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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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schoß.
    Sie schloß das Auge; die belebte Seite ihres Gesichts war reglos und ruhig. Dann fällte sie ihre Entscheidung.
    »Com, geben Sie mir Admiral Matthews.«
    »Aye, aye, Ma’am.«
    Matthews schaute besorgt aus Honors Bildschirm, denn die Troubadour hatte ihre Sensorendaten auch an die Covington übermittelt. Dann sah er ihr ungerührt ins Auge.
    »Guten Tag, Sir.«
    Sorgfältig formte Honor die Worte, sie wollte so kühl und zuversichtlich klingen, wie es die Spielregeln von allen Kommandanten forderten.
    »Captain«, antwortete Matthews.
    »Ich werde mich mit der Fearless und der Troubadour auf einem konvergierenden Kurs der Saladin nähern«, informierte Honor ihn ohne Umschweife. »Die vorsichtige Weise, in der sie vorstößt, legt den Gedanken nahe, daß ihre Annäherung nur ein Test ist. In diesem Fall könnte sie abdrehen, sobald ihr Kommandant feststellt, daß wir in der Lage sind, sie abzufangen.«
    Sie wartete. Matthews nickte, doch sie konnte ihm an den Augen ablesen, welche Gedanken er hegte und daß er ebensowenig wie sie daran glaubte, es mit einem Test zu tun zu haben.
    »Weiterhin besteht die Möglichkeit, daß Masada mehr hyperraumtüchtige Schiffe besitzt, als wir glauben«, fuhr Honor schließlich fort. »Deshalb müssen die Covington , die Glory und die LACs die Hintertür bewachen.«
    »Verstanden, Captain«, antwortete Matthews ruhig, und Honor hörte auch die Worte, die er nicht aussprach. Wenn die Saladin an der Fearless und der Troubadour vorbeikäme, hätten die beiden Schiffe sie vielleicht immerhin so sehr beschädigt, daß die graysonitischen Leichten Kreuzer eine Chance besäßen.
    Vielleicht.
    »Wir machen uns auf den Weg, Sir. Viel Glück wünsche ich Ihnen.«
    »Und wir Ihnen auch, Captain Harrington. Gehen Sie mit Gott, und unsere Gebete begleiten Sie.«
    Honor nickte und unterbrach die Verbindung. Dann wandte sie sich DuMorne zu.
    »Bringen Sie Ihren ersten Kursvorschlag für die Ruderstation auf den neusten Stand, dann setzen Sie uns in Marsch, Steve«, befahl sie leise.
     

32.
    »Sir, wir fassen einen weiteren ominösen Gravitationsimpuls auf.«
    »Wo?« Schwert der Wahren Gläubigen Simonds beugte sich über die Schulter von Lieutenant Ash, und der Taktische Offizier zeigte ihm einen verwaschenen Fleck auf dem Display.
    »Da, Sir.« Ash nahm einige Feinjustierungen vor und zuckte frustriert die Schultern. »Diesmal nur ein einzelner Impuls. Ich weiß nicht … Es könnte ein Geist sein, Sir. Mir fehlt die Erfahrung, ich habe die Aufklärungsdrohnen niemals allein geführt.«
    »Hm.« Simonds grunzte zustimmend und nahm seinen ruhelosen Gang wieder auf. Er wußte, er sollte im Kommandosessel des Donner Gottes sitzen und Zuversicht ausstrahlen, während das Schiff tiefer in das Jelzin-System eindrang, aber er konnte einfach nicht. Allein das Wissen, daß Yu genau das getan – und dabei unverkrampft gewirkt – hätte, machte ihn nur noch ärgerlicher und unruhiger, und dazu kam die Müdigkeit. Dreißig Stunden lang hatte er nicht geschlafen, sein Körper verlangte nach Ruhe, doch er kämpfte die Versuchung nieder. Schlaf stand völlig außer Frage.
    Mehr als zwölf Stunden hatte es sie gekostet, bis sie die Sperrkreise isoliert und den Schalter unter der Armlehne des Kommandosessels gefunden hatten. Schwert Simonds war sich sicher, daß die Ingenieure der Ungläubigen das Problem erheblich schneller gelöst hätten, und schämte sich deswegen. Aber Hara und Mount waren tot, Valentine, Timmons und Lindemann entkommen, und dieses Arschloch Hart mußte den einzigen Brückenoffizier erschießen, dessen sie habhaft geworden waren!
    Yu hatte sich längst aus dem Staube gemacht, als sich die Schiffssysteme endlich unter der Kontrolle der Wahren Gläubigen befanden. Trotzdem war es nicht möglich, den Angriff abzublasen. Die Kaperung des Donner stellte eine Kriegserklärung gegen Haven dar; nur Gott und ein Erfolg im Jelzin-System konnten die Wahren Gläubigen vor den Folgen ihrer Tat bewahren.
    Simonds’ beschleunigte seinen Schritt. Nicht einmal vor sich selbst durfte er eingestehen, wie sehr er sich darauf verlassen hatte, Yu oder wenigstens Manning zu seiner Verfügung zu haben. Lieutenant Commander Workman verrichtete im Maschinenraum anständige Arbeit, aber Ash war der beste verfügbare Taktiker, und seine Besessenheit mit Gravitationsanomalien in Zeiten wie diesen zeigte, welch armseligen Ersatz für Manning er darstellte.
    Geradeso, wie er selbst einen armseligen Ersatz

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