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Die Ehre der MacKenzies (German Edition)

Die Ehre der MacKenzies (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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bloßen Füßen in etwas trat, aber ansonsten hielt sie sich eisern still und gerade.
    Es dauerte nur wenige Minuten, bis sie den ausgekundschafteten Punkt gefunden hatten. Eigentlich konnte man das Gebäude nur als Ruine bezeichnen, aber Spooky hatte von einem intakten Raum im Innern berichtet.
    Eine Wand war völlig zusammengefallen. Zane stellte sich breitbeinig über den Bauschutt und schlang den Arm um Barries Taille, um sie auf die andere Seite zu heben. Er ging voran, vorbei an morschen Holzplanken und Spinnweben, die auf keinen Fall zerrissen werden durften. Die Tatsache, dass er diese Spinnweben sehen konnte, sagte ihm, dass sie schnellstens Deckung suchen mussten.
    Die Tür zu dem Raum im Inneren hing schief in den Angeln. Hastig zog Zane Barrie herein. „Bleiben Sie hier, ich verwische unsere Spuren.“ Damit verschwand er und lief zurück zu der zusammengestürzten Außenwand, wo sie hereingekommen waren, und arbeitete sich sorgfältig rückwärts. Auf den zerbrochenen Fliesen schimmerten dunkle, nasse Flecken. Zane runzelte die Stirn. Er wusste, was das war. Verflucht, warum hatte sie nichts gesagt? Hatte sie etwa den ganzen Weg bis hierher eine Blutspur hinterlassen?
    Sorgfältig verdeckte er die Flecken. Es war nicht allein ihre Schuld, er hätte daran denken müssen, dass sie keine Schuhe trug. Die Wahrheit war, dass er mehr an ihrem bloßen Hintern als an ihren bloßen Füßen interessiert gewesen war. Nach dem, was sie durchgemacht hatte, war es garantiert das Letzte, was sie jetzt brauchte, also würde er sein Verlangen ignorieren. Aber das hieß nicht automatisch, dass es auch verschwand.
    Als er in den Raum zurückkam, hängte er die Tür gerade in die Angeln und schloss sie, so gut es ging, bevor er sich zu Barrie umdrehte.
    „Warum haben Sie mir nicht gesagt, dass Sie sich den Fuß aufgeschnitten haben? Wann genau ist das passiert?“
    Barrie stand immer noch am gleichen Fleck, sie hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Ihr Gesicht war totenblass, ihre Augen riesig vor Müdigkeit und Erschöpfung. Verständnislos blickte sie auf ihre Zehen hinunter. „Oh.“ Verwirrt starrte sie auf den dunklen Fleck auf dem Boden. „Ich hab’s gar nicht gemerkt. Ich meine … es muss passiert sein, als ich da in das … das Zeugs getreten bin … in der Gasse. Es hat wehgetan, aber mir war nicht bewusst, dass es ein Schnitt ist. Ich dachte, es sei nur ein scharfer Stein gewesen.“
    Zumindest war es nicht eher passiert, ihr Versteck war also noch sicher. Zane suchte eine Frequenz auf seinem Funkgerät und drückte einmal den Sprechknopf – das verabredete Zeichen. Zwei Mal klickte es zurück – seine Männer waren auch in Sicherheit. Sie würden sich in Abständen auf diese Art vergewissern, dass alles in Ordnung war, doch jetzt würden sie den größten Teil des Tages nutzen, um sich auszuruhen. Was Zane Zeit gab, sich um andere Dinge zu kümmern.
    „Setzen Sie sich und lassen Sie mich Ihren Fuß ansehen“, ordnete er an. Das fehlte ihm jetzt noch, dass sie verletzt war und nicht laufen konnte. Obwohl, so, wie er sie bis jetzt erlebt hatte, würde sie die Zähne zusammenbeißen und weiterhumpeln.
    Da es keinerlei Sitzgelegenheit gab, ließ Barrie sich auf dem Bo den nie der, die Thermodecke fest um die Hüften geschlungen. Ihre Füße waren unglaublich schmutzig. Ein dicker Matschrand hatte sich um ihre Sohlen gelegt, der gleiche Matsch, der auch Zanes Stiefel zierte. Aus dem Ballen tropfte dickflüssig Blut.
    Zane zog zuerst seine schwarze Maske vom Gesicht, legte dann den Kopfhörer zur Seite und zog Weste und Handschuhe aus. Im Schneidersitz setzte er sich vor Barrie und nahm ihren Fuß auf seinen Schenkel. Mit einem Desinfektionsmittel aus dem kleinen Erste-Hilfe-Kasten reinigte er den Schnitt und die Wundgegend. Dabei tat er geflissentlich so, als würde ihm Barries unkontrolliertes Zucken, für das der Schmerz verantwortlich war, nicht auffallen. Weil sie es so angestrengt unter Kontrolle halten wollte.
    Es war eine tiefe Fleisch wun de, der Schnitt musste genäht werden. Mit einem sterilen Verband drückte Zane auf die Wunde, bis die Blutung stoppte. „Wann hatten Sie die letzte Tetanusimpfung?“
    Barrie schoss der Gedanke durch den Kopf, dass sie noch nie eine so ruhige Stimme gehört hatte. Sie konnte ihren Retter jetzt deutlich sehen. Es war wohl ganz gut, dass sie ihn vorher nicht richtig wahrgenommen hatte, ihre Nerven hätten das wahrscheinlich nicht ausgehalten. Sie räusperte

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