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Die Ehre des Ritters (German Edition)

Die Ehre des Ritters (German Edition)

Titel: Die Ehre des Ritters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian Schreibt als Tina St. John
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Kriegers, dass er verfolgt wurde. Sofort machte er sich Sorgen um Isabel. Wo war sie? War sie in der Scheune geblieben? War sie in Sicherheit?
    Sein Beschützerinstinkt war erwacht, doch Griffin zwang sich, die Straße zu verlassen und vom Heuschober weg zum anderen Ende des Dorfes zu einer Ansammlung von Gebäuden zu schlendern. Fortwährend achtete er auf Anzeichen, dass ihm sein Verfolger noch immer auf den Fersen war und sich unwissentlich von Isabels Versteck fortlocken ließ.
    Die Gewissheit, dass sein Plan gelungen war, erlangte er einen Augenblick später, als er das schabende Geräusch eines Schwertes vernahm, das aus der Scheide gezogen wurde.
    Griff ließ sein Proviantbündel fallen und zückte ebenfalls sein Schwert, ehe er sich auf dem Absatz umdrehte und seinem Angreifer stellte.
    »Ich dachte mir schon, dass ich dich hier finde, Griff.«
    Odo grinste ihn vom anderen Ende seiner Klinge aus an. Er hielt die Waffe ohne zu zittern abwartend auf ihn gerichtet.
    »Wo sind die anderen?«, fragte Griffin, mit der Absicht, seine Chancen abzuwägen. Er konnte nur hoffen, dass seine Gegner ihm zahlenmäßig nicht zu sehr überlegen waren. »Erzähl mir nicht, Dom hätte nur einen Mann losgeschickt, um mich gefangen zu nehmen.«
    Odo schüttelte den Kopf. »Er hat den Großteil der Garnison auf dich gehetzt; die anderen haben die Straße nach Norden genommen. Ich hingegen zog eine Abkürzung vor. Ich dachte mir, dass ich dich früher oder später einholen würde.«
    Im Augenblick musste er sich also lediglich mit Odo herumschlagen. Griff kämpfte das Gefühl der Erleichterung sofort hinunter. Er hatte den stämmigen Ritter schon oft im Kampf erlebt, oft genug, um zu wissen, dass Odo so geschickt und fähig war wie drei der anderen Soldaten von Droghallow zusammengenommen.
    »Das hättest du nicht tun sollen, Griff. Dieses Mal scheint Dom in eine wirklich ernste Angelegenheit verstrickt zu sein. Und nicht nur er. Nach der Eilnachricht zu schließen, die er nach London schicken ließ, hat auch Prinz John seine Finger im Spiel.« Da Griffin nicht antwortete, fuhr Odo fort: »Dom hat eintausend Silbermark auf den Kopf der Frau ausgesetzt – und doppelt so viel auf deinen. Mit so viel Silber kann ein Mann viel anfangen.«
    Griffin lachte auf. Es überraschte ihn nicht, dass Dom auf seinen Kopf eine Prämie ausgesetzt hatte. »Rechne nicht zu schnell mit deiner Belohnung«, sagte er zu Odo. »Du bist noch weit davon entfernt.«
    Dieser neigte den großen Kopf, sein struppiger Bart teilte sich, und er schenkte Griff ein freudloses Lachen. Dann machte er behutsam einen Schritt zur Seite und packte die Waffe fester. Er bereitete sich auf den Kampf vor. Griffin tat es ihm gleich. Den Blick aufmerksam aufeinander gerichtet, bewegten sie sich im Kreis umeinander, wägten beide ihre Chancen auf einen Sieg ab.
    »Lass uns keinen Krieg zwischen Freunden anfangen«, sagte Odo und blieb in dem schlammigen Hof stehen. »Ich hab schließlich nichts gegen dich, Griff. Ich bin sogar bereit, dich gehen zu lassen. Händige mir einfach die Frau aus.«
    Griffin schnaubte. »Vergiss es.«
    Der große Ritter dachte einen Augenblick nach. »Wir könnten das Geld teilen«, schlug er vor. »Was sagst du dazu? Es wären für jeden leicht verdiente fünfhundert Münzen.«
    »Die Frau bleibt bei mir«, erwiderte Griffin.
    »Ich sollte dich warnen«, meinte Odo grimmig. »Ich bin ziemlich übler Laune, weil ich die ganze Nacht durch den Regen reiten musste. Mir steht der Sinn nicht nach Spielchen. Ich bin gekommen, um Montbornes Braut zu holen, und ich gehe nicht ohne sie.«
    Griffin schüttelte den Kopf. »Nur über meine Leiche.«
    »Gut, dann soll es so sein«, antwortete Odo und nickte.
    Er ließ das Schwert leicht sinken, als wollte er es wegstecken, doch im nächsten Augenblick hob er es hoch und schlug auf Griffin ein. Die Klingen krachten aufeinander. Das klirrende Geräusch von Metall, das auf Metall traf, erfüllte die Luft und durchschnitt die Stille des erwachenden Morgens. Odo hieb mit tödlicher Kraft und rücksichtsloser Entschlossenheit mit seinem Breitschwert auf Griffins Klinge ein und versetzte ihm mehrere schwere, kräftige Schläge.
    Der Lärm lockte einige Bauern an. Türen öffneten sich, Köpfe streckten sich aus Fenstern, um sich gleich darauf wie verschreckte Mäuse zurückzuziehen, sobald ihre schläfrigen Augen den Kampf gewahrten.
    Zunächst blieb Griff nichts anderes übrig, als Odos Angriffe mit der flachen Klinge

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