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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Grayson, bevor die Existenz der Donner dem Feind offenbart wurde. Die mögliche Einmischung eines manticoranischen Kriegsschiffs hatte sie nur noch verstockter gemacht, und trotz allem, was die Donner Gottes für sie leisten konnte, machten sie sich doch nur Sorgen über die Graysons und ihre primitiven Waffen. Das war sehr dumm, doch wenn Yu ihnen das gesagt hätte, würde er sicherlich nicht als vorbildlicher Diplomat in die Annalen eingehen.
    »Sie haben die LACs ganz offensichtlich zu Hause gelassen, Sir«, antwortete er statt dessen mit aller Geduld, die er aufbringen konnte. »Nach ihrem Wissensstand konnten sie keine bessere Entscheidung treffen. Die LACs hätten ihre Flottenbeschleunigung um fünfundzwanzig Prozent gesenkt, und LACs sind wesentlich zerbrechlicher als anständige Sternenschiffe.«
    »Ja, und sie sind ja nun auch gar nicht mehr auf LACs angewiesen, nicht wahr?« Die Besorgnis legte einen giftigen Beiklang in Simonds’ Stimme, und er deutete auf einen bestimmten Kennungscode. »Soviel zu Ihrer Annahme, das manticoranische Kriegsschiff würde diese Operation aussitzen, Captain!«
    »Daß es intervenieren würde, ist immer eine Möglichkeit gewesen, Sir. Wie ich stets gesagt habe.« Yu lächelte. Bewußt fügte er nicht hinzu, daß er im Gegensatz zu allem, was er dem Konzil der Ältesten gegenüber vertreten hatte, von Anfang an vermutet hatte, daß die Manticoraner eingreifen würden. Aber wenn er den Ältesten das gesagt hätte, dann würde die Navy von Masada noch immer in der Ecke sitzen und sich in die Vakuumanzüge machen, anstatt mit Jericho fortzufahren. »Und Sie sollten bedenken, Sir, daß si … äh, er nur ein Zerstörer ist. Eine unangenehme Sache für Ihre Leute, das stimmt schon, aber kein Vergleich mit Donner und Fürst .«
    »Aber sie kommen nicht auf dem Vektor herein, auf dem wir sie haben wollten!« rief Simonds aufgeregt.
    Ein oder zwei Männer wandten die Köpfe und sahen Simonds abschätzig an. Die Köpfe wirbelten zurück, als sie dem kalten Blick ihres Kommandanten begegneten. Simonds hatte nichts davon bemerkt. Er war zu sehr damit beschäftigt, Yu anzufunkeln, als wollte er den Captain herausfordern, die Behauptung doch in Frage zu stellen. Yu gab keine Antwort, es hatte einfach keinen Sinn.
    Es war von vorneherein nicht möglich gewesen, die Reaktionen des Gegners vorherzusagen, sobald dieser erst den Verband gesichtet hatte. Tatsächlich war Yu sehr zufrieden damit, wie genau seine Vorhersagen eingetroffen waren. Die Donner Gottes besaß eine Aufspürreichweite, die es ihr gestattete, die regulären masadanischen Schiffe auch mit nur lichtschneller Kommunikation auf den geeigneten Einfallvektor zu leiten, und der graysonitische Kommandeur hatte einen Kurs gewählt, der Yus Vermutung sehr nahe kam. Niemand, außer einem Idioten – oder jemandem, der so durcheinander war wie Schwert Simonds –, hätte es zugelassen, daß das Manövrierfeld so groß wurde. Yu hätte es darauf angelegt, eines seiner Schiffe in Angriffsreichweite zu bringen; so, wie es nun war, befanden sich zwar beide ex-havenitischen Schiffe auf Angriffsreichweite, aber nur gerade eben.
    »Sie kreuzen unsere Angriffsreichweite in mehr als sechshunderttausend Kilometern mit fast halber Lichtgeschwindigkeit!« fuhr Simonds fort. »Und sehen Sie sich den Vektor an! Wir bekommen gar nicht die Möglichkeit, ihnen in die Keile zu schießen, und das macht die Energiewaffen des Donner ganz nutzlos !«
    »Sir«, sagte Yu noch geduldiger, »niemand darf erwarten, daß ein Feind freiwillig gestattet, daß man ihm den Querstrich übers T zieht. Und wenn wir es mit ihren Seitenschilden zu tun bekommen – nun, deswegen besitzen unsere Raketen Laser-Gefechtsköpfe.«
    »Aber …«
    »Sie kommen vielleicht nicht auf genau dem Vektor herein, auf dem wir sie haben wollten, doch bei ihrer dichtesten Annäherung liegt die Flugzeit unserer Raketen unter vierzig Sekunden. Die Flugzeit der Raketen von Fürst wird etwas höher sein, aber die Graysons wissen nicht, daß wir hier sind, bis wir das Feuer eröffnen, und sie haben keine Möglichkeit, unsere Position festzustellen und zurückzuschießen.«
    Yu wäre es lieber gewesen, wenn die Ziele direkt auf ihn zugekommen wären, doch er beabsichtigte nicht, Schwert Simonds dies mitzuteilen. Wäre es so gewesen, dann hätte er den Graysons seine Raketen durch die weiten Bugöffnungen ihrer Impellerkeile ›in den Rachen‹ schießen können. Oder noch besser, er hätte seine

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