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Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Die Ehre der MacLaughlins (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacLaughlins (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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kurz nach der
schottischen Niederlage?“
    „Wie
könnte ich das jemals vergessen? Ich fürchtete damals, dich für immer verloren
zu haben!“
    „Als
ich fassungslos vor den Trümmern von Barwick Castle stand und mich fragte, was
wohl geschehen sein könnte, wurde ich von einer Truppe Rotröcke verhaftet.“
    „Hm,
so hast du es uns erzählt.“
    „Die
Männer begründeten meine Verhaftung damit, dass mein Clan am Aufstand
teilgenommen hatte. Aber ... woher haben sie es gewusst, wenn wir die
entscheidende Schlacht absichtlich verpassen werden?“
    Joan
richtete sich weiter auf. „Was genau sagten die Soldaten?“
    „Wie
ich es euch damals erzählt habe, es waren nur wenige Worte, bevor man mich
fesselte. Erst da ging mir auf, dass ich eine Zeitreise erlebt hatte und deine
Prophezeiungen wahr geworden waren. Meinst du, die Geschichte kann verhindern,
dass unser Clan Culloden entgehen kann?“
    Ratlos
fuhr sich Joan durch das volle, noch immer rötlich leuchtende Haar und holte
tief Luft. Dann sagte sie langsam: „Das hat gar nichts zu sagen. Vermutlich
werden euch Cumberlands Truppen anhand der Tartans bei den anderen Schlachten
erkennen. Ich habe dir doch erzählt, dass ich nach meiner ersten Zeitreise
draußen in Culloden war und kein Gedenkstein des MacLaughlin-Clans finden
konnte.“
    „Also
kann niemand von unseren Männern dort gefallen sein ... werden dort nicht
fallen“, schloss Ewan einigermaßen erleichtert und zog Joan wieder an sich. „Du
könntest den Gedenkstein zwar übersehen haben, aber ...“
    „Ich
habe sehr gründlich nachgeschaut“, fiel sie ihm in gespielter Empörung ins
Wort. „Ich vermisste dich so schmerzlich und suchte fieberhaft nach einem
Erkennungszeichen, dass es dich wirklich gegeben haben musste. Kurz danach
entschloss ich mich, für immer zu dir zurückzukehren. Danach war mir sehr
leicht ums Herz, obwohl ich mir nicht sicher sein konnte, dass Ceana mich in
dieselbe Zeit wie beim ersten Mal schicken würde. Nicht auszudenken, ich wäre
zehn Jahre früher gelandet und du wärst noch ein Kind in Donnys Alter gewesen!“
    Grinsend
begann Ewan ihre Brüste zu streicheln. „Ich bin sicher, auch in diesem Alter
wäre ich für deine weiblichen Reize empfänglich gewesen.“
    Lachend
ließ sie ihn gewähren. Sie würden nicht mehr oft Gelegenheit haben, sich
ungestört lieben zu können.
    *
    Die
Ankunft des schottischen Thronfolgers sprach sich in Windeseile herum, sodass
die Lairds, die sich als Jakobiten bekannten, in aller Eile einen geheimen
Treffpunkt außer der Reihe vereinbarten. Dazu wählte man eine unwirtliche Höhle
in der Nähe des Ben Nevis aus, und obwohl für die meisten Clanführer die
Anreise sehr beschwerlich war, wagte niemand, dem Treffen fernzubleiben. Die
Höhle war nur Eingeweihten bekannt, und man musste nicht befürchten, dass
englische Patrouillen sie ausfindig machten – es sei denn, sie würden einem
Jakobiten folgen, was jedoch unwahrscheinlich war, da die hügelige Landschaft
Verfolger kaum zu verbergen vermochte. Trotzdem war für jeden Teilnehmer
oberstes Gebot, vorsichtig zu sein sowie darauf zu achten, dass Außenstehende
nichts von den Treffen erfuhren.
    Dòmhnall
wurden von seinem Sohn und Micheal MacGannor begleitet, der seinen Onkel vertrat.
Langes Reiten strengte Crìsdean nach seinem Unfall zu sehr an, doch er wusste,
dass sein Neffe ihm haarklein von dem Treffen berichten würde.
    Schon
am frühen Morgen waren Dòmhnall und Ewan nach Barwick Castle aufgebrochen;
gemeinsam mit Mìcheal machten sie sich auf den beschwerlichen Weg in die Berge.
    „Achtet
unbedingt darauf, dass ihr euch nicht verplappert“, mahnte der Laird, während
er sein Pferd geschickt zwischen einigen Felsbrocken auf dem Weg
hindurchlenkte. „Ein falsches Wort, und man wird uns als Wahnsinnige
abstempeln.“
    „Am
besten, wir lassen dich reden, Vater“, schlug Ewan vor. „Mìcheal und ich werden
nur reden, wenn uns jemand dazu auffordert.“
    Das
kam allerdings äußerst selten vor. Zumeinst unterhielten sich die mächtigen
Lairds unter sich, ihre Söhne oder andere Nachfolger lauschten gebannt und
hielten größtenteils den Mund. Auf diese Weise lernten sie von den Älteren so
manche Taktik, die später einmal für sie nützlich sein könnte.
    „Bis   Mitte August hoffte ich, dass Joan sich in
ihren Aufzeichnungen geirrt hätte“, bemerkte Ewan nach einer Weile mit schiefem
Grinsen. „Aber Mr Lamont hat ja bereits vor Jahren vorausgesagt, dass der

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