brust, denn die Datenbank der Blackbird-Basis hatte zwar keine Angaben über die Gefangenen gemacht, doch sie hatte andere Informationen enthalten. Sie wußte nun endlich, womit sie es zu tun hatte, und es war kein Schwerer Kreuzer. Nicht einmal annähernd etwas wie ein Schwerer Kreuzer.
    »Nun«, sagte sie schließlich, »wenigstens wissen wir nun Bescheid.«
    »Jawohl, Ma’am«, antwortete Alice Truman leise. Sie zögerte, dann schließlich stellte sie die Frage, die ihnen allen im Kopf umherspukte: »Was werden wir nun tun, Ma’am?«
    Honors rechter Mundwinkel zuckte humorlos, denn tief in ihrem Innern fürchtete sie, die Antwort bereits zu kennen. Sie verfügte über einen beschädigten Schweren Kreuzer, einen beschädigten Zerstörer und einen vollkommen kampfunfähigen Leichten Kreuzer, und sie stand einem 850.000 Tonnen massenden Schlachtkreuzer gegenüber. Was von Graysons Flotte noch übrig war, fiel überhaupt nicht ins Gewicht. Ob sie deren Crews erschoß oder gegen einen Schlachtkreuzer der Sultan -Klasse in den Kampf schickte, lief auf das gleiche hinaus. Und auch die Fearless war kein Gegner für einen Sultan , der doppelt so schwer armiert war und die fünffache Menge Raketenmunition trug – und über erheblich stärkere Seitenschilde verfügte. Trotz der überlegenen Elektronik der Fearless würde es nur wenige Überlebende geben, wenn sie und die Troubadour versuchten, es mit der Donner Gottes aufzunehmen.
    »Wir werden unser Bestes tun, Alice«, antwortete sie schließlich leise. Sie straffte die Schultern und wandte sich vom Bullauge ab. Als sie wieder sprach, klang ihre Stimme härter. »Es ist immerhin möglich, daß sie nicht mehr angreifen. Schließlich haben sie so gut wie alle masadanischen Einheiten verloren. Damit bleibt der Schlachtkreuzer ohne jede Rückendeckung. Wer auch immer die Donner Gottes kommandiert, weiß das so gut wie wir, aber er kann nicht wissen, wie rasch wir Entsatz bekommen werden.«
    »Aber wir wissen es, Ma’am«, entgegnete McKeon in ruhigem Ton. »Die Frachter erreichen erst in neun Tagen Manticore. Vier Tage, bis das Flottenkommando reagiert, und …« Er zuckte die Schultern.
    »Ich weiß.« Honor sah Truman an. »Die Emitter und Warshawski-Segel der Apollo sind in gutem Zustand, Alice. Sie können fünf Tage Zeitgewinn herausschinden.«
    »Jawohl, Ma’am.« Trumans Miene drückte aus, daß die Kreuzerkommandantin zutiefst unglücklich war, doch es gab überhaupt nichts, was sie an ihrer Lage ändern konnte.
    »Alistair, Sie und ich stecken auf dem Rückmarsch nach Grayson die Köpfe zusammen. Wenn es zum Kampf kommt, werden wir mit List kämpfen müssen.«
    »Jawohl, Ma’am«, antwortete McKeon ebenso ruhig.
    Admiral Matthews räusperte sich, und Honor wandte sich ihm zu.
    »Captain, keiner von uns wußte, wie schlecht die Chancen wirklich stehen. Ihre Leute haben bereits weit mehr für uns getan – und erduldet –, als wir erwarten konnten. Ich hoffe, daß der Kommandant der Donner Gottes , wer auch immer es sein mag, erkennt, daß das Spiel verloren ist, und sich zurückzieht. Wenn nicht, kann Grayson mit Sicherheit überleben, was die Wahren Gläubigen auch immer tun, bis die Entsatzstreitmacht ankommt.«
    Er schwieg; Honor wußte, was er sagen wollte und warum er es trotz so vieler Worte nicht auszudrücken vermochte. Er wußte genau, wie unwahrscheinlich es war, daß die Schiffe ein Gefecht gegen einen Sultan überstehen würden, und der Mann in ihm wollte ihr einen Ausweg bieten, einen Grund für sie finden, sich zurückzuziehen und zu überleben. Der Admiral in ihm aber wußte, wie verzweifelt die Masadaner reagieren würden, sobald sie erfuhren, was mit Blackbird geschehen war, mit ihrer Flotte und mit der Fürst . Verzweifelte Menschen griffen zu irrationalen Mitteln – und Masada hatte bereits seine Bereitschaft zur nuklearen Bombardierung Graysons erklärt, als die Lage noch nicht verzweifelt war.
    So gering die Chancen der Fearless und der Troubadour gegen einen Sultan auch sein würden – die beiden manticoranischen Schiffe waren alles, was Grayson noch hatte, und wenn Honor sie zurückzog …
    »Vielleicht, Admiral«, antwortete sie ruhig, »aber wenn die Masadaner irrsinnig genug sind weiterzumachen, dann gibt es keine Möglichkeit vorherzusehen, was sie unternehmen. Und

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