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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Ein Gefühl der Macht, der Zerstörungskraft drang in sein müdes Hirn – begleitet von der dumpfen Erkenntnis, wie ungeschickt er diese Macht eingesetzt hatte.
    Wieder sah er auf den Plot. Zwei Stunden waren vergangen, seit er das Gefecht abgebrochen hatte, und der Abstand war auf 16,5 Lichtminuten gestiegen. Workman hatte ihm versichert, daß Werfer Einundzwanzig in dreißig Minuten wieder funktionstüchtig sein würde, aber Simonds zerrann die Zeit zwischen den Fingern. Er war sich nur zu sehr darüber im klaren, daß er Harrington gestattet hatte, ihm die Bedingungen des Gefechts zu diktieren. Ihm blieben noch wenigstens zwei Tage, bevor Entsatz von Manticore anrücken konnte, doch sie hielt sich starrsinnig zwischen ihm und Grayson. Er hatte ihr gestattet, wertvolle Stunden zu gewinnen, in denen er bereits Gottes Werk verrichten sollte.
    Damit war es nun vorbei! Er stand vom Kommandosessel auf und ging zur Taktischen Station. Ash befand sich gerade in einer Besprechung mit seinen Assistenten und sah zu ihm auf, als er sich näherte.
    »Nun, Lieutenant?«
    »Sir, wir haben unsere Analyse abgeschlossen. Es tut mir leid, daß es so lange dauerte, wir …«
    »Das spielt keine Rolle, Lieutenant!« Der Satz kam brüsker als von Simonds beabsichtigt, und er versuchte, ihm mit einem Lächeln die Schärfe zu nehmen. Er wußte, daß Ash und seine Leute beinahe so erschöpft waren wie er selbst, und sie hatten die Analysen buchstäblich mit den Benutzerhandbüchern im Schoß durchführen müssen. Das war ein Grund, weshalb er gewillt gewesen war, Zeit auf den Versuch zu vergeuden, Harrington auszumanövrieren. Er war sich einerseits recht sicher gewesen, daß der Versuch zum Scheitern verurteilt war, andererseits beabsichtigte er nicht anzugreifen, bevor Ash Zeit genug hatte, um zu verdauen, was er aus dem ersten Zusammenstoß gelernt hatte.
    »Ich weiß, wo die Schwierigkeiten liegen«, sagte er etwas sanfter. »Berichten Sie, was Sie herausbekommen haben.«
    »Jawohl, Sir.« Ash atmete tief durch und sah auf ein elektronisches Memopad. »Sir, trotz der geringeren Größe der manticoranischen Raketen sind deren Durchdringungshilfen und besonders ihr Durchdringungs-ECM wesentlich besser als unsere. Wir haben unsere Feuerleitung auf alle Eloka-Techniken, die wir vom Gegner identifizieren konnten, programmiert. Ich bin sicher, daß es noch Tricks gibt, die sie uns noch nicht gezeigt haben, doch die meisten von denen, die sie benutzt haben, haben wir eliminiert.
    Im Defensivbereich besitzen sie sehr gute Täuschkörper und Störsender, ihre Antiraketen und Nahbereichs-Abwehrlaser sind jedoch nur wenig besser als unsere. Wir haben gute Erfassungen der Emissionen ihrer Täuschkörper und haben die Ausschlußdateien der Raketen entsprechend geändert. Ich denke, bei der nächsten Gefechtsberührung werden wir ihnen wesentlich besser gewachsen sein.«
    »Gut, Lieutenant. Was ist mit unseren eigenen Verteidigungsanlagen?«
    »Schwert, wir haben mit unseren Systemen noch nicht genügend experimentieren können, um sie im Kommandomodus zu bedienen. Es tut mir leid, Sir, aber das ist die bittere Wahrheit.«
    Ashs Assistenten sahen auf ihre Hände oder Kontrolltafeln, doch Simonds nickte nur wieder, sehr langsam, und der Lieutenant sprach weiter.
    »Wie ich schon sagte, haben wir die Bedrohlichkeitsdateien auf den neusten Stand gebracht und die Software umgestellt, so daß sie auf der Grundlage unserer Analysen des manticoranischen Vorgehens Extrapolationen anstellen kann. Zusätzlich habe ich die Störsender- und Täuschkörperprogramme so eingestellt, daß sie computerkontrolliert laufen. Das bedeutet weniger Flexibilität, als eine voll ausgebildete, erfahrene Taktische Crew Ihnen geben könnte, Sir, doch die Herausnahme des menschlichen Faktors aus der Entscheidungsschleife sollte unsere Effektivität ein wenig erhöhen.«
    Es gefiel dem Lieutenant offensichtlich wenig, dies zuzugeben, dennoch traf er Simonds’ Blick, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Verstanden.« Schwert Simonds richtete sich auf und massierte sich das schmerzende Kreuz, dann sah er über die Schulter. »Ist der Kurs angepaßt, Astrogation?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Dann bringen Sie uns rein.« Simonds warf Ash das väterlichste Lächeln zu, das er sich abringen konnte. »Wir geben Ihnen die Chance, die Früchte Ihrer Arbeit mit eigenen Augen zu sehen, Lieutenant.«
     
    »Sie kommen zurück, Skipper.«
    Honor stellte den Kakao im Getränkehalter des

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