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Die Ehre der MacKenzies (German Edition)

Die Ehre der MacKenzies (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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sich. „Ich kann mich nicht erinnern, das muss Jahre her sein.“ Aber eigentlich dachte sie an etwas ganz anderes.
    Sein dichtes schwarzes Haar war schweißnass, seine Wangen mit schwarzen und grünen Streifen bemalt. Das schwarze T-Shirt, das er trug, starrte vor Dreck und Schweiß. Nicht dass das Hemd, das sie trug, anders aussah. Doch sein T-Shirt spannte sich über Schultern, die Barrie mindestens einen Meter breit vorkamen, der Stoff schmiegte sich eng an eine eindrucksvolle Brust, über einen flachen Bauch und an den mächtigen Bizeps. Stahlharte Muskeln zogen sich durch seine Arme. Seine Handgelenke waren mindestens zweimal so dick wie ihre. Seine Hände waren schön geformt, die Finger lang und kräftig und unglaublich zärtlich, während er sich jetzt behutsam um Barries Verletzung kümmerte.
    Er hielt konzentriert den Kopf gebeugt. Barrie konnte in Muße die dichten dunklen Wimpern betrachten und dem kühnen Schwung seiner Augenbrauen folgen. Sie sah die festen Lippen, mit Konturen, die so scharf waren, als würde sich dieser Mund nur selten zu einem Lächeln verziehen. Bartstoppeln staken unter der Bemalung hervor und ließen Zanes Gesicht noch dunkler erscheinen. Dann hob er den Blick, musternd, abschätzend, so, als warte er auf ihre Reaktion, wenn das Desinfektionsmittel zu brennen begann. Und Barrie war fasziniert von den hellen blauen Augen. Dieser Mann hatte den Wachposten mit einer einzigen Bewegung seiner bloßen Hände getötet, an seinem Schenkel steckte ein riesiges Messer in einer Scheide, er hantierte mit Pistole und Maschinengewehr, als sei er damit geboren worden. Er war das tödlichste, wildeste, gefährlichste Wesen, das ihr je begegnet war – und sie fühlte sich absolut sicher bei ihm.
    Er hatte ihr sein Hemd gegeben, sie mit Höflichkeit und Anstand behandelt und so ihren Schock und ihre Ängste gemildert. Er hatte sie, völlig nackt und gefesselt, auf diesem Bett gesehen. Bisher war es ihr mehr oder weniger gelungen, diese Tatsache zu ignorieren, aber jetzt, in der relativen Sicherheit mit ihm allein, nahm Barrie seine enorme Männlichkeit wahr. Sie war sich ihrer Nacktheit viel zu sehr bewusst. Ihre Haut brannte, und ihre Brüste spannten sich unwillkürlich unter dem Hemd, das sie als einziges Kleidungsstück trug.
    Ihr Fuß in seiner Hand sah so winzig aus. Dabei konzentrierte er sich ganz darauf, ihre Wunde zu versorgen und einen sauberen Verband anzulegen. Er arbeitete schnell und gekonnt. Es dauerte nicht lange, bis er ihren Fuß von seinem Bein hob.
    „Fertig. Damit sollten Sie laufen können. Und sobald wir zum Schiff kommen, lassen Sie sich vom Doktor untersuchen. Er soll das nähen, außerdem brauchen Sie eine Tetanusauffrischung.“
    „Jawohl, Sir“, erwiderte sie leise.
    Er sah auf, ein flüchtiges Lächeln huschte über sein Gesicht. „Ich gehöre zur Navy. Da heißt es: ‚Aye, aye, Sir.‘“
    Dieses Lächeln raubte ihr fast den Atem. Sollte er jemals richtig lachen, dachte sie, werde ich wohl einen Herzinfarkt kriegen. Um ihre Reaktion zu kaschieren, streckte sie die Hand aus. „Barrie Lovejoy. Freut mich, Sie kennenzulernen.“
    Er schüttelte die dargebotene Hand mit ernster Miene. „Lieutenant-Commander Zane Mackenzie, U.S. Navy SEALs.“
    Ein SEAL. Ihr Herz tat einen Sprung. Das erklärte alles. SEALs galten als die gefährlichsten Männer auf diesem Planeten. Sie waren in der Kunst der Kriegsführung ausgebildet wie niemand sonst. Er sah also nicht nur tödlich und wild aus, er war es.
    „Danke“, flüsterte sie.
    „War mir ein Vergnügen, Ma’am.“
    Heiße Röte schoss ihr in die Wangen, als sie auf ihren Schoß blickte, den nur die Decke verhüllte. „Bitte, nennen Sie mich Barrie. Ich meine, Ihr Hemd ist alles, was ich …“ Ihre Stimme erstarb, sie presste die Lippen aufeinander. „Ich will damit sagen, dass Formalitäten unter diesen Umständen …“
    „Natürlich, ich verstehe“, unterbrach er ihr Gestammel. „Ich wollte Sie nicht in Verlegenheit bringen. Alles, was geschehen ist, bleibt strikt unter uns. Dennoch möchte ich Ihnen dringend raten, sich dem Schiffsarzt anzuvertrauen oder Ihrem eigenen Arzt, um Ihrer Gesundheit willen.“
    Barrie blinzelte verständnislos. Was hatte das damit zu tun, dass er sie nackt gesehen hatte? Dann dämmerte es ihr. Wäre sie nicht so unendlich müde, wäre sie sicher schneller darauf gekommen. „Sie haben sich nicht an mir vergangen“, brachte sie kaum hörbar heraus. Ihre Wangen brannten jetzt noch

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