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Die Ehre der MacKenzies (German Edition)

Die Ehre der MacKenzies (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ihre Lippen, erstickten jeden Laut, den sie hätte ausstoßen wollen. Desorientiert und voller Angst, wehrte sie sich. Zähne. Sie konnte ihre Zähne benutzen. Doch diese Finger gruben sich so hart in ihre Wangen, dass sie nicht einmal den Mund aufbekam. Barrie versuchte, sich loszumachen, den Kopf zu schütteln, aber die Hände packten nur noch fester zu, und sie fühlte sich an einen Körper gezogen.
    „Sch …“ Das tonlose Flüstern kannte sie, die Vertrautheit durchschnitt die Panik und den schlaftrunkenen Nebel. Zane.
    Erleichterung durchflutete Barrie und ließ sie schlaff zurücksacken. Zane fühlte es und drehte ihr Gesicht zu sich, ohne jedoch ihren Mund freizugeben. Ihre Blicke trafen sich, und er nickte unmerklich, als er sah, dass Barrie wach und auf die Situation eingestellt war. Er lös te seinen eisernen Griff, strich flüchtig über ihre Wange, als Entschuldigung für die Härte. Eine Liebkosung konnte man es nicht nennen, trotzdem durchzuckte es Barrie bei der Berührung wie ein Stromschlag. Sie wandte das Gesicht und barg es an seiner Schulter.
    Als dieser Schauer sie durchfuhr, hatte Zane sofort seine Arme von ihr gelöst, doch jetzt, aufgrund ihrer Reaktion, fühlte sie ihn für den Bruchteil einer Sekunde zögern, dann zog er sie fest an sich.
    Die Stimmen kamen immer näher, Poltern war zu hören, das Scharren von Steinen. Barrie lauschte angespannt auf die schnell gesprochenen Wörter, versuchte die Stimmen zu erkennen. Waren es dieselben, die sie in diesem endlosen Albtraum am Vortag gehört hatte? Sie konnte es nicht sagen.
    Barrie verstand kein Arabisch. Ihre Ausbildung entsprach den typischen Anforderungen an eine Diplomatentochter. Sie sprach fließend Französisch und Italienisch, ihr Spanisch war gut. Nachdem ihr Vater in Athen stationiert worden war, hatte sie Griechisch gelernt, genug, um eine einfache Unterhaltung zu führen, auch wenn sie dabei eher verstand als zu sprechen in der Lage war.
    Jetzt wünschte sie sich, sie hätte auch auf Arabischunterricht bestanden. Jede Sekunde hatte Barrie in der Gewalt der Entführer gehasst. Die Sprache nicht zu verstehen hatte das Gefühl der Macht- und Hilflosigkeit nur noch verstärkt.
    Sie würde eher sterben, bevor sie sich von diesen Kerlen noch einmal anfassen ließ.
    Barrie musste sich wohl verspannt haben, denn Zane drückte ihr beruhigend die Schulter. Sie warf einen Seitenblick auf ihn. Er sah sie nicht an, sondern lauschte konzentriert auf das, was draußen vor der halb verrotteten Tür vor sich ging. Mit einem Mal erkannte sie, dass er sehr wohl Arabisch verstand. Was immer er hörte, es beunruhigte ihn nicht. Er war wachsam, ja, weil ihr Versteck vielleicht jeden Moment entdeckt würde, aber er schien überzeugt, mit diesem möglichen Problem ohne Schwierigkeiten fertig werden zu können.
    Sicherlich nicht unbegründet. Nach dem, was sie bisher mit Zane erlebt hatte, war sie zu der festen Überzeugung gelangt, dass es nichts gab, dem er nicht gewachsen wäre. Sie würde ihm ihr Leben anvertrauen. Tat sie ja bereits.
    Die Stimmen blieben, manchmal kamen sie so nahe, dass Zane die Pistole auf die Tür gerichtet hielt. Barrie starrte auf seine Hand, die schlank und groß und kräftig war. Nicht das kleinste Beben war zu bemerken, es war geradezu irreal, unmenschlich. Wie konnte ein Mann solch absolute Kontrolle über seinen Körper haben?
    Still saßen sie in der Hitze, das Atmen war ihre einzige Bewegung. Barrie bemerkte, dass ihre Beine nicht unter der Decke lagen, doch Gott sei Dank bedeckte Zanes Hemd ihre Blöße. Es war sowieso viel zu heiß, um unter einer Decke zu liegen.
    Die Zeit schlich dahin. Hitze und Reglosigkeit lullten Barrie in einen seltsam losgelösten Zustand zwischen Wachen und Traum. Ein nagendes Hungergefühl tobte in ihr, aber es berührte sie nicht, so als wäre es der Hunger eines anderen. Ihre Muskeln begannen zu schmerzen, weil sie so lange in der gleichen Stellung saß. Doch auch das nahm sie nur am Rande wahr. Der Durst war etwas anderes. Die Kidnapper hatten ihr zwar einmal Wasser gegeben, doch nun hatte sie seit Stunden keine Flüssigkeit mehr zu sich genommen.
    Schweiß rann über Zanes Gesicht und tropfte auf sein T-Shirt. Barrie war dennoch mit ihrer Position zufrieden, dicht an seine Seite gepresst zu sitzen. Sein Arm, der sie hielt, verlieh Barrie ein stärkeres Gefühl der Sicherheit, als wenn der Raum mit Stahlwänden verkleidet gewesen wäre.
    Einem Mann wie Zane war sie noch nie

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