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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sind fest entschlossen zu verhindern, daß Masada zum Satelliten der Republik wird.«
    »Auch wenn die andere Alternative seine Vernichtung ist?«
    »Mittlerweile würde ich nicht mehr dagegen wetten, Sir, und das setzt schon voraus, daß sie überhaupt zugeben , daß die Vernichtung die einzige andere Konsequenz ist. Sie wissen doch, wie irrsinnig die Religion der Masadaner ist.«
    »Ja, das weiß ich allerdings.« Lacy seufzte. »Deswegen werden wir ihnen erst dann unseren Plan verraten, wenn sie nichts mehr verpfuschen können. Wir müssen sie darüber im dunkeln lassen, was wir eigentlich vorhaben, und hoffen, daß sie hinterher einsehen, daß wir recht hatten.«
    »Himmel«, murmelte Yu und ließ sich in den Stuhl zurücksacken. »Viel verlangen Sie ja nicht gerade, Herr Botschafter.«
    Lacy lächelte müde. »Captain, niemand weiß besser als ich, wie viele Schlangen in dem Sack sind, den ich Ihnen überreiche. Glauben Sie, Sie können es schaffen?«
    »Nein, Sir, das glaube ich nicht«, gestand Yu offen. »Aber ich sehe keine andere Möglichkeit, als es trotzdem zu versuchen.«
     
    »… als es trotzdem zu versuchen«, sagte die Stimme Captain Yus. Das Klicken des Recorders hallte durch die Ratskammer, als Diakon Sands das Gerät abstellte. Er sah den Vorsitzenden Ältesten Simonds an, doch die feurigen Augen des Vorsitzenden Ältesten waren auf das ausdruckslose Gesicht seines Bruders fixiert. »Soviel also zu deinen teuren Verbündeten , Matthew.
    Und deine Leute haben sich ja auch nicht besser geschlagen.«
    Schwert Simonds biß sich auf die Lippe. Das feindselige Schweigen des Konzils war geradezu greifbar; was auch immer er sagen würde, wäre vergebens. So schloß er den Mund und spürte, wie der Schweiß ihm über die Stirn rann. Als jemand anders das Wort ergriff, sah er verwundert auf.
    »Mit allem schuldigen Respekt, Vorsitzender Ältester, ich glaube nicht, daß wir alles auf die Schultern von Schwert Simonds laden können«, sagte der Älteste Huggins dumpf. »Wir gaben den Befehl, die Operationen zu verzögern.«
    Der Vorsitzende Älteste starrte Huggins offenen Mundes an, denn dessen Haß und Eifersucht auf Matthew Simonds waren legendär. Doch Huggins fuhr mit deutlicher Aussprache fort.
    »Unsere Befehle an Schwert Simonds entsprangen unserem besten Wissen, doch wir haben die Kräfte Satans unterschätzt, Brüder.« Er sah sich am Ratstisch um. »Unsere Schiffe wurden bei Jelzins Stern von dieser Frau zerstört, dieser Kammerzofe Satans, Harrington.« Seine ruhige, beinahe unbeteiligte Stimme verlieh seinem Haß nur noch größere Wirkung. »Sie war es, die in den Schmutz zog, was uns heilig ist. Sie hat sich gegen Gottes Werk gestellt, und das Schwert kann kaum dafür verantwortlich gemacht werden, denn wir waren es, die ihn dem giftigen Geifer des Teufels aussetzten.«
    Leises Murmeln erhob sich ringsum am Tisch, und Huggins lächelte dünn.
    »Auf der anderen Seite sind da unsere ›Verbündeten‹. Auch sie sind Ungläubige. Haben wir denn nicht von Anfang gewußt, daß ihre und unsere Ziele sich unterscheiden? War es nicht unsere Furcht davor, von ihnen verschlungen zu werden, die uns Makkabäus der offenen Invasion vorziehen ließ?« Er zuckte die Schultern.
    »Auch darin haben wir einen Fehler begangen. Makkabäus hat uns verlassen – falls er überhaupt je wirklich unser war. Entweder hat er seinen Anschlag verübt und versagt, oder er wird ihn niemals machen. Nachdem sie vereint kämpften, stehen die Metze, die Manticore regiert, und das Apostat einander näher als Brüder. Ihr Triumph scheint unausweichlich – aber unausweichlich ist er nur, wenn wir dem Teufel gestatten zu triumphieren.«
    Er verstummte. In der Totenstille, die auf Huggins’ Worte folgte, benetzte sich Thomas Simonds die Lippen mit der Zungenspitze.
    »Dürfen wir aus Ihrer letzten Bemerkung schließen, daß Sie einen Vorschlag zu machen haben, Bruder Huggins?« Huggins nickte, und der Vorsitzende Älteste senkte die Lider. »Dürfen wir ihn hören?«
    »Die havenitischen Ungläubigen wissen eindeutig nicht, daß wir ihre Pläne, uns zu verraten, abhören können«, begann Huggins im normalen Konversationston. Schwert Simonds rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her und schluckte alle Einwendungen gegen Huggins’ Interpretation der havenitischen Absichten herunter, und Huggins fuhr im alltäglichen Tonfall fort. »Sie glauben, sie könnten Männer, die ihr Leben dem Werk Gottes gewidmet haben, zum Narren

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