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Die Ehre des Ritters (German Edition)

Die Ehre des Ritters (German Edition)

Titel: Die Ehre des Ritters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian Schreibt als Tina St. John
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Schulter seines Grauschimmels gelegt, während er auf weitere Einzelheiten dieser beunruhigenden Nachricht wartete.
    »Ein Gesetzloser?«, rief ein anderer Junge eifrig. Klirrend ließen die jungen Burschen ihre Rüstungen sinken. »Ist das wahr?«
    »Aber ja. Lord Hexfords Bruder kam heute Morgen zu Besuch und hat die Nachricht überbracht. Er sagte, Soldaten von einer Garnison, die einige Tagesreisen im Süden von uns liegt, seien in dem Gasthof angekommen, in dem er über Nacht logiert hat. Sie hätten das Haus gründlich durchsucht, sagte er, und sich nach einem schurkischen Ritter erkundigt, der sich des Brautraubes schuldig gemacht hat. Die Soldaten haben alle zur Vorsicht gemahnt, denn der Halunke hat bereits einen Mann getötet, der ihn gefangen nehmen wollte.«
    »Beim Allmächtigen«, stieß der dritte Junge ehrfürchtig hervor. »Ein Gesetzloser und ein Mörder! Glaubt ihr, man wird ihn hängen, wenn er gefasst wird?«
    »Oh, bestimmt.«
    »Letzten Frühling hab ich in Derby einen Mann hängen sehen«, meinte einer der Jungen. »Sein Genick hat so laut geknackt, als hätte man einen trockenen Ast durchgebrochen!«
    »Ich hab gehört, dass man manchmal nicht sofort stirbt«, sagte ein anderer. »Ein Mann kann stundenlang baumeln, bevor er den letzten Atemzug tut.«
    »Das würde diesem Strolch recht geschehen«, meinte einer der Jungen, der sich offenbar in seiner ritterlichen Ehre verletzt fühlte. »Nur die übelste Sorte Verbrecher entführt eine unschuldige junge Frau. Dieser Lump hat keine Ehre im Leib.«
    Griff hatte genug gehört. Er legte die Bürste weg, verließ die Box und ging unauffällig mit zielstrebigen Schritten in Richtung der drei angehenden Ritter. Auf dem Weg zur Tür achtete er darauf, den dreien nur einen flüchtigen Blick zuzuwerfen, falls die Wachen bereits eine Beschreibung von ihm weitergegeben hatten. Er hätte sich nicht sorgen müssen; die Jungen waren zu vertieft darin, die schaurige Neuigkeit in allen Einzelheiten auszukosten, und schenkten ihm keinerlei Beachtung.
    »Hat dieser Halunke auch einen Namen?«, fragte einer, als Griff an ihnen vorüberging.
    »Droghallow«, antwortete der erste Bursche hinter ihm und spuckte den Namen aus, als sei er Gift auf seiner Zunge. »Sie sagen, sein Name lautet Griffin of Droghallow.«
    Einen unterdrückten Fluch auf den Lippen, trat Griff auf den schlammigen Hof hinaus. Wenn Doms Männer die angrenzenden Ortschaften durchsuchten, würde es nicht mehr lange dauern, bis sie nach Hexford kamen. Er musste sich sofort auf die Suche nach Isabel machen. Obwohl sie die Nachricht sicherlich in verständliche Panik versetzen würde, musste er ihr doch von den neuesten Entwicklungen berichten, damit sie schnell Maßnahmen ergreifen konnten, um einer möglichen Begegnung zu entgehen. Sie konnten es sich nicht leisten, müßig in der Halle von Hexford herumzusitzen, während eine Schar von Droghallows Rittern die Tore der Burg passierte und um eine Durchsuchung bat.
    Sie mussten in aller Frühe aufbrechen – vielleicht sogar noch in der Nacht, wenn möglich. Ja, in der Nacht, beschloss er nach einem Blick auf den Himmel, bei dem er feststellte, dass sich die Gewitterfront endlich verzogen hatte. Noch eine letzte Mahlzeit würden sie einnehmen, um den Hunger für möglichst lange Zeit zu stillen, und sich dann aus der Burg schleichen, bevor die Halle zur Nacht vorbereitet wurde. Auf diese Weise würde man ihr Fehlen sicherlich erst Stunden nach ihrem Aufbruch bemerken.
    Obwohl Griff bezweifelte, dass die Botschaft gehört zu haben ein Zeichen göttlicher Fügung gewesen war, sandte er doch ein Dankgebet gen Himmel. Selbst wenn die Nachricht von Doms Suchmannschaft die Burg bereits erreicht hatte, waren er und Isabel im Augenblick zumindest vor einer Entdeckung sicher. Die Soldaten suchten nach einem Ritter und seinem hochgeborenen Entführungsopfer, nicht nach einem gewöhnlichen Mann und seiner schwangeren Frau.
    Nur noch wenige Stunden würden sie in Hexford verbringen, und wenn sie die Maskerade aufrechterhielten und sich unter dem Mantel der Anonymität verbargen, konnten sie unerkannt entkommen. So dachte er.

15
    Rasch, ja fast rennend, lief Griffin durch die Burg. Seine schweren Stiefelschritte hallten dumpf auf dem Steinboden des von Fackeln beleuchteten Korridors wider. In seinem Kopf kreiste ein einziger Gedanke: Isabel. Mit zielstrebigen Schritten durchmaß er den Gang, so hastig, dass die Flammen hinter ihm im Luftzug flackerten. Er

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