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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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für Yu darstellte, meldete sich eine leise, verängstigte Stimme tief im Innern des müden masadanischen Oberbefehlshabers.
     
    »RD Eins-Sieben meldet einen weiteren Drohnenstart, Captain.«
    »Kursextrapolation?«
    »Wie die anderen, Ma’am. Sie suchen einen Sechzig-Grad-Konus in Fahrtrichtung der Saladin ab. Keine Anzeichen, daß sich an ihren Flanken etwas tut.«
    »Vielen Dank, Carol.« Honor wandte sich der Standleitung zu und bemerkte das zufriedene Lächeln auf Wolcotts Gesicht nicht. Die Kommandantin hatte sie beim Vornamen genannt!
    »Sie sind unser Spezialist«, sagte Honor zu dem Gesicht auf dem kleinen Bildschirm. »Wie wahrscheinlich ist es, daß sie die Gravimpulse aufspüren?«
    »Beinahe sicher, nachdem sie sich innerhalb unserer Drohnenschale befinden«, antwortete McKeon unverzüglich, »aber ich bezweifle, daß sie begreifen, was das Ganze soll. Schließlich hat auch auf unserer Seite niemand an diese Möglichkeit gedacht, bevor Admiral Hemphill sich in die Sache einschaltete.«
    Honor grinste säuerlich, und McKeon tat es ihr gleich. Sie beide hatten wenig Grund, sich positiv an Lady Sonja zu erinnern, doch Honor mußte zugeben, daß die ›Horrible Hemphill‹ diesmal ihre Sache gut gemacht hatte.
    »Davon abgesehen«, fuhr McKeon fort, »sind die Impulse gerichtet. Die Wiederholrate ist so gering, daß es nicht wahrscheinlich ist, daß die feindlichen Drohnen mehr als ein paar Impulse auffangen, bevor sie den Übertragungsweg wieder verlassen. Und auch die beste Analyse kann mit so wenig Informationen nichts Gescheites herausbekommen.«
    »Hm.« Honor massierte sich die Nasenspitze. Alistair hatte ohne Zweifel recht, aber wenn sie irgendwo Gravitationsimpulse aufgefangen hätte, wo diese nicht hingehörten, hätte sie sich das Hirn zermartert, um herauszufinden, was es damit auf sich habe.
    »Na, daran könnten wir ohnehin nichts ändern.« Nur hoffen, daß bei den anderen kein Überschlauer sitzt . McKeon nickte, als hätte er ihren geistigen Zusatz vernommen, und sie sah aufs Chronometer.
    Sie waren zweieinhalb Stunden unterwegs; in vierzig Minuten würden sie in die Ortungsreichweite der Saladin eintreten.
     
    »Sir! Schwert Simonds!«
    Bei Lieutenant Ashs aufgeregtem Ausruf fuhr Simonds herum. »Zwo Impellerquellen, Sir! Sie sind gerade aus dem Nichts aufgetaucht.«
    Simonds durchquerte mit langen, raschen Schritten die Brücke und sah auf Ashs Display. Die blutroten Punkte feindlicher Gravitationssignaturen leuchteten hell; ihre Quellen waren vierundzwanzig Lichtminuten backbord achteraus vom Donner Gottes .
    »Feindliche Grundgeschwindigkeit bei Fünf Sechs Sechs Sieben Zwo Kps, Sir.« Ashs Stimme bebte, und er nahm Zuflucht in den Mechanismen der Meldung.
    »Unsere Geschwindigkeit?«
    »Sechs Vier Fünf Zwo Acht Kps, Sir. Aber sie sind auf der Innenseite unserer Bahnkrümmung. Sie holen rasch auf, weil ihr Bahnradius viel kleiner ist.«
    Simonds biß die Zähne zusammen und rieb sich die blutunterlaufenen Augen. Wie? Wie hatte das Miststück das zuwege gebracht? Dieser Kurs konnte kein Zufall sein. Harrington hatte genau gewußt, wo er war und was er tat, und dabei gab es keine Möglichkeit, wie sie das herausgefunden haben konnte!
    Er nahm die Hand von den Augen und starrte das Display finster an, während er darum kämpfte, einen klaren Gedanken zu fassen. Wie sie es geschafft hatte, spielte überhaupt keine Rolle, versicherte er sich, auch wenn die abergläubische Stimme in ihm schrie, es sei sehr wohl wichtig. Von Bedeutung war allein, daß Harrington sich auf der Innenseite seines Kurses befand – und daß ihr Vektor sich nach außen zu ihm krümmte. Die Annäherungsgeschwindigkeit betrug 12.000 Kps und wuchs; das bedeutete, daß sie in drei Stunden auf Raketenreichweite heran sein würde – lange bevor er das Feuer auf Grayson eröffnen konnte.
    Er besaß noch Beschleunigungsreserven, aber nicht genug. Sie mußte nur ihren Kurs weiter nach innen biegen und konnte auf ewig innerhalb seiner Bahn bleiben. Er konnte sich dem Planeten nicht auf Angriffsentfernung nähern, ohne vorher in Harringtons Reichweite zu kommen, und dabei war der Donner der Wahren Gläubigen letzte Hoffnung!
    »Gehen Sie auf achtzig Grad steuerbord, und erhöhen Sie die Beschleunigung auf vierhundertundachtzig Ge.«
    »Aye, aye, Sir«, antwortete der Rudergänger. »Kommen auf Acht Null Grad steuerbord. Erhöhe Beschleunigung auf Vier Acht Null Gravos.«
    Ash sah seinen Kommandanten erstaunt an, und das

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