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Die Ehre des Ritters (German Edition)

Die Ehre des Ritters (German Edition)

Titel: Die Ehre des Ritters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian Schreibt als Tina St. John
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ihre Herzen und Seelen atemlos eins miteinander wurden. Griffin zog Isabel auf seinen Schoß und führte sie langsam einem weiteren Höhepunkt entgegen. Genüsslich betrachtete er sie, während sie ihn ritt, den Gipfel höchster Sinnenfreuden erklomm, um sich gleich darauf in die höchsten Gefilde der Ekstase zu erheben. Dieses Mal konnte er es nicht verhindern, dass sein Samen sich in ihr ergoss. Zu verzweifelt wollte er sie festhalten, den Augenblick bewahren.
    Gemeinsam erschauerten sie, ihre glühenden Blicke hatten sich ineinander verfangen. Beide konnten sie die Augen nicht voneinander lassen, konnten einander nicht loslassen, nicht einmal, als sie, erschöpft und befriedigt, nebeneinander auf dem Bett lagen. Zitternd und stumm hielten sie einander umfangen, nicht willens, sich voneinander zu trennen. Nicht willens, der Erschöpfung nachzugeben, oder sich einzugestehen, dass die Morgendämmerung sich bedrohlich schnell näherte.

26
    Als Isabel am nächsten Morgen die Augen aufschlug, war Griffin fort. Vermutlich war er einige Zeit, nachdem sie schließlich eingeschlafen war, gegangen, doch sein Geruch und die Erinnerung an die Wonnen der Nacht waren geblieben. Sie streckte sich genüsslich und vergrub ihr Gesicht noch einmal in dem dünnen Daunenkissen, um den erregend würzigen Duft nach Schweiß, Leder und Mann einzuatmen. Sie konnte ihn in ihrem Haar riechen und auf ihrer Haut, und eine wohlige, schmerzliche Sehnsucht beseelte ihr Herz, die sie völlig zu verzehren schien.
    Auch ihr Körper kannte diesen wohligen Schmerz, der Erfüllung und Leere zugleich war. Noch niemals hatte sie sich so abgrundtief müde gefühlt, niemals aber auch so lebendig, wie zu neuem Leben erwacht. Und sie wusste, dass der Ursprung dieses Erwachens sich auf ein Wort reduzieren ließ: Griffin. Sie musste ihn sehen. Sie musste ihm sagen, wie außergewöhnlich die vergangene Nacht gewesen war. Sie musste erfahren, ob er nach dem, was sie miteinander geteilt hatten, auch nur einen Hauch des Glücksgefühls verspürte, das sie erfüllte.
    Die berauschende Freude darüber, einen neuen Tag mit ihm zu beginnen, wieder in seiner Nähe zu sein, nahm ihr beinahe den Atem. Sie sprang aus dem Bett und griff nach ihren Kleidern. Und dann vernahm sie es.
    Den langsamer werdenden Hufschlag. Das Geklapper von Pferdegeschirr. Das Klirren von Waffen und das leise dunkle Grollen von Männerstimmen. Jemand rief im Hof mit unverständlichem Gruß nach dem Pater Abt. Sein Tonfall war knapp, ernst. Befehlend.
    Himmel, waren es Doms Männer?
    Panik stieg in ihr auf, schneidend und kalt wie eine Stahlklinge, und machte ihr die Kehle eng. Hastig streifte sie die Chainse und die blaue Seidenrobe über und schnürte mit fliegenden Fingern die Bänder des Mieders. Ihr verletzter Arm brannte ob ihrer Eile und mangelnden Sorgfalt wie Feuer. Hektisch schlüpfte sie in die Schuhe und lief zur Tür, um nach Griffin zu suchen und ihn zu warnen.
    Sie riss die Tür auf, die krachend gegen die Wand flog, doch da war sie schon über die Schwelle. Der Lärm hallte wie Donner im Korridor wider. Schnell lief sie durch das stille Krankengebäude; nur die Ledersohlen ihrer Schuhe verursachten bei jedem Schritt auf dem glatten Steinboden einen kleinen Laut. Sie wandte sich dem Bogengang zu, der als Hauptarterie die Durchgänge und Räume des Labyrinths miteinander verband, in der Hoffnung, sie könnte durch den hinteren Teil des Gebäudes flüchten, bevor die Wachen sich mit Gewalt Eintritt verschafften, um sie zu suchen.
    Mit jedem schmerzvollen Schritt, jedem angstvollen Schlag ihres Herzens betete sie darum, dass sich Griffin auf dem Klostergelände in Sicherheit befand. Sie flehte Gott an, dafür zu sorgen, dass die Soldaten im Hof ihn nicht aufspürten, bat darum, dass sie ihn schnell finden möge, bevor einer von ihnen beiden in Doms Hände fiel.
    Wenn schon einer von ihnen gehen musste, dann wollte sie es sein. Mit diesem Gebet auf den Lippen lief sie atemlos und keuchend um eine Ecke. Fast wäre sie gestolpert, wenn ihre Finger nicht einen Halt an der rauen Wand gefunden hätten. Sie konnte einen Sturz verhindern, ehe sie in wilder Hast einen weiteren Korridor hinunterstürmte.
    Bitte, Gott, flehte sie stumm, lass mich ihn vor den Soldaten finden. Sie würde bereitwillig mit ihnen gehen, solange sie sicher sein konnte, dass Griffin kein Leid geschah …
    »Mylady.«
    Ruhig und befehlsgewohnt ertönte eine tiefe, unbekannte Stimme hinter ihrem Rücken und ließ sie in

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