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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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selbst wenn es anders wäre – meine Aufgabe ist der Schutz Ihres Planeten.«
    »Aber Sie sind keine Graysons, Captain.« Matthews Stimme war ebenso ruhig wie ihre, und sie zuckte die Schultern.
    »Nein, das sind wir nicht. Aber wir haben mit euch Graysons eine Menge durchgemacht, und wir sind Masada noch etwas schuldig.« Aus McKeons Kehle erklang ein leises, zustimmendes Knurren. »Admiral Courvosier hätte von mir erwartet, an Ihrer Seite zu stehen, weil er das gleiche getan hätte, Sir«, fuhr sie fort und verspürte einen frischen Ansturm von Trauer und Schuldgefühl. »Und noch wichtiger ist: Meine Königin würde es von mir erwarten – und ich würde es von mir erwarten.« Sie schüttelte erneut den Kopf. »Wir ziehen uns nirgendwohin zurück, Admiral Matthews. Wenn die Masadaner Grayson noch immer erobern wollen, dann müssen sie nach wie vor zuerst an uns vorbei.«
     
    »Jawohl, Sir. Ich fürchte, es ist bestätigt.«
    Captain Yu saß im Büro des Ehrenwerten Jacob Lacy, des Botschafters der Volksrepublik Haven auf dem Planeten Masada, und der Botschafter sah genauso grimmig drein wie er. Anders als die meisten seiner Diplomatenkollegen war Lacy ein Navyoffizier im Ruhestand, ein Umstand, für den Yu außerordentlich dankbar war.
    »Scheiße«, murmelte der Botschafter gerade. »Und die Fürst auch?«
    »Alle, Herr Botschafter«, antwortete Yu rauh. »Tom Theisman konnte vor Harringtons letztem Angriff gerade noch einen Bericht an die Kraft absetzen. Die Blackbird-Basis bestätigte den Totalverlust aller Einheiten, bevor sie den Funkverkehr einstellte. Im Grunde ist außer der Donner nichts mehr übrig, Sir«, gab Yu mit zornerstickter Stimme zu. Die Wut brannte ihm wie Lava im Rachen. Wenn nur Traktor Fünf nicht ausgefallen wäre. Wenn sich nur nicht herausgestellt hätte, daß sogar die Fluxspule durchgebrannt war. Aus zwölf Reparaturstunden waren zwanzig geworden, dann fünfundzwanzig, und dieser blöde, dämliche, inkompetente Pfuscher von Simonds hatte sie mit seinen ständigen Anwandlungen und Hinfallen weitere anderthalb Tage gekostet! Wäre es nicht so absurd gewesen, Yu hätte geschworen, daß dieser Idiot absichtlich versuchte, die Rückkehr der Donner nach Jelzins Stern hinauszuzögern!
    Das Resultat war eine Katastrophe.
    »Welche Chancen hat Masada jetzt noch, Captain?« fragte Lacy dann.
    »Masadas größte Chance, Jelzins Stern auszuschalten, besteht darin, hineinzupinkeln, Sir. Oh, ich könnte es mit Harrington aufnehmen. Ich würde verletzt – Star Knights sind üble Zeitgenossen –, aber ich würde sie fertigmachen. Nur: wozu? Sie muß bereits um Entsatz gebeten haben. Ihre Kriegsschiffe liegen alle bei Blackbird, doch wenn sie die Frachter bereits losgeschickt hat, kann sie mit der Ankunft einer Entsatzstreitmacht in zehn bis zwölf Tagen rechnen. Und Entsatz wird kommen – eine Streitmacht, die bereit ist, sich mit jedem anzulegen, Sir. Wir haben wenigstens ein manticoranisches Schiff vernichtet; laut Blackbirds letztem Bericht haben wir dort weitere Manticoraner getötet. Ohne jeden Zweifel besitzt Harrington Beweise, daß die Fürst in der Volksrepublik gebaut wurde. Was auch immer der Stab und das Kabinett vielleicht hoffen, die RMN wird ihnen die Lüge nicht abkaufen.«
    »Und wenn Masada sich bei Eintreffen der Entsatzstreitmacht im Besitz des Planeten Grayson befände?« Aus Lacys Tonfall ging eindeutig hervor, daß er die Antwort auf seine Frage bereits kannte, und Yu schnaubte.
    »Es würde gottverdammt noch mal gar nichts ausmachen, Herr Botschafter. Davon abgesehen, bezweifle ich, daß Grayson kapitulieren würde, wenn es doch genau weiß, daß Hilfe unterwegs ist. Und dieser Idiot Simonds ist genau der Richtige, um nukleare Schläge anzuordnen – zur Demonstration.« Er biß die Zähne zusammen. »Wenn er das tut, werde ich den Befehl verweigern.«
    »Selbstverständlich werden Sie das!« Bei der Antwort des Botschafters entspannte sich Yu ein wenig. »Es existiert keine moralische Rechtfertigung für das Abschlachten von Zivilisten. Und denken Sie an die diplomatischen Wellen, die ein solcher Irrsinn schlagen würde!«
    »Was soll ich denn nun tun, Sir?« fragte der Captain ruhig.
    »Ich weiß es nicht.« Lacy fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht und starrte eine Weile finster an die Decke. Schließlich seufzte er.
    »Diese Operation ist den Bach herunter, Captain, und das ist nicht Ihre Schuld.« Yu nickte und hoffte – wider besseres Wissen –, daß der Stab

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